Erstes Zwischenfazit für das Modellprojekt Lange Straße - Fahrradstraße
Pressemitteilung vom
„Die Fahrradstraße funktioniert im Grundsatz gut. Die Zahl der Unfälle mit Radbeteiligung ist gesunken“, freut sich Stefan Krause, Leiter des Amtes. Gleichzeitig merkt er an, dass das Sicherheitsempfinden der Verkehrsteilnehmenden nach einer ersten Umfrage noch sehr unterschiedlich ausfällt.
Die eindeutige Verkehrsführung, insbesondere die Mitnutzung der Fahrbahn durch Radfahrende, wird bereits von vielen Verkehrsteilnehmenden angenommen. Der Vorrang für den Radverkehr trägt zu einer selbstbewussteren Nutzung der Fahrbahn durch Radfahrende bei. Dennoch wurden durch das Amt und die Polizei vereinzelte Regelverstöße festgestellt. Dichtes Auffahren oder Überholen der Radfahrenden wurde dabei am häufigsten erfasst. Die Aufstellung der Pflanzkübel am 14. Juli 2022 brachte nicht nur eine optische Verstärkung der geänderten Verkehrsführung, sondern reduzierte auch die unberechtigte Nutzung der Sperrflächen als Fahrbahn oder Haltebereich. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Führung im Mischverkehr ein hohes Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme von allen Verkehrsteilnehmenden erfordert.
Unterm Strich ist der Anteil des Radverkehrs nur leicht gestiegen und liegt derzeit etwa auf dem Niveau von 2019. Gleichzeitig blieb der Kfz-Verkehr weitestgehend konstant. Eine abschließende quantitative Bewertung der Fahrradstraße kann erst nach zwölf bis 24 Monaten gegeben werden. Zudem erschwert die Schließung der Tiefgarage der WIRO derzeit die Interpretation der Kfz-Zahlen.
Im Ergebnis eines umfangreichen Diskussions- und Beteiligungsprozesses mit den Gremien (Ortsbeirat, Fachausschüsse, Fahrradforum, Projektbeirat), den Fachämtern und der Polizei sowie aufgrund der vorliegenden Ergebnisse der Modellierung wird die Sperrung der Durchfahrt am Vogelsang für den Kfz-Verkehr als zweite Teststufe fortan im Rahmen des Modellprojektes nicht mehr in Erwägung gezogen. Der ursprünglich erhoffte Effekt einer signifikanten Reduzierung des Kfz-Verkehrs wird nicht mehr erwartet. Stattdessen prognostizieren Verkehrsberechnungen ein erhöhtes Kfz-Aufkommen auf der Nordseite der Langen Straße, welches die Sicherheit des Radverkehrs beeinträchtigen würde.
Das Amt für Mobilität konzentriert sich auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse und in Kooperation mit den Fachämtern, verstärkt darauf, bauliche, verkehrsorganisatorische sowie sonstige Maßnahmen zur weiteren Optimierung der derzeitigen Fahrradstraße Lange Straße auszuarbeiten und umzusetzen.
Im Frühjahr 2023 ist eine öffentliche Diskussion der Lösungen sowie zur Zukunft der Langen Straße ab Mai 2023 angedacht.