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Na­vi­ga­ti­on

Fach­äm­ter auf BU­GA-Er­fah­rungs­aus­tausch in Heil­bronn

Pres­se­mit­tei­lung vom 15.07.2019 - Um­welt und Ge­sell­schaft / Wirt­schaft und Ver­kehr

Im Rah­men der der­zeit statt­fin­den­den Bun­des­gar­ten­schau 2019 in Heil­bronn wur­den al­le BU­GA-Ge­sell­schaf­ten und aus­tra­gen­den Städ­te bis 2029 durch die Deut­sche Bun­des­gar­ten­schau Ge­sell­schaft zu ei­nem Er­fah­rungs­aus­tausch zur Pla­nung und Um­set­zung von Bun­des­gar­ten­schau­en nach Heil­bronn ein­ge­la­den. Ne­ben ei­ner fach­li­chen Be­sich­ti­gung des BU­GA-Ge­län­des wur­den ver­schie­de­ne Work­shops zu den The­men Pla­nung, Fi­nan­zie­rung, Gärt­ne­ri­sche-Aus­stel­lung, Städ­te­bau und Mar­ke­ting & Öf­fent­lich­keits­ar­beit durch­ge­führt. So er­gibt sich für die aus­tra­gen­den Städ­te die Mög­lich­keit von­ein­an­der zu ler­nen und im ge­mein­sa­men Dia­log über Pro­ble­me und Her­aus­for­de­run­gen zu spre­chen.

Das Ge­samt­vor­ha­ben der Bun­des­gar­ten­schau in Heil­bronn und die da­mit ver­bun­de­nen städ­te­bau­li­chen Pla­nun­gen äh­neln in vie­len Zü­gen dem BU­GA-Mas­ter­plan 2025 für die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock. Heil­bronn, ei­ne Stadt mit rund 120.000 Ein­woh­nern, ge­le­gen am Fluss Ne­ckar, setz­te im Rah­men der BU­GA-Rea­li­sie­rung die Her­an­füh­rung der Stadt und des öf­fent­li­chen Le­bens an die Ufer­kan­te der Ne­ckar er­folg­reich um. Es ent­stan­den We­ge, Park­an­la­gen und Steg­an­la­gen auf de­nen die Ein­woh­ner der Stadt nun erst­ma­lig das Was­ser er­le­ben und ge­nie­ßen kön­nen. Da­zu wur­de so­gar ei­ne zen­tral ver­lau­fen­de Bun­des­stra­ße in die­sem Be­reich zu­rück­ge­baut. Die Heil­bron­ner set­zen seit­dem mehr auf al­ter­na­ti­ve Mo­bi­li­täts­lö­sun­gen in­ner­halb der Stadt so­wie ei­ne ver­stärk­te Nut­zung des ÖPNV und Fahr­ra­des. Der Mas­ter­plan für die BU­GA 2025 in Ros­tock sieht ei­ne ähn­li­che Ziel­set­zung vor. Durch die Ab­sen­kung der L22 im Be­reich Chris­ti­nen­ha­fen und die Über­bau­ung durch ein Pla­teau für Fu­ß­gän­ger und Rad­fah­rer soll auch hier die In­nen­stadt zu­kunfts­wei­send in Rich­tung War­now wach­sen und be­lebt wer­den. Durch die Brü­cke nach Gehls­dorf und das ent­ste­hen­de „Ros­to­cker Oval" als Rund­weg um die War­now sol­len die Ros­to­cker zu­künf­tig die War­now und die Stadt von ei­ner neu­en Sei­te ge­nie­ßen kön­nen.

Auf dem heu­te grü­nen und mit mo­der­ner Wohn­be­bau­ung be­sie­del­ten BU­GA-Ge­län­de in Heil­bronn fan­den sich einst gro­ße Brach­flä­chen, un­ge­nutz­te Bahn­ab­stell­glei­se und be­las­te­te In­dus­trie­ge­län­de. Alt­las­ten wie Mu­ni­ti­on aus dem zwei­ten Welt­krieg so­wie In­dus­trie­ab­fäl­le muss­ten be­räumt wer­den und stell­ten die Heil­bron­ner vor ei­ne ähn­li­che Si­tua­ti­on wie sie in Ros­tock im Be­reich der De­po­nie und des dort ent­ste­hen­den Stadt­par­kes zu fin­den ist. Heu­te sind al­le Heil­bron­ner froh die­sen Schritt ge­gan­gen zu sein.

Ei­ne ge­plan­te Brü­cke für Fu­ß­gän­ger und Fahr­rä­der, die ei­ne wich­ti­ge dau­er­haf­te Ver­bin­dung vom Haupt­bahn­hof zum neu­en Wohn­vier­tel dar­stellt, konn­te in­ner­halb der Pla­nungs- und Um­set­zungs­pha­se für das Ge­samt­vor­ha­ben nicht um­ge­setzt wer­den. Den­noch wur­de sie in­ner­halb des Mas­ter­pla­nes für Heil­bronn fest­ge­schrie­ben und wird im Nach­gang der BU­GA ab 2020 ge­baut wer­den. Dies zeigt, dass ei­ne Bun­des­gar­ten­schau nicht zwin­gend von den städ­te­bau­li­chen Gro­ß­pro­jek­ten ab­hän­gig ist und in je­dem Fall für ei­ne nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung steht. Ana­log für Ros­tock be­trifft dies nach heu­ti­gem Stand die Um­set­zung des Pla­teaus über die L22 in der Ver­län­ge­rung zur Schnick­mann­stra­ße und der Bau des ar­chäo­lo­gi­schen Lan­des­mu­se­ums durch das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern.

Dass die BU­GA als Gar­ten­schau auch ei­gen­stän­dig wirt­schaft­lich er­folg­reich sein kann, zei­gen die Ti­cket­ver­käu­fe in Heil­bronn. Bis En­de Ju­ni wur­den in den ver­gan­ge­nen drei Mo­na­ten al­lein 90.000 Dau­er­kar­ten zu 125,- EUR und ei­ne Mil­li­on Ta­ges­ti­ckets zu durch­schnitt­lich 20,- EUR ver­kauft. Da­mit bil­det ei­ne BU­GA als sechs­mo­na­ti­ge Ver­an­stal­tung nur den Rah­men für Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te und ei­ne zu­kunfts­ori­en­tier­te Be­bau­ung der Stadt und wirbt bun­des­weit für Stadt und Re­gi­on. In Heil­bronn wer­den im Rah­men der BU­GA rund 5.000 Ein­zel­ver­an­stal­tun­gen für Be­su­cher in­ner­halb ei­nes hal­ben Jah­res an­ge­bo­ten. Ne­ben ei­ner abend­lich statt­fin­den­den spek­ta­ku­lä­ren Was­ser­show mit Licht-, La­ser­ef­fek­ten und Film­pro­jek­tio­nen, punk­tet die BU­GA Heil­bronn mit hoch­ka­rä­ti­gen Künst­lern und Mu­si­kern auf Büh­nen, Kunst­aus­stel­lun­gen, The­men­aus­stel­lun­gen im Be­reich Um­welt, Na­tur­schutz und na­tür­lich dem Gar­ten- und Land­schafts­bau. Auch das The­ma Nach­hal­tig­keit und Mo­bi­li­tät fin­det sich an vie­len Stel­len wie­der.

Bar­rie­re­frei­heit so­wie päd­ago­gi­sche An­sät­ze für die Bil­dung (In­klu­si­on) wer­den vor­bild­haft in al­len Be­rei­chen der BU­GA um­ge­setzt.

Ros­tock punk­tet mit Tou­ris­mus!

Ros­tock er­war­tet knapp zwei Mil­lio­nen Be­su­cher auf der BU­GA 2025. Dank der po­si­ti­ven Ent­wick­lung von Ros­tock & War­ne­mün­de als bun­des­weit be­lieb­te Tou­ris­mus­de­sti­na­ti­on er­reicht die Stadt ne­ben den Bür­gern auch vie­le Ur­lau­ber und Ta­ges­gäs­te und bie­tet im Durch­füh­rungs­jahr 2025 mit der Bun­des­gar­ten­schau ein be­son­de­res High­light mit bun­des­wei­ter Strahl­kraft. Po­si­ti­ve Aus­wir­kun­gen wer­den auch im Gast- und Frei­zeit­ge­wer­be so­wie im Han­del zu spü­ren sein.

Ros­tock setzt auf die Re­gi­on!

Im Ge­gen­satz zu Heil­bronn, die auf ei­ne star­ke Fo­kus­sie­rung der BU­GA im Stadt­zen­trum ge­setzt ha­ben, setzt Ros­tock auf die Ein­bin­dung der Re­gio­pol­re­gi­on Ros­tock. In­ner­halb der Städ­te Güs­trow und Schwe­rin gibt es be­reits Bür­ger­schafts­be­schlüs­se, sich als Au­ßen­stand­ort der BU­GA-Ros­tock auf­zu­stel­len und zu ent­wi­ckeln. Wei­te­re An­fra­gen von In­sti­tu­tio­nen und Städ­ten sind im Rat­haus ein­ge­gan­gen. Dies zeigt be­reits zum heu­ti­gen Zeit­punkt, wie­viel Po­ten­zi­al in der Aus­tra­gung ei­ner Bun­des­gar­ten­schau steckt. Die Au­ßen­stand­or­te sind als ei­ne Art Mar­ke­ting­netz­werk zu ver­ste­hen. Es flie­ßen kei­ne fi­nan­zi­el­len Mit­tel von der Stadt Ros­tock an die Au­ßen­stand­or­te. Die Au­ßen­stand­or­te ent­wi­ckeln üb­li­cher­wei­se Park­an­la­gen oder Na­tur­flä­chen und be­le­ben die­se mit Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tungs­pro­gram­men. Die Au­ßen­stand­or­te pro­fi­tie­ren da­bei von ei­ner zu­sätz­li­chen Be­su­cher­fre­quenz durch die BU­GA und wer­den durch Ros­tock ent­spre­chend be­wor­ben. Zu­sätz­lich bil­den die Au­ßen­stand­or­te ei­nen Teil der Aus­stel­lung auf dem BU­GA-Ge­län­de in Ros­tock ab. Sie prä­sen­tie­ren sich mit spe­zi­fi­schen The­men, Kunst und Kul­tur und be­le­ben da­mit die BU­GA für die Be­su­cher.

Ei­ne be­son­de­re Ko­ope­ra­ti­on ist mit den Guts- und Her­ren­häu­sern der Re­gi­on Ros­tock ge­plant. Sie sol­len um­rahmt ei­nen ei­ge­nen Au­ßen­stand­ort ab­bil­den und für Gäs­te und Be­su­cher ge­öff­net sein. Ne­ben gärt­ne­ri­schen Aus­stel­lun­gen sol­len hier klei­ne­re Ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den.

The­men: In­ter­na­tio­nal, Wald und Was­ser zur BU­GA Ros­tock

Als ab­so­lu­tes High­light und erst­ma­lig in der Ge­schich­te der Bun­des­gar­ten­schau­en, wird es zur BU­GA-Ros­tock ei­nen in­ter­na­tio­na­len Au­ßen­stand­ort ge­ben. Am 26. Ju­ni wur­den da­zu die Plä­ne für Ros­tock ei­ner De­le­ga­ti­on von Ver­tre­tern aus Wirt­schafts­för­de­rung, Ge­mein­de­ver­wal­tung und dem Bür­ger­meis­ter der Kom­mu­ne Guld­borgs­und John Brædder in Dä­ne­mark prä­sen­tiert. Die part­ner­schaft­li­chen Be­zie­hun­gen zwi­schen Guld­borgs­und (Dä­ne­mark) und der Stadt Ros­tock sol­len in den kom­men­den Jah­ren mit Hin­blick auf die BU­GA wei­ter aus­ge­baut wer­den. Auf dä­ni­scher Sei­te wur­de ein Pro­zess an­ge­sto­ßen, ei­nen für die BU­GA-Ros­tock pas­sen­den Au­ßen­stand­ort zu fin­den und zu ent­wi­ckeln. Für die Be­su­cher der BU­GA wird es ei­ne will­kom­me­ne Ab­wechs­lung sein, über die kom­for­ta­ble Fähr­ver­bin­dung nach Ged­ser Dä­ne­mark zu ent­de­cken. Ver­hand­lun­gen mit Scand­li­nes über ein spe­zi­el­les BU­GA-Ti­cket oder die Aus­wei­tung des In­ter­Com­bi-Ti­ckets sind ge­plant. Aber auch Be­su­cher aus Skan­di­na­vi­en sind auf der BU­GA-Ros­tock herz­lich will­kom­men. Ei­ne in­ter­na­tio­na­le Aus­rich­tung soll für Mehr­spra­chig­keit in der ge­sam­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on auf der BU­GA sor­gen.

Die Ros­to­cker Hei­de, ei­nes der letz­ten gro­ßen Wald­ge­bie­te di­rekt an der Ost­see, FSC-zer­ti­fi­zier­tes Land­schafts­schutz­ge­biet mit Moo­ren, Wald und Wie­sen, soll sich in­halt­lich in der BU­GA wie­der­fin­den. Im Be­reich des Schna­ter­manns könn­ten zum Bei­spiel klei­ne­re Aus­stel­lun­gen zum The­ma Wald und Nut­zung von Holz statt­fin­den. Die Öko­lo­gie und Nach­hal­tig­keit als As­pekt für den Gar­ten- und Land­schafts­bau könn­te hier in der Pra­xis ver­deut­licht wer­den und wür­de auch dem Be­reich Schna­ter­mann als dau­er­haf­tes Aus­flugs­ziel wie­der neu­en Schwung ver­schaf­fen. Über die vor­han­de­ne Fahr­gast­schiff­fahrt ist der Schna­ter­mann als Ein­gangs­tor zur Ros­to­cker Hei­de op­ti­mal aus dem BU­GA-Ge­län­de zu er­rei­chen.

Pla­nungs­stand zur BU­GA Ros­tock 2025

Der­zeit läuft die eu­ro­pa­wei­te Aus­schrei­bung des Brü­cken­pro­jek­tes vom Chris­ti­nen­ha­fen nach Gehls­dorf. Ent­spre­chen­de Pla­nungs­bü­ros ha­ben so­mit die Mög­lich­keit, sich für die Pla­nung und den Bau der Brü­cke zu be­wer­ben. Nach Frist­ab­lauf wird es bis En­de des Jah­res ent­spre­chen­de Ver­hand­lun­gen mit den ein­zel­nen Bie­tern ge­ben. Da­mit ent­spricht der der­zei­ti­ge Pla­nungs­stand zur Brü­cke dem ge­setz­ten Zeit­plan, so dass das Bau­werk recht­zei­tig zur BU­GA fer­tig sein könn­te.

Die Wett­be­wer­be für die Frei­flä­chen­ge­stal­tung des ge­plan­ten Stadt­par­kes auf der Gehls­dor­fer Sei­te so­wie für den Stadt­ha­fen be­fin­den sich der­zeit durch die RGS in Vor­be­rei­tung und sol­len noch die­ses Jahr in die Aus­schrei­bung ge­hen.

Jo­han­nes Wolff