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Na­vi­ga­ti­on

Ernst-Bar­lach - Der Künst­ler des Nor­dens

Pres­se­mit­tei­lung vom 12.10.1998


12. Ok­to­ber 1998

Ernst-Bar­lach - Der Künst­ler des Nor­dens
Ei­ne Aus­stel­lung im Rah­men von ARS BAL­TI­CA in Deutsch­land, Po­len, Finn­land und Dä­ne­mark

Der 1870 in We­del, Schles­wig-Hol­stein, ge­bo­re­ne und 1938 in Ros­tock ge­stor­be­ne Bild­hau­er, Zeich­ner und Schrift­stel­ler Ernst Bar­lach ist im­mer ein Künst­ler des Nor­dens ge­we­sen und hat sein Le­ben na­he­zu voll­stän­dig in Nord­deutsch­land ver­bracht. Fast drei­ßig Jah­re leb­te er in Güs­trow, wo noch heu­te sein Ate­lier­haus und das Neue Mu­se­um am Heid­berg Kunst­in­ter­es­sier­te aus al­ler Welt an­zie­hen.

Sein Ge­samt­werk um­faßt Ele­men­te sei­ner nord­deut­schen Er­leb­nis- und Er­fah­rungs­welt. Ernst Bar­lach gilt als ei­ner der wich­tigs­ten Re­prä­sen­tan­ten des nord­deut­schen Ex­pres­sio­nis­mus. Schlicht, von kla­rer Ge­stalt, be­sitzt je­des sei­ner Bild­wer­ke sei­nen sym­bo­li­schen, all­ge­mein­gül­ti­gen und uni­ver­sel­len Wert. Auch als Er­zäh­ler und Dra­ma­ti­ker ist Ernst Bar­lach Bild­künst­ler. Sei­ne Ge­stal­ten spre­chen die Spra­che Nord­deutsch­lands, sei­ne Dich­tung kommt aus der glei­chen Welt, der auch sei­ne Bild­wer­ke ent­stam­men.

In der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus wur­de der Künst­ler wie er es selbst aus­drück­te "im Va­ter­land zu ei­ner Art von Emi­gran­ten­da­sein ge­nö­tigt", als "ent­ar­te­ter Künst­ler" ver­femt und mit Be­rufs­ver­bot be­legt. Er er­hielt Aus­stel­lungs­ver­bot, sei­ne Wer­ke wur­den teil­wei­se be­schlag­nahmt und aus öf­fent­li­chen Räu­men ent­fernt, wie z.B. das "Mag­de­bur­ger Mal", das "Güs­tro­wer Eh­ren­mal" aus dem Dom zu Güs­trow oder der "Geist­kämp­fer" in Kiel.

Wenn heu­te aus den Ernst-Bar­lach-Mu­se­en Schles­wig-Hol­steins und Meck­len­burg-Vor­pom­merns ei­ne gro­ße Aus­stel­lung mit den Wer­ken Ernst Bar­lachs in die An­rai­ner­staa­ten der Ost­see wei­ter­ge­ge­ben wer­den soll, so ist dies ei­ne Wür­di­gung die­ses uni­ver­sel­len und un­ver­gleich­li­chen Künst­lers des Nor­dens zu sei­nem 60. To­des­tag. Zu­gleich ist sie Aus­druck des völ­ker­ver­bin­den­den Ge­dan­kens von ARS BAL­TI­CA . Die gast­ge­ben­den Städ­te Ros­tock, Gdansk (PL), Hel­sin­ki (SF) und Aal­borg (DK) ste­hen sym­bo­lisch für ein han­sea­ti­sches Fern­händ­ler­tum, das schon seit Jahr­hun­der­ten kul­tu­rel­len den Aus­tausch von Ide­en, Ge­dan­ken und Gü­tern im Ost­see­raum ga­ran­tiert hat.

Zur Aus­stel­lung, die in der Ros­to­cker Kunst­hal­le vom 24. Ok­to­ber 1998 bis zum 3. Ja­nu­ar 1999 ge­zeigt wird, er­scheint ein um­fang­rei­cher, reich be­bil­der­ter Ka­ta­log. (es)