Eröffnung des Kräutergartens im Kloster zum Heiligen Kreuz
Pressemitteilung vom
Im Jahr der Internationalen Gartenbauausstellung geht ein lang gehegter Wunsch des Kulturhistorischen Museums in Erfüllung. In Anlehnung an die Überlieferung mittelalterlicher Klostergärten entstand am Südflügel des Klosters zum Heiligen Kreuz ein Areal mit fünf Holzkastenbeeten, wie sie im Mittelalter gebräuchlich waren. Eine Idee der Museumsmitarbeiter konnte in Regie des Amtes für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege realisiert werden. Dank der Förderung durch die Ostseesparkasse wurde ein weiterer Anziehungspunkt im Herzen der Stadt, in den Parkanlagen am Kloster zum Heiligen Kreuz geschaffen, der sicherlich nicht nur das Interesse der Pflanzenfreunde finden wird. Die Beete bieten Heil- und Marienpflanzen Schutz. Am Südflügel des Klosters zum Heiligen Kreuz werden Pflanzen aus dem klösterlichen Gebrauch vorgestellt
Mönche und Nonnen untersuchten lange die Heilkräfte der Natur. Waren doch die Klöster die ersten Apotheken und sicherten mit ausgebildetem Personal die medizinische Versorgung der Menschen im Mittelalter. Auch in der modernen Medizin wird das überlieferte Wissen aus Klöstern bis heute genutzt.
Wirkung und Gebrauch der Pflanzen sind heute nicht in jedem Fall bekannt. Die Akelei, Aquilegia vulgaris, wird heute in der Homöopathie verwendet. Im Mittelalter galt sie als Marienpflanze, ihr naturgetreues Abbild hat zum Beispiel Stephan Lochner in seinem bekannten Gemälde "Maria im Rosenhag" festgehalten. In der mittelalterlichen Klosterapotheke wurde sie bei Husten, Fieber, Wunden, Ausschlag geschätzt. Beinwell Symphitum officinale hat seinen Namen erhalten, weil es nachweislich Heilung förderte bei Brüchen und Wunden, übrigens eine Anwendung, die heute noch in Form von Umschlägen erfolgt. Dass die Pfingstrose bei Verdauungsstörungen, Gicht und Epilepsie Linderung versprach, ist heute eher in Vergessenheit geraten angesichts der Schönheit ihrer Blüten und der Fülle neuer Züchtungen.
Durch den Klosterkräutergarten wurde die im Laufe der Jahre unansehnlich gewordene Staudenpflanzung am Südflügel des Klosters ersetzt. Der Klosterkräutergarten weicht in einer Hinsicht vom mittelalterlichen Vorbild ab, denn es wurde durch die Kombination der Pflanzen in Blüte, Duft, Blattform und Wuchs ein Ensemble geschaffen, das den Besucher erfreut und ihm zusätzlich Informationsmöglichkeiten bietet.