Home
Na­vi­ga­ti­on

Frau­en en­ga­gie­ren sich für die Han­se­stadt

Pres­se­mit­tei­lung vom 06.03.2000

6. März 2000

Frau­en en­ga­gie­ren sich für die Han­se­stadt

Die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Stadt­ver­wal­tung, Bri­git­te Thielk, lädt am Sonn­tag, dem 12. März 2000, von 10 bis 15 Uhr in das Volks­thea­ter Ros­tock ein.

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ha­ben die Ge­le­gen­heit, sich über Mög­lich­kei­ten zu so­zia­lem, po­li­ti­schem, kul­tu­rel­lem und wirt­schaft­li­chem En­ga­ge­ment in Ver­ei­nen, Par­tei­en, In­sti­tu­tio­nen und Un­ter­neh­men zu in­for­mie­ren. Ziel der In­for­ma­ti­ons­bör­se ist es, Frau­en zur Be­tei­li­gung am ge­sell­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Le­ben an­zu­re­gen. Vie­le Frau­en wis­sen nicht, wel­che Mög­lich­kei­ten zur Mit­ar­beit, zum En­ga­ge­ment, zu Be­geg­nun­gen mit an­de­ren Men­schen und zu per­sön­li­cher Be­ra­tung und Hil­fe es in un­se­rer Stadt gibt. Über 40 In­fo­stän­de sind mit An­sprech­part­ne­rin­nen und In­for­ma­ti­ons­un­ter­la­gen ver­tre­ten. Um 11 Uhr mo­de­riert Bri­git­te Thielk ei­ne Ge­sprächs­run­de zum The­ma: „Wirt­schafts­för­de­rung - Frau­en­för­de­rung nö­tig mög­lich?!“ Gäs­te wer­den die Frau­en- und Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Lan­des­re­gie­rung und par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tä­rin, Kar­la Stas­zak, der Se­na­tor für Fi­nan­zen und Wirt­schaft der Han­se­stadt Ros­tock, Die­ter Schör­ken, die stell­ver­tre­ten­de Ab­tei­lungs­lei­te­rin Be­triebs­be­ra­tung der Hand­werks­kam­mer Ost­meck­len­burg-Vor­pom­mern, Chris­tia­ne Schu­ma­cher, der Ge­schäfts­füh­rer des Un­ter­neh­mer­ver­ban­des Ros­tock und Um­ge­bung e.V., Dr. Ul­rich Sei­del, die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Deut­schen Te­le­kom AG, Nie­der­las­sung Schwe­rin, Sa­bi­ne Klenz, die Vor­sit­zen­de des Wir­schafts­aus­schus­ses der Bür­ger­schaft Ros­tock, Ka­rin Ah­rens, sein.

Die ge­sam­te Ver­an­stal­tung wird kul­tu­rell um­rahmt, auch für das leib­li­che Wohl ist ge­sorgt. Al­le Frau­en aber auch Män­ner sind herz­lich ein­ge­la­den.

Be­reits 1911 wur­de der ers­te In­ter­na­tio­na­le Frau­en­tag in Deutsch­land be­gan­gen. Frau­en aus 17 Län­dern hat­ten ein Jahr zu­vor be­schlos­sen, je­des Jahr am 8. März ei­nen Frau­en­tag zu ver­an­stal­ten, um ih­re An­lie­gen zu dis­ku­tie­ren, zu de­mons­trie­ren, aber auch um Fes­te zu fei­ern. Die­ser Tag soll­te die öf­fent­li­che Auf­merk­sam­keit auf ih­re frau­en­po­li­ti­schen For­de­run­gen und auf die feh­len­den Frau­en­rech­te len­ken. Haupt­for­de­rung war da­mals, das Wahl­recht für Frau­en durch­zu­set­zen. Seit über 80 Jah­ren kön­nen Frau­en in Deutsch­land selbst wäh­len und sich wäh­len las­sen. Aber noch heu­te ist der Ver­fas­sungs­an­spruch der Gleich­be­rech­ti­gung in der Rea­li­tät nicht er­füllt. Wirk­li­che Chan­cen­gleich­heit für Frau­en in Be­ruf und im öf­fent­li­chen Le­ben ist nicht im­mer ge­ge­ben. Die ho­he Er­werbs­lo­sig­keit von Frau­en, oft­mals nicht exis­tenz­si­chern­de Jobs, denn Frau­en­ar­beit wird schlecht be­wer­tet und noch schlech­ter be­zahlt, und Män­ner­ge­walt ge­gen Frau­en sind nur ei­ni­ge Pro­ble­me von Frau­en im täg­li­chen Le­ben.

Auch im Er­werbs­le­ben und in der Po­li­tik fin­den wir über­wie­gend Män­ner an den Schalt- und Ent­schei­dungs­stel­len, die oft­mals oh­ne Ein­be­zie­hung der Frau­en­be­lan­ge ih­re Ent­schei­dung tref­fen. Frau­en wol­len Kar­rie­re ma­chen, in der Po­li­tik mit­mi­schen und Be­ruf und Fa­mi­lie un­ter ei­nen Hut brin­gen. Da­her ist das En­ga­ge­ment von Frau­en für Frau­en un­ver­zicht­bar, denn Frau­en müs­sen die In­itia­ti­ve er­grei­fen, um ih­re In­ter­es­sen wirk­sam und auf Dau­er durch­zu­set­zen.

Seit 1990 sind wir in Ros­tock auf dem frau­en­po­li­ti­schen Ge­biet ein ge­hö­ri­ges Stück vor­an­ge­kom­men. Vie­le Frau­en in un­se­rer Stadt sind ak­tiv und ar­bei­ten im Netz­werk des Frau­en­Po­li­ti­schen Ti­sches. Frau­en­in­itia­ti­ven, -ver­ei­ne und -ver­bän­de ha­ben sich eta­bliert und sind in­zwi­schen fes­ter Be­stand­teil des ge­sell­schaft­lich-po­li­ti­schen Le­bens. Über 40 Pro­zent un­se­rer Ab­ge­ord­ne­ten der Bür­ger­schaft sind weib­lich. Als ers­te Kom­mu­ne in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ar­bei­tet die Stadt­ver­wal­tung Ros­tock mit ei­nem Frau­en­för­der­plan.

Trotz all die­ser Er­fol­ge auf dem frau­en­po­li­ti­schen Sek­tor gibt es in Zu­kunft noch ei­ne Men­ge zu tun. Frau­en sind kei­ne de­fi­zi­tä­re Rand­grup­pe, son­dern die Mehr­heit der Mensch­heit und die Mehr­heit der Wahl­be­rech­tig­ten. Des­halb ist es auch - 89 Jah­re nach dem ers­ten In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag - wich­ti­ger denn je, die Rech­te der Frau­en ein­zu­for­dern und auf ei­ne Ge­schlech­ter­ge­rech­tig­keit zu be­stehen. Bri­git­te Thielk
Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te