EU fördert Rostocker Projekte zur Stadtentwicklung am Wasser
Pressemitteilung vom
16. Juni 2000
EU fördert Rostocker Projekte zur Stadtentwicklung am Wasser
Der Rostocker Antrag zum EU-Interreg-II-C-Netzwerk zur Thematik "Stadtentwicklung am Wasser“ wurde bewilligt. Auch die Bundesregierung hat sich zu einer Kofinanzierung dieses Projektes entschlossen. Projektleiter für die Hansestadt Rostock ist Dr. Andreas Schubert vom Amt für Wirtschaftsförderung (Tel. 03 81/3 81-27 30).
Für den erfolgreichen Verlauf der beiden Interreg-II-C-WUD-Demonstrationsprojekte sind jetzt in Rostock alle Voraussetzungen gegeben: Sowohl eine städtebauliche Expertise zur Belebung der Wohn- und Gewerbebrache "Fischerbruch/Gerberbruch" als eine Stadtmarketinginitiative "Ostseeweites Messemarketing Rostock" starten in der zweiten Jahreshälfte. Die östliche Altstadt genießt zusätzliche Förderung durch das Interreg-II-C-Projekt "Innovative städtische Entwicklungsplanung und innovatives Stadt(teil)management" (IUPM). Im Rahmen dieses Projektes (nähere Informationen unter www.ensure.org ) werden noch in diesem Sommer Einwohner, Gäste, Entscheidungsträger und potentielle Investoren Schritte zur Förderung und Vorbereitung von Investitionen in der östlichen Altstadt beraten.
Seit einem Jahr befinden sich die Ostseestädte Göteborg, Kopenhagen/Köge, Lübeck, Rostock, Szczezin, Gdynia, Gdansk, Elblag, Baltisk, Kaliningrad, Klaipeda, St. Petersburg und Vaasa im Erfahrungsaustausch. Innovative Pilotprojekte in den einzelnen Städten decken Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf, glätten Wege für Investitionen, um das Leitbild der europäischen Stadt am Wasser mit Leben erfüllen.
Am 21. und 22. Juli werden etwa 20 Experten verschiedener deutscher Projekte in Rostock ihre Erfahrungen zur Thematik "Stadtentwicklung am Wasser" austauschen und am deutschen Beitrag zur Habitat-Weltkonferenz in Berlin arbeiten. Für die Hansestadt Rostock stellt Christoph Weinhold, Leiter des Stadtplanungsamtes, die städtebauliche Konzeption für die Umsetzung des Rostocker Entwicklungsleitbildes "Hansestadt am Wasser" vor. Der Senator für Finanzen und Wirtschaft, Dieter Schörken, wird mit den Planern, Wissenschaftlern und Projektentwicklern die Schnittstelle zwischen Planung und Investition erörtern und über die Rostocker Großprojekte im Zusammenhang mit bereits praktizierten innovativen Finanzierungs- und Kooperationsmodellen informieren. Und da über Zukunft diskutiert wird, lädt die Hansestadt das Expertengremium auf den ehemaligen Standort der Neptunwerft ein. Dort wird dann "vor Ort" diskutiert, wie die Hansestadt Rostock und potenzielle Investoren mit der Umgestaltung des früheren Werftstandortes Zukunft gestalten könnte.
Diese Projekte werden ermöglicht, weil die Europäische Union Mitte der 90-er Jahre den Ostseeraum als neues EU-Ziel- und Fördergebiet erklärt hat. Speziell mit der Gemeinschaftsinitiative Interreg II C schafft sie durch finanzielle Zuschüsse für Investitionsvorbereitung und Investitionsförderung aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) günstige Voraussetzungen für wirtschaftlichen Aufschwung und hohe Lebensqualität im Ostseeraum.
Aus Sicht der EU findet die Hansestadt Rostock ihre Wurzeln in ihrer einzigartigen Lage am Wasser, ihren weit in die Vergangenheit reichenden maritimen Erwerbszweigen und kulturellen Bezügen zum Wasser. Zu den Besonderheiten der Stadt gehören die Lage der von Gewässern geprägten Kulturlandschaft ebenso wie ihr Anblick über die Warnow als mittelalterliche Handelsstadt, die Einfahrt von See her in imposante Hafen- und Werftanlagen und die seit Generationen bestehenden Bezüge zum Meer, zum Überseehandel, zur Fischerei und zum Schiffbau.
Rostocks Beziehungen zum Wasser sind durch Kontinuität und Wandel geprägt. Bewahrenswertes wird stadttypisch zu erhalten, Veränderungswürdiges zukunftsbeständig neuen Anforderungen anzupassen sein. Nach nunmehr zehn Jahren rasanter Stadtentwicklung ist unumstritten: Rostock sieht seine Zukunft im Bezug zum Wasser. Sowohl die Rostocker Großprojekte als auch viele kleinere Investitionsvorhaben erweisen der Warnow- und Ostseeküste ihre Referenz.
Die Rostocker Stadtentwicklung am Wasser ist nicht unproblematisch. Rostocks Wirtschaft ist und bleibt in besonderem Maße maritim geprägt. Der tiefgreifende wirtschaftliche Strukturwandel ist mittlerweile nahezu abgeschlossen. Jetzt gilt es, ihn qualitativ auszuformen und durch gezielte Investitionen für hohe Lebensqualität in Rostock zu sorgen. Dazu hat auch das Rostocker Stadtmarketingkonzept zahlreiche Projektvorschläge gemacht. Die große Strategie lautet: Als moderne Stadt mit langer Tradition will Rostock attraktiv für Einwohnerinnen und Einwohner, Unternehmen, Investoren, Vereine, Verbände und Besucher sein. Die Hansestadt Rostock verfügt im Ergebnis der Umgestaltungsprozesse der vergangenen zehn Jahre über gute Chancen, ein bedeutendes Zentrum im Ostseeraum zu werden.