Home
Navigation

Exkursion zum "Baum des Jahres" im Revier Torfbrücke

Pressemitteilung vom 23.04.2003

Alljährlich wird aus der Reihe der heimischen Bäume eine Baumart ausgewählt und zum "Baum des Jahres" ernannt. In diesen Jahr fiel die Wahl auf die Schwarzerle. Um über die Schwarzerle und ihren Lebensraum zu informieren und Verständnis für notwendige Schutzmaßnahmen zu wecken, wird das Stadtforstamt mehrere Exkursionen in verschiedenen Jahreszeiten zum "Baum des Jahres" anbieten. Die Frühjahrsexkursion beginnt am Samstag, dem 26. April 2003, um 10 Uhr auf dem Parkplatz Wietortschneise (direkt vor dem Zeltplatz Graal-Müritz, Anfahrt zum Zeltplatz ist ab Bäderstraße in Torfbrücke ausgeschildert).

Im Rahmen der Exkursion, die Revierförster Stefan Schlüter durchführen wird, besteht die Möglichkeit, selbst eine Schwarzerle zu pflanzen. Die Exkursion wird etwa zweieinhalb Stunden dauern, Nachfragen sind beim Stadtforstamt Rostock unter Tel. 038202 404-0 möglich.

In Rostock findet man die Erle als Straßenbezeichnung in der östlichen Altstadt - der sogenannte "Ellernhorst" (Horst als Bezeichnung für mit Holz bestandene Plätze, die höher als ihre Umgebung liegen). In den alten Flurnamen der Rostocker Heide hingegen werden Erlen (Ellern) sonderbarerweise nicht erwähnt, obwohl die "Ellernbrüche" im Jahre 1774 nicht weniger als 218.261 Quadratruten umfaßten. Heute ist diese Baumart in der Heide mit einem Flächenanteil von rund acht Prozent vertreten, das entspricht einer Fläche von 425 Hektar. Die Erlenbestände gehören zu den ökologisch wertvollsten Bestandteilen der Rostocker Heide und beinhalten zahlreiche geschützte Tier und Pflanzenarten. Die Pflege und Entwicklung dieser Baumart orientiert sich entsprechend den Schutzzielen an möglichst ungestörten natürlichen Abläufen.

Die Schwarzerle ist eine typische Pionierbaumart auf nassen Standorten und damit für die in der Heide vorherrschenden Standorte eine der wesentlichen Baumarten. Durch die Fähigkeit des Lufttransportes in den Wurzeln kann sie auch bei hohen Wasserständen überleben. Sie wirkt Boden verbessernd und kann durch die so genannten "Wurzelknöllchen" Stickstoff aus der Luft binden und für den eigenen Bedarf zur Verfügung stellen.