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Diagnose Darmkrebs - Wie weiter?

Pressemitteilung vom 01.08.2018 - Umwelt und Gesellschaft

Professionelle Hilfe am Darmkrebszentrum des Klinikums Südstadt Rostock

Diagnose Darmkrebs – Wie geht es nun weiter? Diese Frage stellte sich auch Birgit Meyer (Name geändert), als sie von ihrer Diagnose erfuhr. Ihr Dickdarm war von einem Tumor befallen. Seit Wochen schon fühlte sie sich müde, hatte Atemprobleme, Schwindel und Haarausfall. Sie litt an Blutarmut und hatte Eisenmangel, wie die Blutbilder bestätigten. Eine Hausärztin erkannte, dass sie ernsthaft erkrankt war, und empfahl eine sofortige Darmspiegelung. Der Befund bestätigte die Vermutung, sie hatte Darmkrebs. „Mir wurde der Befund nach der Diagnose sofort mitgeteilt. Damit hatte ich nicht gerechnet“, so die Patientin. Es folgte eine Computertomografie (CT), ein modernes Schnittbildverfahren, womit ein detaillierter Blick in den Darm und umliegende Bereiche möglich ist. „Frau Meyer hatte Glück. Der Tumor im Dickdarm hatte nicht gestreut und konnte in minimal-invasiver Technik, also mit kleinen Schnitten, entfernt werden“, erklärt Dr. Mattes Lüth, Chirurg am Darmkrebszentrum des Klinikums Südstadt.

Darmkrebs ist in Deutschland bei Frauen der zweit- und bei Männern der dritthäufigste bösartige Tumor. Am Klinikum Südstadt Rostock erhalten Darmkrebspatienten eine maßgeschneiderte Therapie entsprechend ihres Erkrankungsstadiums. Dabei arbeiten Onkologen, Gastroenterologen, Hausärzte, Sozialarbeiter und Psychotherapeuten fachübergreifend eng zusammen. Jeder Patient mit Darmkrebs wird in einer wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz vorgestellt, in der dann interdisziplinär nach Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft die Therapie festgelegt wird. „Ich empfehle jedem, die Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr wahrzunehmen. Sie wird von den Krankenkassen bezahlt. Die Vorstufen des Darmkrebses sind sogenannte Polypen, die sich im Darm befinden, entarten und zu Darmkrebs führen können. Das Risiko steigt dabei nach dem 50. Lebensjahr deutlich an“, erklärt Dr. Matthes Lüth. „Das gilt es, frühzeitig zu erkennen. Bei einer Darmspiegelung können Polypen entfernt und durch Pathologen bewertet werden. Sollte Darmkrebs festgestellt werden, wird durch zusätzliche bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie untersucht, ob Absiedlungen (Metastasen) in anderen Organen vorliegen. Die multimodale Therapie besteht überwiegend aus einer chirurgischen Tumorentfernung sowie je nach Tumorstadium aus einer sich anschließenden Chemotherapie, beim Mastdarmkrebs kann auch eine zusätzliche Strahlentherapie notwendig sein. In Zusammenhang mit einer notwendigen Chemotherapie arbeitet die Klinik mit ausgewiesenen ambulanten Onkologen und der onkologischen Fachambulanz des Hauses zusammen.“

Die operative Entfernung des Tumors erfolgt in der Klinik für Allgemein-, Viszeral und Gefäßchirurgie, dessen Leiter der erfahrene Chefarzt Prof. Dr. med. Kaja Ludwig ist. „Vor einer Operation werden am Klinikum alle erforderlichen Untersuchungen durchgeführt oder organisiert“, erklärt Dr. Matthes Lüth. Nach der Operation werden die Patienten durch Psychotherapeuten, den Sozialdienst und speziell ausgebildete Wund- und Stomatherapeuten betreut. Das gehört mit zur hochwertigen Versorgung im Darmkrebszentrum am Klinikum Südstadt Rostock. Sozialarbeiter des Sozialdienstes auf der jeweiligen Station kümmern sich um Anschlussaufenthalte in einer Rehaklinik, vermitteln häusliche Versorgung nach der Entlassung, unterstützen die Antragstellung auf Pflegeleistungen oder eines Behinderungsgrades und, wenn notwendig, auch die Unterbringung im Pflegeheim. Außerdem stellen sie Kontakt zu Selbsthilfegruppen wie zum Verein „Gemeinsam mehr Mut e.V. - Wege bei Krebs“ her. „Das hat mir sehr geholfen, dass mir ein Sozialarbeiter auf Station für diese Belange zur Seite stand. Allein hätte ich das nicht geschafft“, so die Patientin Birgit Meyer. Ihren Kindern hatte sie ihre Diagnose nach Beratung mit dem Psychoonkologen mitgeteilt. „Ich wollte das erst nicht, um sie nicht zu belasten. Jetzt bin ich froh darüber, dass ich es getan habe“, so Birgit Meyer. „Ich möchte noch viel Zeit mit meiner Familie verbringen.“ Die Chancen dafür stehen gut. Da der Tumor nur ihre Darmwand befallen hat, ist die Chance für eine langfristige Heilung extrem gut. „Ich bin dankbar für die Therapie hier im Darmkrebszentrum am Klinikum Südstadt Rostock. Ich fühle mich sehr gut medizinisch versorgt und betreut“, schließt Birgit Meyer.
 
Darmkrebszentrum am Klinikum Südstadt Rostock
Südring 81, 18059 Rostock

Leiter: Chefarzt Prof. Dr. med. Kaja Ludwig

Darmkrebssprechstunde:
- Durchsicht der vorhandenen Befunde
- Erstellung eines individuellen Diagnostik- und Behandlungskonzepts in Kooperation   mit ambulanten Onkologen und Gastroenterologen, der Klinik für Innere Medizin, Abteilung für Hämatologie und Onkologie am Klinikum Südstadt Rostock sowie der Universitätsstrahlenklinik
Anmeldung: Tel. 0381 4401-4290
Sprechzeiten: Mo, Die, Do, Fr von 8.30 bis 13 Uhr
- Hauptbehandlungspartner Darmkrebszentrum am Klinikum Südstadt:  
Psychosoziales Zentrum, Sozialdienst, Psychologischer Dienst,  Krankenhausseelsorge, Physio- und Ergotherapie, Ernährungsberatung,  Humangenetische Beratung, Strahlentherapie und Radioonkologie und  Spezialpraxen der Region bei der Diagnose und Behandlung

Ansprechpartner:
Dr. med. Mattes Lüth
Facharzt für Viszeralchirurgie
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Klinikum Südstadt Rostock
Tel. 0381 4401-4000