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Na­vi­ga­ti­on

Ei­ne Stadt liest ein Buch - Ros­tock liest Kem­pow­ski

Pres­se­mit­tei­lung vom 23.07.2008

Ein Buch wird Stadt­ge­spräch, ein Buch, aus dem al­le le­sen oder vor­ge­le­sen be­kom­men. Die Han­se­stadt Ros­tock hat vom nord­deut­schen Lan­des­ver­band des Bör­sen­ver­eins des Deut­schen Buch­han­dels den Zu­schlag im Wett­be­werb um die Ak­ti­on "Ei­ne Stadt liest ein Buch" er­hal­ten, ver­bun­den mit ei­ner För­de­rung in Hö­he von 7.500 Eu­ro. In en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit dem Kem­pow­ski Ar­chiv Ros­tock - Ein bür­ger­li­ches Haus e.V. und wei­te­ren Ros­to­cker Li­te­ra­tur­ver­an­stal­tern wird zur­zeit am Pro­gramm der Li­te­ra­tur­ta­ge ge­ar­bei­tet, teilt das Amt für Kul­tur und Denk­mal­pfle­ge mit.

Li­te­ra­tur­freun­de kön­nen sich im Ok­to­ber auf ei­ne Wo­che mit zahl­rei­chen Le­sun­gen und Ak­tio­nen rund um Wal­ter Kem­pow­skis Ro­man "Aus gro­ßer Zeit", dem ers­ten Teil sei­ner "Deut­schen Chro­nik", freu­en. In sei­nem Ro­man be­schreibt Wal­ter Kem­pow­ski die Ju­gend sei­nes Va­ters, Karl Kem­pow­ski, und das Le­ben in der groß­bür­ger­li­chen Ree­der­fa­mi­lie im Ros­tock der Jahr­hun­dert­wen­de bis hin zum En­de des Ers­ten Welt­kriegs. Kin­der- und Schul­zeit, Er­leb­nis­se mit Freun­den, All­tag und Af­fä­ren im gro­ßel­ter­li­chen Haus, die ers­te Lie­be des Va­ters aber auch der Schre­cken des Ers­ten Welt­kriegs wer­den er­leb­bar. Ein­ge­streut wer­den Ros­to­cker Platt, zeit­ge­nös­si­sche Zi­ta­te, In­ter­view­pas­sa­gen von Per­so­nen, die ih­re Er­in­ne­run­gen an die Fa­mi­lie Kem­pow­ski schil­dern. Hier deu­tet sich be­reits die Col­la­ge-Tech­nik an, die Wal­ter Kem­pow­ski spä­ter im "Echo­lot" bis zur Per­fek­ti­on ver­fei­nert.

Zum Auf­takt der Ak­ti­on wird am 5. Ok­to­ber 2008 um 17 Uhr in der Ma­ri­en­kir­che ein Ge­denk­got­tes­dienst zum ers­ten To­des­tag des Ros­to­cker Eh­ren­bür­gers statt­fin­den. Am Abend er­öff­net im Li­te­ra­tur­haus Kuh­tor ei­ne Aus­stel­lung mit his­to­ri­schen Ros­tock-Fo­tos aus der Samm­lung von Ger­hard We­ber. Man kann ein­tau­chen in das al­te Ros­tock, ei­ne Viel­zahl von Or­ten und Schau­plät­zen des Kem­pow­ski-Ro­mans er­le­ben.

Für mög­lichst vie­le Ros­to­cke­rIn­nen das Le­sen und Hö­ren aus dem Ro­man zu ei­nem Ge­mein­schafts­er­leb­nis wer­den zu las­sen, Li­te­ra­tur auf neue Art zu er­le­ben, ist Ziel der Ak­ti­on. Be­glei­ten­de Ver­an­stal­tun­gen und Aus­stel­lun­gen sol­len die Er­zähl­hand­lung zeit­his­to­risch ein­ord­nen. So plant die Ge­schichts­werk­statt Ros­tock e.V. zwei Ge­schichts­sa­lons zum The­ma Ers­ter Welt­krieg, der vor 90 Jah­ren sein En­de fand. Die Grau­sam­kei­ten und Ent­beh­run­gen des Ers­ten Welt­kriegs fin­den sich auch wie­der im Film "West­front 1918", den das LI.​WU am 10. Ok­to­ber 2008 erst­ma­lig zei­gen wird. Die­ser deut­sche An­ti­kriegs­film aus dem Jahr 1930 weist zahl­rei­che Par­al­le­len zum Kem­pow­ski-Ro­man auf.

Die Ver­an­stal­ter wün­schen sich, dass sich mög­lichst vie­le Ros­to­cke­rIn­nen auf die Ak­ti­on "Ei­ne Stadt liest ein Buch" ein­las­sen. Ne­ben den eta­blier­ten Li­te­ra­tur­ver­an­stal­tern sind da­her die Ros­to­cke­rIn­nen selbst, sind Schu­len, Me­di­en, Un­ter­neh­men, Gas­tro­no­mie, Han­del und vie­le an­de­re mehr ge­fragt, sich mit An­re­gun­gen und krea­ti­ven Ide­en in die Ak­ti­on ein­zu­brin­gen. Ei­ni­ge Vor­schlä­ge konn­ten be­reits in das Pro­gramm in­te­griert wer­den. So konn­te die Deut­sche See­ree­de­rei den His­to­ri­ker Dr. Jan-Pe­ter Schul­ze für ei­nen Vor­trag zur Ge­schich­te der Ros­to­cker Ree­de­rei Wig­gers ge­win­nen. Die Uni­ver­si­täts­buch­hand­lung Wei­land wird, un­ter­stützt von der Ros­to­cker Stra­ßen­bahn AG (RSAG) und dem Volks­thea­ter, ei­ne Le­sung in der Stra­ßen­bahn an­bie­ten. Das Kul­tur­kom­bi­nat Bun­ker be­rei­tet ei­ne sze­ni­sche Le­sung vor.

Für den 11. Ok­to­ber 2008 pla­nen die Ver­an­stal­ter in der Ros­to­cker In­nen­stadt ei­ne be­son­de­re Ak­ti­on. Pri­va­te Samm­ler von Ros­tock­ar­ti­keln wie his­to­ri­schen An­sichts­kar­ten, Fo­tos, Plä­nen, Bü­chern, Mün­zen sind auf­ge­ru­fen, ih­re Schät­ze zu prä­sen­tie­ren, bei Wunsch zu tau­schen oder zu ver­kau­fen. Ti­sche wer­den zur Ver­fü­gung ge­stellt. Für die Pla­nung bit­tet das Amt für Kul­tur und Denk­mal­pfle­ge um An­mel­dung un­ter Tel. 2085253 bzw. per Mail über kul­tur­amt@​rostock.​de. Auch wei­te­re Ide­en und Vor­schlä­ge zur Li­te­ra­tur­ak­ti­on wer­den hier gern ent­ge­gen­ge­nom­men.