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Na­vi­ga­ti­on

Er­klä­rung der Land­rä­te und Ober­bür­ger­meis­ter/Bür­ger­meis­ter der kreis­frei­en Städ­te zur Ver­wal­tungs­re­form in Meck­len­burg-Vor­pom­mern

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.03.2009

Die Land­rä­te und die Ober­bür­ger­meis­ter der kreis­frei­en Städ­te leh­nen die jet­zi­ge Her­an­ge­hens­wei­se des In­nen­mi­nis­ters an die not­wen­di­ge Ver­wal­tungs­re­form ab. Uns eint, dass wir die Re­form­not­wen­dig­keit grund­sätz­lich an­er­ken­nen und da­her ein ge­mein­sa­mes In­ter­es­se ha­ben, ei­ne zu­kunfts­fä­hi­ge Ver­wal­tungs­struk­tur für un­ser Land zu schaf­fen. Die­se soll lang­fris­tig leis­tungs­fä­hig sein, Zu­stän­dig­kei­ten bün­deln, und für die Bür­ger und Wirt­schaf­ten­den die Mög­lich­keit er­öff­nen, in de­mo­kra­ti­schen Struk­tu­ren ihr Le­bens- und Wirt­schafts­um­feld mit­ge­stal­ten zu kön­nen. Nur so kann sich un­ser Land wirt­schaft­lich wei­ter­ent­wi­ckeln und ei­nen at­trak­ti­ven Le­bens­ort bil­den.

Der Land­tag hat mit dem am 24.04.2008 be­schlos­se­nen Kon­zept "Zie­le, Leit­bild und Leit­li­ni­en des Land­ta­ges für ei­ne Kreis­ge­biets­re­form in Meck­len­burg-Vor­pom­mern" der Lan­des­re­gie­rung ei­nen kla­ren Auf­trag für ei­ne Kreis­ge­biets­re­form er­teilt und die­se aus­drück­lich in den Zu­sam­men­hang mit dem gleich­zei­tig be­schlos­se­nen Ge­samt­rah­men für ei­ne um­fas­sen­de Ver­wal­tungs­mo­der­ni­sie­rung ge­stellt. Es muss mit der Kreis­ge­biets­re­form gleich­zei­tig ei­ne Funk­tio­nal­re­form er­ar­bei­tet und der Fi­nanz­aus­gleich neu vor­ge­legt wer­den.

Lei­der müs­sen die Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te fest­stel­len, dass der vor­ge­leg­te Ge­setz­ent­wurf weit hin­ter dem Auf­trag des Land­ta­ges zu­rück­liegt und in der vor­lie­gen­den Form nicht ge­eig­net ist, die drin­gen­den Pro­ble­me des Lan­des, die sich aus den dar­ge­leg­ten de­mo­gra­phi­schen und fi­nan­zi­el­len Rah­men­be­din­gun­gen des Lan­des er­ge­ben und die nach ei­ner um­fas­sen­den ganz­heit­li­chen Re­form ver­lan­gen, zu lö­sen.

Es reicht nicht, al­lein ei­nen neu­en Zu­schnitt der Krei­se un­ter Ein­krei­sung kreis­frei­er Städ­te vor­zu­neh­men. Es sind viel­mehr Ant­wor­ten auf die drän­gen­den Fra­gen nach der zu­künf­ti­gen Auf­ga­ben­ver­tei­lung auf der zu­künf­ti­gen kom­mu­na­len Struk­tur, der Re­ge­lung der auf­ga­ben­ad­äqua­ten Fi­nanz­be­zie­hun­gen und der Lö­sung der Stadt-Um­land-Pro­ble­me zu be­ant­wor­ten. Erst die­se Ant­wor­ten kön­nen die Ef­fi­zi­enz der Ver­wal­tungs­re­form be­le­gen.

Der vor­ge­leg­te Ent­wurf ist al­lein von ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­to­ri­schen und fis­ka­li­schen Über­le­gun­gen ge­prägt. Mit den An­for­de­run­gen des kom­mu­nal­po­li­ti­schen Eh­ren­am­tes, der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und der Wirt­schaft wird sich gar nicht oder nur ganz am Ran­de aus­ein­an­der­ge­setzt. Es han­delt sich da­her um ei­ne Re­form, die die In­ter­es­sen der Bür­ger und Wirt­schaft der be­trof­fe­nen Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te nicht ge­nü­gend be­rück­sich­tigt und kei­ne brei­te Ba­sis für das Vor­ha­ben schafft.

Wir for­dern da­her die Lan­des­re­gie­rung und ins­be­son­de­re den In­nen­mi­nis­ter auf, un­ter Be­ach­tung des Kon­zep­tes ge­mäß Land­tags­be­schluss vom 24.04.2008 mit den Be­trof­fe­nen ein Re­form­ge­samt­pa­ket zu er­ar­bei­ten, das ne­ben der Ge­biets­re­form auch die um­fas­sen­de Funk­tio­nal­re­form, die Grund­aus­sa­ge zur zu­künf­ti­gen Ge­mein­de­struk­tur und die künf­ti­ge Fi­nanz­aus­stat­tung und -ver­tei­lung be­inhal­tet.