Exponat des Monats im Kulturhistorischen Museum Rostock
Pressemitteilung vom
Das Kulturhistorische Museum Rostock rückt monatlich ein spezielles Ausstellungsstück in den Fokus der Öffentlichkeit. Das Exponat des Monats Oktober ist eine Taschenuhr mit Miniaturporträts. Zu seiner Konfirmation 1897 erhielt Franz Stein aus Magdeburg diese Taschenuhr mit den Miniaturfotografien seiner Eltern zum Geschenk.
Taschenuhren gehörten zu den beliebtesten Gaben für einen Knaben zur Konfirmation. Der Konfirmand galt nun als Mann und wurde als Bürger anerkannt. Dazu schien das Geschenk einer Taschenuhr als Taktgeber bürgerlichen Lebens besonders passend. Oft wurde auch aus einem solchen Anlass die Uhr des Vaters oder Großvaters an den jungen Mann weitergegeben. Ungewöhnlich und ausgesprochen selten ist es jedoch, eine solche Taschenuhr mit Fotografien zu versehen. Hier sind die Porträts des Magdeburger Haushaltswarenhändlers Stein und seiner Frau in Miniaturwiedergabe unter der Emailleglasur des Zifferblattes zu sehen. Sehr sinnfällig scheint hier der Gedanke der Eltern, sich ihrem Sohn von dem Moment des Erwachsenwerdens an bei jedem Blick zur Uhr in Erinnerung zu rufen.
Diese ungewöhnliche Taschenuhr wurde von Prof. Philipp Schröder aus Aarhus dem Kulturhistorischen Museum für die Sonderausstellung "Welch herrliches Helldunkel - Die Frühgeschichte der Fotografie in Rostock" leihweise zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.