Exponat des Monats Februar im Kulturhistorischen Museum Rostock
Pressemitteilung vom
Die Ausstellung "125 Milliarden Mark. Papiergeld aus zwei Jahrhunderten" präsentiert derzeit einen besonderen Schatz aus der Numismatischen Sammlung des Kulturhistorischen Museums Rostock. Beginnend bei Banknoten und Staatsanweisungen aus dem 18. Jahrhundert über Rostocker Banknoten aus dem späten 19. Jahrhundert bis hin zu einem Querschnitt deutscher Zahlungsmittel des 20. Jahrhunderts entsteht ein Bild von der Entwicklung des Papiergeldes. Einen wichtigen Teil bildet das in Rostock entstandene Papiergeld, darunter Banknoten der Rostocker Bank und in Rostock herausgegebene Notgeldscheine.
Als Objekt des Monats Februar 2006 wurden daher die von Egon Tschirch gestalteten Wechselgeldscheine der Rostocker Frühjahrswoche von 1922 ausgewählt. Der wachsende Bedarf an Zahlungsmitteln und die Kleingeldknappheit zum Kriegsende 1918 sowie die rasante Geldentwertung ab Mitte 1922 veranlasste die Reichsbank, Notgeld zuzulassen. Der nicht mehr zu steuernde Notgeldumlauf trug zur weiteren Destabilisierung der Währung bei. Ab November 1923 lehnte die Reichsbank die Annahme der Scheine ab. Die Einziehung erfolgte 1924. Erhalten blieb wertbeständiges Notgeld, das im Oktober 1923 gesetzlich genehmigt wurde.
Im ganz Deutschland gaben tausende Stellen wie Städte, Gemeinden oder Unternehmen Notgeld heraus, dass aus Werbegründen oft mit Bildern verziert war. Auch die Rostocker Frühjahrswoche des Jahres 1922 gab eigenes Wechselgeld heraus. Die durch den Rostocker Grafiker Egon Tschirch gestalteten Scheine zeigen Szenen aus der Stadtgeschichte. Die einheitlichen Rückseiten zeigen das stilisierte Wappentier der Stadt, den Greif. Hergestellt wurden die Scheine in der Druckerei des von Carl Boldt verlegten Rostocker Anzeigers.
Die Ausstellung im Kulturhistorischen Museum hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet und ist noch bis zum 17. April 2006 zu sehen.