Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock wächst weiter
Pressemitteilung vom
Laut neuer Bevölkerungsprognose der Kommunalen Statistikstelle der Hanse- und Universitätsstadt Rostock wird die Einwohnerzahl Rostocks bis zum Jahr 2035 weiter auf 215.802 Personen steigen. Während am 31.12.2019 noch 209.477 Personen in Rostock gemeldet waren, werden im Jahr 2035 6.325 Menschen mehr in der Hanse- und Universitätsstadt leben, was einem Anstieg von drei Prozent entspricht.
Für die Planung und Finanzierung städtischer Infrastruktur ist vor allem der Altersaufbau der Bevölkerung von großer Bedeutung. Schreibt man die aktuelle Altersstruktur in die Zukunft fort, zeigt sich, dass auch für Rostock der demografische Wandel eine zentrale Herausforderung darstellt. Die Gruppe der 65- bis 79-Jährigen wird bis 2035 um 3.220 Personen und die Zahl der Einwohner im Alter von 80 Jahren und älter um 1.468 Personen wachsen. Demgegenüber bleibt die Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren, also jene im potentiell erwerbsfähigen Alter, nahezu konstant (plus 194 Personen). Zwar werden 2035 mehr Rostockerinnen und Rostocker im Alter von 18 bis 24 Jahren in Rostock leben als im Jahr 2019 (plus 8,5 %), aber zeitgleich schrumpft die Gruppe der 45- bis 64-Jährigen (minus 3,2 %).
Damit scheint sich der demografische Wandel auf die Hanse- und Universitätsstadt Rostock weniger drastisch auszuwirken, als man für die gesamte Bundesrepublik Deutschland annimmt. In der 14. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird bis zum Jahr 2035 ein Rückgang der Bevölkerung um 0,5 % prognostiziert, wobei die Zahl der Erwerbstätigen deutlich zurückgeht und der Anteil der Senioren steigt.
In Rostock ist der natürliche Saldo, also die Differenz zwischen den Geborenen und den Verstorbenen eines Jahres seit beinahe drei Jahrzehnten negativ. Gäbe es also keinerlei Zu- oder Abwanderung, würde die Einwohnerzahl der Hanse- und Universitätsstadt deutlich schrumpfen. Jedoch verzeichnen wir seit dem Jahr 2003 einen positiven Wanderungssaldo. Es ziehen also mehr Menschen nach Rostock zu, als aus der Stadt fortziehen. Die vorrausichtlich steigende Einwohnerzahl ist demnach allein dem positiven Wanderungssaldo zuzuschreiben.
Trotz anhaltend positivem Wanderungssaldo kam es auch hier in den letzten Jahren zu Verschiebungen. Rostock als zentraler (Aus-)Bildungsstandort zieht viele junge Menschen an. Allerdings ziehen vor allem mehr 25- bis 40-Jährige sowie Kinder unter 9 Jahren aus Rostock weg, als in diesen Altersgruppen zuziehen. Dieser Wegzug, vor allem von jungen Familien, zu einem großen Anteil ins Rostocker Umland, könnte dafür sorgen, dass der Wanderungssaldo zukünftig sinkt und die Einwohnerzahl in geringerem Umfang ansteigt. Die individuelle Entscheidung, in eine Stadt zu ziehen oder wieder fort zu ziehen ist von den eigenen Vorlieben und auch der familiären Situation abhängig. Allerdings haben auch Faktoren wie das Angebot an Arbeitsplätzen und Wohnraum sowie die städtische Infrastruktur einen bedeutenden Einfluss. Ein kurzes Video erklärt anhand zweier „Beispiel-Rostocker", welche Rolle individuelle Entscheidungen Einzelner für die gesamtstädtische Entwicklung spielen.
Da die zu treffenden Annahmen über das zukünftige Wanderungsgeschehen für eine Bevölkerungsprognose die größten Unsicherheitsfaktoren darstellen, wurden die Ergebnisse der vorgestellten mittleren Variante um zwei weitere Varianten ergänzt. Sie beruhen auf denselben Annahmen zu Geburtenverhalten und Sterblichkeit der Rostockerinnen und Rostocker bis zum Jahr 2035, treffen aber unterschiedliche Annahmen über das Ausmaß der Wanderungen. Geht man, wie in der optimistischen Variante von einem leicht steigenden Wanderungssaldo aus, so läge die Einwohnerzahl im Jahr 2035 bei 221.849 Personen. Nimmt man jedoch an, dass der Wanderungssaldo leicht sinkt aber nach wie vor positiv bleibt, ist im Jahr 2035 mit einem leichten Anstieg auf 210.754 Rostockerinnen und Rostocker zu rechnen.
Die Berechnungen beruhen auf den Bewegungs- und Bestandsdateien des Melderegisters der Hanse- und Universitätsstadt Rostock der Jahre 2011 bis 2019. Zur Generierung der Annahmen wurden auch längerfristige Zeitreihen zur Sterblichkeit, der Geburten- und Wanderungsentwicklung berücksichtigt. Der Anspruch der Bevölkerungsprognose Rostocks bis 2035 liegt weniger in der punktgenauen Vorhersage des
wahrscheinlichsten Verlaufes, als vielmehr darin, langfristige Bevölkerungsdynamiken aufzuzeigen, etwa wie sich die bestehende Altersstruktur und bereits erkennbare Trends auf die zukünftige Entwicklung auswirken. Die Ergebnisse liegen für die Gesamtstadt bis 2035 und für alle 21 Stadtbereiche Rostocks bis zum Jahr 2025 vor.
Umfangreiche Informationen zur Bevölkerungsprognose der Kommunalen Statistikstelle werden kostenfrei unter der Internetadresse www.rostock.de/bevoelkerungsprognose als Download bereitgestellt.