Geodaten in der modernen Stadtverwaltung Digitale Flurkarte bis 2005 vollständig
Pressemitteilung vom
Das Aufgabenfeld einer Stadtverwaltung ist naturgemäß sehr vielfältig. Genehmigungen von Bauvorhaben, Vermietungen von Gartenflächen, Entscheidungen über den Standort von Verkehrsschildern oder die Vergabe von Hausnummern gehören zu den üblichen Tätigkeiten der Bereiche und Ämter.
Bekanntermaßen wird die Mehrzahl der Verwaltungsentscheidungen am Schreibtisch getroffen. Indes geht es in etwa 80% aller Verwaltungsgeschäfte um Vorgänge, die sich unmittelbar auf eine Adresse bzw. einen genauen Ort im Stadtgebiet beziehen und deshalb die Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten voraussetzen.
Nicht nur in Zeiten knapper Kassen müssen die öffentlichen Verwaltungen ihre Aufgaben kostensparend und effizient erledigen. Um im Interesse der Bürgerinnen und Bürger schnell, kostengünstig und zuverlässig zu agieren, ist es unerlässlich möglichst alle ortsbezogenen Informationen, wie Lage, Größe, Beschaffenheit, Funktion und Nutzung von Grundstücken, Verkehrsflächen oder sonstigen betroffenen Objekten, an die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu bringen. So können unter anderem die Grundstücksgeschäfte der Hansestadt Rostock auch ohne aufwändige Ortsbesichtigungen schnell und präzise bearbeitet werden.
Ortsbezogene Informationen werden heute üblicherweise Geodaten genannt. Eine einfache und nutzergerechte Verbreitung und Verarbeitung der Geodaten ist mit Hilfe computergestützter Datenverarbeitung möglich. Durch das Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamt der Hansestadt Rostock werden bereits seit geraumer Zeit umfassend digitale Geodaten bereitgestellt. Es sind in erster Linie die digitale Flurkarte (Automatisierte Liegenschaftskarte "ALK") und digitale Luftbilder die die Geschäftsprozesse besonders positiv beeinflussen. Daneben stellen der amtliche Stadtplan und die Bebauungspläne wichtige Entscheidungsgrundlagen dar.
Bis Ende 2005 wird die digitale Flurkarte vollständig in der Hansestadt Rostock vorliegen. Zur Zeit beträgt die Flächendeckung bereits mehr als 65 %. Jede Grundstücksgrenze und jedes Gebäude kann nun auf wenige Zentimeter genau am PC lokalisiert werden. Nutzungskonflikte benachbarter Grundstücke können bereits mit dem Blick auf die Flurkarte weitgehend ausgeräumt werden. An jedem Arbeitsplatz in der Stadtverwaltung ist es den Mitarbeitern möglich, mit ihrem PC über ein browsergestütztes Auskunftssystem auf die digitalen Karten direkt zuzugreifen. Mittels Eingabe eines Straßennamens und einer Hausnummer oder durch Eintrag einer Flurstücksnummer werden die benötigten Bereiche z.B. der Flurkarte oder des Luftbildes ortsbezogen angezeigt werden.
Gegenwärtig arbeitet das Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamt daran, auch die Unternehmen der Ver- und Entsorgung und des öffentlichen Nahverkehrs für eine gemeinsame Geodatennutzung zu interessieren. Wie Beispiele in einigen Kommunen der alten Bundesländer zeigen, kann der Austausch von digitalen Daten der öffentlichen Infrastruktur, wie zum Beispiel Wasser- oder Gasleitungen, und der Geodaten der Stadtverwaltung auch außerhalb der Stadtverwaltung zu erhebliche Effektivitätsgewinnen führen.