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Gemälde von Oskar Schlemmer ist nach großer Ausstellung zurück im Kulturhistorischen Museum Rostock

Pressemitteilung vom 30.04.2015

Seit Donnerstag ist das berühmte Gemälde „Frauenschule“ von Oskar Schlemmer wieder im Gemäldesaal des Kulturhistorischen Museums Rostock zu bewundern. Vom November 2014 bis Mitte April war es in Stuttgart ausgestellt. Die Staatsgalerie Stuttgart hatte das facettenreiche Werk des Stuttgarter Bauhauskünstlers in der großen Landesausstellung „Oskar Schlemmer – Visionen einer neuen Welt“ gewürdigt. Am 19. April 2015 endete die Ausstellung mit überwältigendem Erfolg: Über 160.000 Besucherinnen und Besucher hatten die erste Retrospektive des berühmten Bauhauskünstlers nach rund 40 Jahren gesehen.

Oskar Schlemmer (1888-1943) befasste sich Zeit seines Lebens mit der Positionierung der menschlichen Figur im Raum, mit dem Verhältnis von menschlichen und architektonischen Maßen. Seine zahlreichen Gemälde stellen stereometrische Figuren sowie einander überschneidende Figurengruppen dar, in deren geometrisch-choreographischer Inszenierung universelle Harmonisierungsbestrebungen deutlich werden.

Die Provenienzgeschichte des Gemäldes verbindet das Kulturhistorische Museum Rostock mit der Staatsgalerie Stuttgart. Schlemmers Frauenschule wurde im September 1930 von der Staatsgalerie Stuttgart erworben und befand sich dort bis 1937. Im Zuge der durch die Nationalsozialisten 1937 durchgeführten Aktion „Entartete Kunst“ wurde es wie 20.000 weitere Kunstwerke aus öffentlichen Museen im Deutschen Reichsgebiet beschlagnahmt und ausgesondert. Der Kunsthändler Bernhard A. Böhmer war einer von vier Kunsthändlern, die im Auftrag des Reiches ganze Konvolute von beschlagnahmten Kunstwerken gewinnbringend veräußern sollten. So kam das Schlemmer-Gemälde nach Güstrow und wurde von dort aus nach Kriegsende dem Museum der Stadt Rostock übergeben. Es zählt heute zu den kostbarsten Werken der Kunstsammlung des Kulturhistorischen Museums Rostock (Nachlass des Kunsthändlers Bernhard A. Böhmer).