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Na­vi­ga­ti­on

EU-Pro­jekt ver­bin­det Nach­barn in der Ost­see

Pres­se­mit­tei­lung vom 09.07.2010

Im Rah­men des In­ter­reg-IVA-Pro­jek­tes In­ter­face der Eu­ro­päi­schen Uni­on sol­len die Vor­aus­set­zun­gen für mehr di­rek­te Kon­tak­te zwi­schen den Men­schen und ei­ne bes­se­re re­gio­na­le In­te­gra­ti­on ge­schaf­fen wer­den. Un­ter Fe­der­füh­rung der Han­se­stadt Ros­tock ha­ben sich da­zu ins­ge­samt 21 Part­ner aus Dä­ne­mark, Schwe­den, Po­len, Russ­land und Deutsch­land zu­sam­men ge­fun­den. Der kom­ple­xen The­ma­tik ent­spre­chend ge­hen in Ros­tock die Stadt­ver­wal­tung, der Re­gio­na­le Pla­nungs­ver­band, der Ver­kehrs­ver­bund War­now und die Ha­fen-Ent­wick­lungs­ge­sell­schaft Ros­tock mbH ko­or­di­niert vor. Die Ree­de­rei­en Scand­li­nes und TT-Li­nes sind am Vor­ha­ben - oh­ne EU-Zu­schüs­se - ak­tiv be­tei­ligt.

Ins­be­son­de­re für Fu­ß­gän­ger und Fahr­rad­fah­rer sol­len die Ver­kehrs­an­ge­bo­te zwi­schen den nur durch die Ost­see ge­trenn­ten Nach­bar­re­gio­nen im süd­li­chen Ost­see­raum ver­bes­sert wer­den. Bis­her ha­ben sich die Fähr­un­ter­neh­men auf Fracht- so­wie Pkw-Ver­keh­re kon­zen­triert, nun soll das ver­nach­läs­sig­te Seg­ment „in­ter­mo­da­ler, grenz­über­schrei­ten­der Per­so­nen­ver­kehr“ auf­ge­wer­tet wer­den. Ein Schwer­punkt der grenz­über­schrei­ten­den Ent­wick­lungs­maß­nah­men liegt da­bei auf ei­ner Re­du­zie­rung der Schnitt­stel­len­pro­ble­me zwi­schen öf­fent­li­chem Per­so­nen­ver­kehr und Fähr­ver­keh­ren. Von die­sen Ak­ti­vi­tä­ten pro­fi­tie­ren auch die be­stehen­den Fähr­li­ni­en nach Schwe­den und Finn­land, Trel­le­borg und Gdy­nia sind In­ter­face-Pro­jekt­part­ner. Schon ab die­sem Som­mer kann man per Fäh­re von Ros­tock nach Gdy­nia und von dort per Fäh­re nach Bal­tijsk (Ka­li­nin­grad Ob­last) rei­sen. Für die rus­si­sche Ex­kla­ve gibt es seit Ju­ni des Jah­res für die An- und Ab­rei­se per Fäh­re die pro­blem­lo­se Mög­lich­keit, 72-Stun­den-Vi­sa zu er­hal­ten.

Seit­dem die Ei­sen­bahn­ver­bin­dung zwi­schen Ber­lin, Ros­tock und Ko­pen­ha­gen ein­ge­stellt ist, ist es für Rei­sen­de oh­ne Pkw na­he­zu un­mög­lich, oh­ne Au­to von Ros­tock über Ged­ser nach Dä­ne­mark bzw. über Trel­le­borg nach Schwe­den zu kom­men. Auch Rei­sen­de oh­ne Pkw aus Skan­di­na­vi­en füh­len sich we­gen der noch un­zu­rei­chen­den In­for­ma­ti­ons- und Per­so­nen­ver­kehrs­an­ge­bo­te in Ros­tock we­nig will­kom­men. Des­halb wer­den im Rah­men des Pro­jek­tes in Ros­tock das Po­ten­zi­al für ei­nen di­rek­ten Shut­tle­bus­ver­kehr zwi­schen der In­nen­stadt und dem See­ha­fen er­kun­det und da­nach die not­wen­di­gen Schrit­te zur Ein­füh­rung ei­nes Shut­tle­bus­an­ge­bo­tes zwi­schen See­ha­fen und In­nen­stadt de­fi­niert. Ein Test­ver­kehr wird aus dem Pro­jekt­bud­get be­zu­schusst. Da­mit sol­len Trans­fer­zei­ten re­du­ziert und Um­stei­ge­be­zie­hun­gen zu den Fäh­ren op­ti­miert wer­den. So ist ge­plant, im Mai 2011 ei­ne Test­pha­se zu star­ten. Eben­falls wird vor­be­rei­tet, ein grenz­über­schrei­ten­des Kom­bi­ti­cket ein­zu­füh­ren, wel­ches für Bus- und Fähr­ver­kehr gilt. Das Pro­jekt wird mit ei­ner Be­fra­gung der Fähr­pas­sa­gie­re zu ih­ren Wün­schen zur Ver­bes­se­rung der grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehrs­an­ge­bo­te und der der Ser­vice­qua­li­tä­ten im Ros­to­cker See­ha­fen ein­her­ge­hen. Seit dem 18. Ju­ni wer­den be­reits Pas­sa­gie­re an Bord der Fäh­ren nach Ged­ser be­fragt.

Auf dä­ni­scher Sei­te wur­den die be­stehen­den An­bin­dun­gen be­reits op­ti­miert. Das be­trifft ins­be­son­de­re die An­schlüs­se zwi­schen den Fäh­ren und der Bus­li­nie 39, die bis zu neun­mal täg­lich Ged­ser mit dem Bahn­hof in Nykøbing/Fals­ter ver­bin­det, die Fern­bus­ver­bin­dung E55 zwi­schen Ber­lin und Ko­pen­ha­gen über Ros­tock funk­tio­niert be­reits rei­bungs­los. Ein in deut­scher Spra­che her­aus­ge­ge­be­nes Falt­blatt der Kom­mu­ne Guld­borgs­und in­for­miert zu­dem über Se­hens­wür­dig­kei­ten in Ros­tocks dä­ni­scher Nach­bar­schaft. Da­zu zäh­len bei­spiels­wei­se das Ei­sen­bahn­mu­se­um und der Was­ser­turm im Ha­fen­ort Ged­ser, der Guld­borgs­und-Zoo, der Sa­fa­ri-Park Knuthen­borg, das Fe­ri­en­zen­trum La­lan­dia und die Krei­de­fel­sen Møns Klint.

Nach­bar­schaft soll ak­tiv ge­lebt wer­den; erst wenn man sich bes­ser kennt und von­ein­an­der weiß, be­sucht man sich gern. Des­halb schlägt die Nord­deut­sche Phil­har­mo­nie Ros­tock - aus dem In­ter­face-Pro­jekt be­zu­schusst - ei­ne mu­si­ka­li­sche Brü­cke nach Dä­ne­mark . Am 1. Au­gust 2010 ab 14 Uhr wird sie auf Ein­la­dung des Bür­ger­meis­ters von Guld­borgs­und, John Bræder, ein Kon­zert im frü­he­ren Fähr­bahn­hof von Ged­ser ge­ben. Un­ter Lei­tung von Ge­ne­ral­mu­sik­di­rek­tor Ni­klas Willén ste­hen Wer­ke von Carl Niel­sen, Jo­hann Strauss und Hans Chris­ti­an Lum­bye auf dem Pro­gramm. An­lass der Fest­ver­an­stal­tung ist der nun von der dor­ti­gen Re­gio­nal­ver­wal­tung be­schlos­se­ne Ent­wick­lungs­schub für die Kom­mu­ne Guld­burg­sund. Mil­lio­nen­schwe­re In­ves­ti­tio­nen sol­len die süd­li­che Ecke Dä­ne­marks wie­der zu Le­ben er­we­cken und für die Be­su­cher aus der Re­gi­on Ros­tock at­trak­ti­ver ma­chen.

Im Rah­men des Pro­jek­tes In­ter­face steht ins­ge­samt ein Etat in Hö­he von 1,6 Mio. Eu­ro zur Ver­fü­gung, da­von kom­men al­lein 1,2 Mio. Eu­ro als För­de­rung von der Eu­ro­päi­schen Uni­on. Das ge­mein­sa­me Ziel der Pro­jekt­part­ner ist es, Rei­sen in­ner­halb des süd­li­chen Ost­see­rau­mes über Gren­zen hin­weg auch oh­ne Au­to wie­der at­trak­ti­ver zu ma­chen - frei nach dem Mot­to: Walk the Bal­tic - Ta­ke the Fer­ry.

Das Pro­jekt star­te­te im April 2009 und wird bis April 2012 dau­ern.

Mehr In­for­ma­tio­nen:
www.​int​erfa​cepr​ojec​t.​eu