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Na­vi­ga­ti­on

EU-Pro­jekt prä­sen­tiert Ros­to­cker Stadt­be­fes­ti­gungs­an­la­gen

Pres­se­mit­tei­lung vom 20.05.2009

In die­ser Wo­che hat ei­ne De­le­ga­ti­on Ros­to­cker Fach­leu­te in Chat­ham (bei Lon­don) die Han­se­stadt als vor­bild­li­ches Bei­spiel für den sen­si­blen Um­gang mit den mit­tel­al­ter­li­chen Stadt­be­fes­ti­gungs­an­la­gen vor Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ten aus ins­ge­samt elf Na­tio­nen vor­ge­stellt. An­lass ist ei­ne RE­PAIR-Pro­jekt­ta­gung. Das Pro­jekt RE­PAIR (Rea­li­sing the Po­ten­ti­al of Ab­an­do­ned Mi­li­ta­ry Sites as an In­te­gral part of Sus­tai­n­a­ble Ur­ban Com­mu­ni­ty Re­ge­ne­ra­ti­on) der Eu­ro­päi­schen Uni­on aus dem Pro­gramm URB ACT hat den Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­ckern die Auf­ga­be ge­stellt, das Wech­sel­spiel zwi­schen mit­tel­al­ter­li­chen Be­fes­ti­gungs­an­la­gen, Stadt­um­bau und Ge­mein­we­sen­ent­wick­lung zu be­leuch­ten und Emp­feh­lun­gen zu er­ar­bei­ten, die bei­spiels­wei­se auch in den neu­en EU-Mit­glieds­staa­ten um­ge­setzt wer­den kön­nen.

In Chat­ham hat des­halb die Ros­to­cker De­le­ga­ti­on vom nun­mehr na­he­zu kom­plett sa­nier­ten Stadt­mau­er­ring be­rich­tet. "Die Ros­to­cker Stadt­mau­er ist nicht ein­fach nur ein ehe­mals für die Stadt­ver­tei­di­gung not­wen­di­ges Bau­werk oder leb­lo­ses Bau­denk­mal. Viel­mehr sym­bo­li­siert die mit­tel­al­ter­li­che Stadt­be­fes­ti­gungs­an­la­ge bür­ger­schaft­li­ches En­ga­ge­ment der Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker für ihr Ge­mein­we­sen, Selbst­be­wusst­sein und Pro­spe­ri­tät", un­ter­streicht auch Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling. Gut ein­ein­halb Jahr­zehn­te Stadt­er­neue­rung mit Städ­te­bau­för­der­mit­teln, kom­plet­tiert durch wei­te­re öf­fent­li­che Zu­schüs­sen wie für Stra­ßen- und Grün­an­la­gen­bau füh­ren nun zu ei­nem po­si­ti­ven Ge­samt­ein­druck und zu deut­lich ver­bes­ser­tem In­ves­ti­ti­ons­kli­ma.

Über 2,7 Mio. Eu­ro wur­den in den ver­gan­ge­nen Jah­ren für die Pro­jek­te La­ge­busch­turm, Kuh­tor, Mön­chen­tor, für die Si­che­rung der Stand­fes­tig­keit der Stadt­mau­er, für den Be­reich Spiel­platz Ger­ber­bruch, die We­ge nord­öst­lich der Stadt­mau­er aus Städ­te­bau­för­der­mit­teln auf­ge­bracht. Die Stadt­mau­er und die Stadt­to­re ge­ben der In­nen­stadt ein un­ver­wech­sel­ba­res Ge­sicht. Sie sind "Ku­lis­se" für Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen, Spa­zier­gän­ge Ein­kaufs­bum­mel oder und Ca­fé­be­su­che.

Die mo­dern ge­stal­te­ten Er­gän­zun­gen der Stadt­mau­er als Re­mi­nis­zenz an die mit­tel­al­ter­li­che Stadt­mau­er sind in Ros­tock nicht un­um­strit­ten. Auch für an­de­re Städ­te ist in­ter­es­sant, wie sol­che In­ves­ti­tio­nen zu Stadt­iden­ti­tät und Stadt­image, zu mehr ur­ba­nem Le­ben in der In­nen­stadt bei­tra­gen kön­nen. An­de­rer­seits könn­te das Ros­to­cker En­ga­ge­ment bei­spiels­wei­se auch An­stoß für die Stadt­vä­ter in Thes­sa­lo­ni­ki sein, sich stär­ker für den Er­halt der Akro­po­lis in Thes­sa­lo­ni­ki zu en­ga­gie­ren.

Die His­to­ri­ke­rin An­grit Lo­ren­zen-Schmidt vom Ge­schichts­werk­statt Ros­tock e.V. hat aus ih­rer Per­spek­ti­ve be­rich­tet, wie man Stadt­ge­schich­te le­ben­dig wer­den las­sen kann - bei Füh­run­gen um die Stadt­mau­er für Tou­ris­ten oder im Ge­schichts­un­ter­reicht für Ros­to­cker Schul­klas­sen. Sie plä­diert aber auch für mehr ge­zielt und mul­ti­lin­gu­al auf­be­rei­te­te In­for­ma­ti­on über das Denk­mal­ensem­ble Stadt­mau­er und Stadt­to­re.

Doch auch in Ros­tock bleibt noch viel zu tun. Stö­rend fällt die Bau­lü­cke Pe­tri­tor auf. "Viel­leicht fin­det sich ein ge­eig­ne­ter In­ves­tor, dann wer­den wir auch bald die­se Lü­cke am Pe­tri­tor schlie­ßen kön­nen", so Hol­ger Mat­thä­us, Se­na­tor für Bau und Um­welt. "Das Be­son­de­re an die­sem Vor­ha­ben wä­re, dass hier die In­ter­es­sen der Stadt für ei­ne his­to­risch und stadt­ge­stal­te­risch sehr gu­te Lö­sung mit den In­ten­tio­nen ei­nes En­thu­si­as­ten ver­bun­den wer­den kön­nen und al­le dar­aus Nut­zen zie­hen könn­ten."

In den nächs­ten Mo­na­ten wird ei­ne Ar­beits­grup­pe auf­be­rei­ten, wie es mit den In­stru­men­ten der in­te­grier­ten Stadt­er­neue­rung ge­lang, die Stadt­mau­er und die Stadt­to­re bau­lich und funk­tio­nal auf­zu­wer­ten und das All­tags­le­ben da­von pro­fi­tie­ren zu las­sen. Au­ßer­dem soll durch das Pro­jekt er­mög­licht wer­den, In­for­ma­tio­nen über die Stadt­be­fes­ti­gungs­an­la­ge künf­tig auch mehr­spra­chig an­bie­ten zu kön­nen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Pro­jekt: http://​urbact.​eu/​the​mati​c-​poles/​sus​tain​able-​urban-​dev​elop​ment/​the​mati​c-​net​work​s/​repair/​pre​sent​atio​n.​html

Kon­tak­te für Rück­fra­gen:

Dr. An­dre­as Schu­bert, Bü­ro des Ober­bür­ger­meis­ters, Tel. 0381 381-1107 oder 0160 90168004

Tho­mas Wer­ner, Amt für Kul­tur und Denk­mal­pfle­ge, Tel. 0381 20852-51