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Ernst-Barlach-Ausstellung im Kulturhistorischen Museum

Pressemitteilung vom 11.10.2000

11. Oktober 2000

Ernst-Barlach-Ausstellung im Kulturhistorischen Museum

Der 130. Geburtstag Ernst Barlachs ist dem Kulturhistorischen Museum Rostock Anlass, aus dem Bestand seiner graphischen Sammlung illustrative druckgraphische Blätter des Künstlers zu seinen Dramen unter dem Titel „Ernst Barlach - Graphik zu den Dramen“ vorzustellen.

Barlach ist als der Bildhauer, auch als Graphiker, weniger jedoch als Dichter und Dramatiker bekannt. Seine Doppelbegabung erlaubte es ihm, neben den bildnerischen Mitteln auch die Sprache für sein künstlerisches Begehren und Wirken zu nutzen. Der Mensch und sein „Werden“, „die Auseinandersetzung der Möglichkeiten des Menschseins“, standen dabei stets im Mittelpunkt. Acht Dramen waren es, die Barlach schuf, sieben davon wurden bereits zu Lebzeiten verlegt und gespielt, sechs seiner Dramen durch ihn illustriert, in der Technik der Lithographie, des Holzschnittes oder der Zeichnung.

Barlachs dramatisches und illustratives Werk ist auf das engste mit dem Verlag Paul Cassirers, Berlin, verbunden. Alle seine druckgraphischen Folgen zu seinen Dramen wurden auf der bedeutenden bibliophilen Pan-Presse des Verlages gedruckt. Zu den drei Dramen sind Vorzugsausgaben erschienen. Die Ausstellung bietet insgesamt 46 Blätter aus den Lithographienfolgen - Der Tote Tag - (15 Blatt), - Der Arme Vetter - (23 Blatt) und Holzschnitte zu dem Drama - Der Findling - (8 Blatt). - Der Tote Tag - Drama in fünf Akten, war Barlachs erstes Drama. Es wurde 1912 bei Paul Cassirer, Berlin, als Textband zu einer Mappe mit 27 Lithographien verlegt, in einer Auflage von 210 Exemplaren. Die Arbeit an diesem Drama erfolgte etwa von 1907 mit Unterbrechungen bis 1911. 1910 entstanden Zeichnungen zu dem Drama.

Der Arme Vetter - Drama in zwölf Szenen - war das zweite dramatische Werk Barlachs. 1918 erschien erstmalig der Textband zu diesem Drama. 1919 - Textband und Mappe mit 34 Lithographien, ebenfalls verlegt bei Paul Cassirer, Berlin. 1917 entstehen Vorzeichnungen zur Illustrationsfolge. - Der Findling - ein Spiel in drei Stücken, das vierte dramatische Werk Barlachs wurde 1922 bei Paul Cassirer, Berlin, verlegt. Das 1920/21 entstandene Drama illustrierte Barlach mit 20 Holzschnitten - Abschluß 1922.

Die Ausstellung „Ernst Barlach - Graphik zu den Dramen“ ist im Kulturhistorischen Museum Rostock, Kloster zum Heiligen Kreuz, vom 13. Oktober 2000 bis 7. Januar 2001 zu sehen. Die Ausstellung wird am 12. Oktober um 17.00 Uhr eröffnet.