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Na­vi­ga­ti­on

Ent­wurf zur Fort­schrei­bung des Schul­ent­wick­lungs­pla­nes vor­ge­stellt

Pres­se­mit­tei­lung vom 07.03.2001

8. März 2001

Ent­wurf zur Fort­schrei­bung des Schul­ent­wick­lungs­pla­nes vor­ge­stellt

Das Schul­ver­wal­tungs­amt der Han­se­stadt Ros­tock hat den Erst­ent­wurf der er­neu­ten Fort­schrei­bung der lang­fris­ti­gen Schul­ent­wick­lungs­pla­nung der Han­se­stadt Ros­tock vor­ge­stellt. Der Ent­wurf be­rück­sich­tigt al­le für die Schul­ent­wick­lung re­le­van­ten Rah­men­be­din­gun­gen und un­ter­brei­tet Vor­schlä­ge, wie die zu­künf­ti­ge Ge­stal­tung der Schul­net­ze ver­ord­nungs­ge­recht er­fol­gen kann. Ei­ne brei­te, sach­li­che und si­cher auch kri­ti­sche öf­fent­li­che Dis­kus­si­on in den kom­men­den Wo­chen ist ge­wünscht. Ent­spre­chend der Ver­ord­nung zur Schul­ent­wick­lungs­pla­nung wer­den ins­be­son­de­re die Schul­kon­fe­ren­zen der Schu­len, der Stadt­el­tern­rat und der Stadt­schü­ler­rat an­ge­hört wer­den und die Orts­bei­rä­te al­ler Orts­tei­le um Dis­kus­si­on und Stel­lung­nah­me ge­be­ten.

Die­se Dis­kus­sio­nen und dar­aus re­sul­tie­ren­de Ver­än­de­rungs­vor­schlä­ge wer­den um­so er­folg­rei­cher, an­wend­ba­rer und sach­dien­li­cher sein, je eher al­le am Ge­samts­pro­zess Be­tei­lig­ten er­ken­nen, dass ei­ne Ver­rin­ge­rung der Ge­samt­an­zahl der Schul­stand­or­te ob­jek­tiv un­ver­meid­bar ist.

So­weit man al­so ge­gen die schritt­wei­se zu­künf­ti­ge Schlie­ßung ei­ner be­stimm­ten Schu­le Grün­de gel­tend macht, muss man in der Tat gleich­sam die Al­ter­na­ti­ve ei­nes an­de­ren Stand­or­tes be­nen­nen. Selbst­ver­ständ­lich er­for­dert ei­ne sol­che Dis­kus­si­on den Blick auf das ge­sam­te Schul­netz über den Rah­men ein­zel­ner Schu­len hin­aus. Bei vie­len Schul­ar­ten muss der Kon­sens so­gar weit über Orts­teil­gren­zen hin­weg ge­sucht wer­den.

Das Schul­ge­setz des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern sieht ei­ne Viel­zahl ver­schie­de­ner Schul­ar­ten als mög­li­che Schul­for­men vor. Als all­ge­mein bil­den­de Schu­len be­fin­den sich dar­un­ter ins­be­son­de­re die Grund­schu­len, die ver­bun­de­nen Haupt- und Re­al­schu­len, die Re­al­schu­len, die Gym­na­si­en, die Ko­ope­ra­ti­ven Ge­samt­schu­len, die In­te­grier­ten Ge­samt­schu­len und die För­der­schu­len. Er­gänzt wer­den die­se Schul­ar­ten durch die be­ruf­li­chen Schu­len und das Abend­gym­na­si­um. Al­le die­se Schul­ar­ten wur­den und wer­den in der Han­se­stadt Ros­tock be­darfs­ge­recht vor­ge­hal­ten. Die An­zahl der ein­zel­nen Schu­len der je­wei­li­gen Schul­art wird da­bei durch die An­zahl der Schü­ler be­stimmt, die den Be­such die­ser Schul­art wün­schen.

Die­se Schü­ler­an­zahl ist ei­ner­seits von dem Schü­ler- und El­tern­wahl­ver­hal­ten für die ein­zel­ne Schul­art, an­de­rer­seits je­doch in ers­ter Li­nie von der Ge­samt­an­zahl vor­han­de­ner Schü­ler ab­hän­gig. Wäh­rend das Schü­ler- und El­tern­wahl­ver­hal­ten für die ein­zel­nen Schul­ar­ten in der Han­se­stadt Ros­tock in den zu­rück­lie­gen­den zehn Jah­ren re­la­tiv kon­stant ge­blie­ben ist, ver­än­dern sich die tat­säch­lich vor­han­de­nen Kin­der- und Schü­ler­zah­len von Jahr zu Jahr er­heb­lich. Da­bei ist all­ge­mein be­kannt, dass die An­zahl der in die Schu­le ein­tre­ten­den Schü­ler par­al­lel zur Ge­bur­ten­ent­wick­lung der letz­ten zehn Jah­re jähr­lich kon­ti­nu­ier­lich stark ge­sun­ken ist.

Et­wa zum Schul­jah­res­be­ginn 1997/98 ka­men die Kin­der in die Grund­schu­le, die 1990/91 ge­bo­ren wur­den. Dies war der ers­te dra­ma­ti­sche Ein­bruch der Grund­schü­ler­zah­len und die Ur­sa­che für sei­ner­zeit hef­ti­ge Dis­kus­sio­nen um die Er­hal­tungs­fä­hig­keit von Grund­schul­stand­or­ten. Seit­her sind wei­te­re vier Schul­jah­re ver­gan­gen und zum Schul­jah­res­be­ginn 2001/2002 steht erst­ma­lig ein sprung­haf­ter Ein­bruch der Schü­ler­an­zah­len für die wei­ter­füh­ren­den Schul­ar­ten be­vor. Selbst­ver­ständ­lich kann dies nicht oh­ne Aus­wir­kun­gen auf die Schul­net­ze auch in der Han­se­stadt Ros­tock blei­ben.

Die Han­se­stadt Ros­tock hat be­kannt­lich be­reits in den zu­rück­lie­gen­den Jah­ren die Ent­wick­lung der ein­zel­nen Schul­stand­or­te in ih­rer Schul­trä­ger­schaft in ei­ne lang­fris­ti­ge Schul­ent­wick­lungs­pla­nung in­te­griert. Am 1. Ju­ni 1994 be­schloss die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock sei­ner­zeit den ers­ten lang­fris­ti­gen Schul­ent­wick­lungs­plan für die all­ge­mein bil­den­den Schu­len der Han­se­stadt Ros­tock. Dem folg­te ei­ne ers­te Fort­schrei­bung die­ses Schul­ent­wick­lungs­pla­nes mit dem Bür­ger­schafts­be­schluss vom 4. Ju­ni 1997. Im Som­mer die­ses Jah­res wird nun ei­ne er­neu­te Ak­tua­li­sie­rung und Fort­schrei­bung er­for­der­lich.

Kon­ti­nu­ier­lich wur­den in­so­fern die Schul­an­zah­len der je­wei­li­gen Schul­ar­ten an die tat­säch­li­chen Schü­ler­an­zah­len an­ge­pa­ßt. Die­ses ist zwin­gend nö­tig, um auch zu­künf­tig lang­fris­tig be­stands­fä­hi­ge Schu­len zu er­hal­ten, die auf­grund aus­rei­chen­der Schü­ler­an­zah­len in der La­ge sind, ei­ne ho­he Schul- und Bil­dungs­qua­li­tät zu ge­währ­leis­ten.

Am 4. Ok­to­ber 2000 setz­te der Mi­nis­ter für Bil­dung, Wis­sen­schaft und Kul­tur nun­mehr ei­ne er­neu­te Ver­ord­nung zur Schul­ent­wick­lungs­pla­nung in Meck­len­burg-Vor­pom­mern in Kraft. Die­se be­auf­tragt al­le Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te mit der Er­ar­bei­tung er­neut akua­li­sier­ter und fort­ge­schrie­be­ner Schul­ent­wick­lungs­plä­ne, an­ge­pa­ßt an die zwi­schen­zeit­lich stark ge­sun­ke­ne Schü­ler­schaft. Gleich­zei­tig legt die­se Ver­ord­nung der Schul­ent­wick­lungs­pla­nung die Min­dest­an­zah­len von Schü­lern und Par­al­lel­klas­sen der glei­chen Klas­sen­stu­fe fest. Die­se Fest­le­gun­gen sind so ge­hal­ten, dass die Grund­vor­aus­set­zun­gen für ei­ne so­li­de päd­ago­gi­sche Ar­beit auch in den kom­men­den Jah­ren ge­währ­leis­tet ist.

Im Fa­zit die­ser er­neu­ten Schul­ent­wick­lungs­pla­nung steht al­so der fes­te Ge­stal­tungs­wil­le des Lan­des zu ei­ner sta­bi­len, dau­er­haf­ten Schul­land­schaft. Dies lie­fert statt­des­sen ein trag­fä­hi­ges Fun­da­ment für viel­fäl­ti­ge Bil­dungs­an­ge­bo­te der zu­künf­ti­gen Schü­ler. Der un­ge­woll­te, aber zwangs­läu­fig ob­jek­tiv not­wen­di­ge Ne­ben­ef­fekt ist die Tat­sa­che, dass lei­der nicht mehr al­le Schu­len er­hal­ten blei­ben kön­nen und sich dar­aus zwangs­läu­fig auch teil­wei­se et­was wei­te­re Schul­we­ge er­ge­ben. Nir­gend­wo in der Han­se­stadt Ros­tock wer­den den­noch die Ma­xi­mal­gren­zen der Schul­we­ge­zei­ten er­reicht oder gar über­schrit­ten. Die­se be­tra­gen für Grund­schü­ler 2 x 40 Mi­nu­ten und für Schü­ler der wei­ter­füh­ren­den Schul­ar­ten 2 x 60 Mi­nu­ten. Be­züg­lich der er­for­der­li­chen Min­dest­schul­grö­ße wird für die künf­ti­gen Schul­stand­or­te ent­schei­dend sein, dass sie min­des­tens 2-zü­gig, ei­ni­ge wei­ter­füh­ren­de Schul­ar­ten so­gar 3- und mehr­zü­gig auf­ge­baut sein wer­den.