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Na­vi­ga­ti­on

Früh­lings­zeit ist Ze­cken­zeit!

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.04.2012

Aus­stel­lung im Ge­sund­heits­amt Ros­tock
Vom 2. April bis 25. Mai 2012 kön­nen sich In­ter­es­sier­te im Ge­sund­heits­amt über Ge­fah­ren in­for­mie­ren, die von der Ze­cke als Über­trä­ger von Krank­hei­ten aus­ge­hen und na­tür­lich dar­über, wie man sich schützt.
Die Ge­fahr für Ze­cken­sti­che wächst Jahr für Jahr mit den ers­ten früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren. Vie­le Men­schen nut­zen das gu­te Wet­ter für Spa­zier­gän­ge, Rad­tou­ren und Pick­nicks und kön­nen so mit den klei­nen Blut­saugern in Kon­takt kom­men. Der Stich ei­ner Ze­cke ist schmerz­los und wird da­her nicht un­mit­tel­bar be­merkt. Auch ist nicht die Ze­cke selbst das ei­gent­lich Be­denk­li­che – sie mag zwar läs­tig sein, ist aber im Grun­de harm­los. Ge­fähr­lich kön­nen da­ge­gen Bak­te­ri­en und Vi­ren wer­den, die vie­le Ze­cken in sich tra­gen.
Zwei Ar­ten von Er­kran­kun­gen sind in Eu­ro­pa von be­son­de­rer Be­deu­tung: die Bor­re­lio­se und die FSME. Die FSME wird durch ein Vi­rus, die Bor­re­lio­se durch ein Bak­te­ri­um ver­ur­sacht. Bei­de In­fek­tio­nen kön­nen zur Ent­zün­dung der Hirn­häu­te, des Ge­hirns, der Ner­ven und des Rü­cken­marks füh­ren.

Ei­ne FSME be­ginnt meist mit Fie­ber, Kopf- und Glie­der­schmer­zen und kann da­her leicht für ei­ne Grip­pe ge­hal­ten wer­den. Das ers­te An­zei­chen ei­ner Bor­re­lio­se ist häu­fig ei­ne ring­för­mi­ge Rö­tung der Haut um die Ein­stich­stel­le oder an an­de­ren Kör­per­stel­len. Das Haupt­pro­blem: Ge­gen die FSME gibt es kei­ne kau­sa­le The­ra­pie. Das be­deu­tet, dass man den Krank­heits­er­re­ger nicht mit spe­zi­fi­schen Me­di­ka­men­ten be­kämp­fen kann. Ist die Krank­heit erst ein­mal aus­ge­bro­chen, kön­nen nur noch die Sym­pto­me be­han­delt wer­den.

Aus die­sem Grund gilt: Vor­beu­gen ist Pflicht! Ge­gen die FSME gibt es ei­ne wirk­sa­me und gut ver­träg­li­che Schutz­imp­fung. Die­se Imp­fung wird al­len Men­schen emp­foh­len, die in ei­nem FSME-Ri­si­ko­ge­biet le­ben oder dort­hin ver­rei­sen und die sich gern in der frei­en Na­tur auf­hal­ten und so­mit leicht mit Ze­cken in Be­rüh­rung kom­men kön­nen. Dies gilt aus­drück­lich nicht nur für be­ruf­lich ge­fähr­de­te Grup­pen wie Förs­ter, Wald­ar­bei­ter oder Land­wir­te. Im Ge­gen­teil: 90 Pro­zent der an FSME-er­krank­ten Per­so­nen in­fi­zier­ten sich bei Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten. Für ei­nen voll­stän­di­gen Impf­schutz braucht man drei Tei­limp­fun­gen. Nach der drit­ten In­jek­ti­on soll­te die ers­te Auf­fri­schung nach 3 Jah­ren er­fol­gen, die wei­te­ren al­le 5 Jah­re.

Ei­ne Schutz­imp­fung ge­gen Bor­re­lio­se gibt es bis­her nicht. Die In­fek­ti­on ist je­doch mit An­ti­bio­ti­ka be­han­del­bar. Die Be­hand­lung soll­te so früh wie mög­lich be­gin­nen. Wich­tig ist da­her vor al­lem, ei­ne Bor­re­lio­se früh­zei­tig zu er­ken­nen. Ihr auf­fäl­ligs­tes Merk­mal ist die so ge­nann­te Wan­der­rö­te, ei­ne groß­flä­chi­ge Rö­tung im Be­reich der Ein­stich­stel­le. Es gibt al­ler­dings Fäl­le, in de­nen ei­ne Bor­re­lio­se oh­ne Wan­der­rö­te ver­läuft und Ge­lenk­be­schwer­den oder neu­ro­lo­gi­sche Schä­di­gun­gen her­vor­ruft. Wich­tig ist im Be­zug auf die Bor­re­lio­se vor al­lem Fol­gen­des: Nach ei­nem Auf­ent­halt im Frei­en soll­te man sich gründ­lich nach Ze­cken ab­su­chen und die­se schnell ent­fer­nen. Da­zu eig­net sich ei­ne spit­ze Pin­zet­te, mit der man das Tier nah an der Haut packt und vor­sich­tig hin­aus­zieht – oh­ne da­bei den Hin­ter­leib zu quet­schen. Je kür­zer die Zeit, in der ei­ne Ze­cke sau­gen konn­te, des­to ge­rin­ger ist die Wahr­schein­lich­keit ei­ner Bor­re­lio­se.

Vor­sicht ist al­so in je­dem Fall an­ge­bracht – Pa­nik da­ge­gen nicht. Wer ei­ni­ge wich­ti­ge Punk­te be­ach­tet, kann den Som­mer völ­lig un­be­schwert in Wald und Wie­se ge­nie­ßen. Aus Angst vor Ze­cken die schö­ne Jah­res­zeit im Haus zu ver­brin­gen, lohnt sich je­den­falls nicht. Bes­ser: Ei­ne Schutz­imp­fung ge­gen FSME und et­was Acht­sam­keit im Be­zug auf Bor­re­lio­se.

Ge­sund­heits­amt der Han­se­stadt Ros­tock
Paul­stra­ße 22
18055 Ros­tock

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