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Na­vi­ga­ti­on

Ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne Ent­sor­gungs­qua­li­tät hat ih­ren Preis

Pres­se­mit­tei­lung vom 16.11.2005

Se­na­tor Dr. Wolf­gang Nitz­sche: End­lich Schluss mit Müll-Ver­er­ben

Seit 1. Ju­ni 2005 sind mit der Tech­ni­schen An­lei­tung zur Ver­wer­tung, Be­hand­lung und sons­ti­gen Ent­sor­gung von Sied­lungs­ab­fäl­len (TA Sied­lungs­ab­fäl­le) neue ge­setz­li­che Vor­schrif­ten zur Ab­fall­ver­sor­gung in Kraft. Ei­ne rei­ne De­po­nie­rung von un­be­han­del­ten Sied­lungs­ab­fäl­len ist nicht mehr mög­lich. Ab­fäl­le zur Be­sei­ti­gung sind zu­nächst zu be­han­deln, be­vor ein Teil da­von, der or­ga­nisch nicht mehr ak­tiv ist, ab­ge­la­gert wer­den kann. Der en­er­gie­rei­che An­teil des Ab­falls, im­mer­hin et­wa ein Drit­tel, wird an­schlie­ßend ther­misch ver­wer­tet. "Da­mit ist end­lich Schluss mit dem Ver­er­ben von Müll an die kom­men­den Ge­ne­ra­tio­nen", er­läu­tert Dr. Wolf­gang Nitz­sche, Se­na­tor für Um­welt, So­zia­les, Ju­gend und Ge­sund­heit.

Die Kos­ten für die Haus­müll­ent­sor­gung wer­den als Ge­bühr auf die Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner um­ge­legt. Die­se Ge­bühr un­ter­teilt sich in Ros­tock in die Be­häl­ter­ge­bühr und die Ab­fall­ver­wer­tungs­ge­bühr. In der Ab­fall­ver­wer­tungs­ge­bühr sind z.B. Leis­tun­gen für die Sperr­müll­ent­sor­gung, Elek­tro- und Elek­tro­nik­schrott­ent­sor­gung und die Nut­zung der vier Re­cy­cling­hö­fe kal­ku­liert. Für das Jahr 2006 gibt es bei der Ver­wer­tungs­ge­bühr kei­ne Ge­büh­ren­stei­ge­rung. Die Be­häl­ter­ge­bühr ist die Ge­gen­leis­tung für die Ent­sor­gung des Haus- und Ge­schäfts­mülls und die auf die Ent­sor­gung ent­fal­le­nen an­tei­li­gen Leis­tun­gen des Ver­trie­bes und der Ver­wal­tung. Der Net­to-Ent­sor­gungs­preis pro Ton­ne Ab­fall, Sam­meln und Trans­port in­be­grif­fen, konn­te von vor­mals 112,98 Eu­ro auf 109,99 Eu­ro re­du­ziert wer­den.

"Die Fra­ge, ob die Han­se­stadt Ros­tock im Sin­ne des Ge­büh­ren­zah­lers bes­ser ge­han­delt hät­te, wenn auf ei­ne ei­ge­ne An­la­ge ver­zich­tet wor­den wä­re und der Ab­fall im Wett­be­werb an ei­nen an­de­ren An­la­gen­stand­ort ver­ge­ben wor­den wä­re, kann leicht be­ant­wor­tet wer­den", so Se­na­tor Dr. Wolf­gang Nitz­sche. *Be­hand­lungs­prei­se, die im Wett­be­werb ver­ge­ben wer­den, lie­gen zwi­schen 90 und 100 Eu­ro pro Ton­ne. Da­zu kom­men Trans­port- und Um­schlags­kos­ten. In der Sum­me er­reicht man dann ei­nen Preis von et­wa 130 Eu­ro pro Ton­ne. Au­ßer­dem ist sich die Han­se­stadt Ros­tock ih­rer be­son­de­ren Ver­ant­wor­tung als grö­ß­ter Ab­fall­pro­du­zent un­se­res Lan­des im­mer be­wusst ge­we­sen, so dass im Ab­fall­wirt­schafts­kon­zept der Han­se­stadt Ros­tock ei­ne Be­hand­lungs­an­la­ge im­mer ei­ne we­sent­li­che Rol­le ge­spielt hat."

Die TA Sied­lungs­ab­fäl­le ist be­reits seit 14. Mai 1993 in Kraft, räum­te je­doch ei­ne zwölf­jäh­ri­ge Über­gangs­frist ein. Aus die­sem Grund hat­te die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock be­reits vor meh­re­ren Jah­ren be­schlos­sen, im Über­see­ha­fen ei­ne me­cha­nisch-bio­lo­gi­sche Re­st­ab­fall­be­hand­lungs­an­la­ge bau­en zu las­sen. Die An­la­ge, de­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten sich auf et­wa 23 Mio. Eu­ro be­lie­fen, ging zum 1. Ju­ni 2005 an den Start und wird durch die Ent­sor­gungs- und Ver­wer­tungs­ge­sell­schaft (EVG) be­trie­ben. Ent­spre­chend ei­nes Ent­sor­gungs­ver­tra­ges zwi­schen der EVG und der Han­se­stadt Ros­tock wird der Ros­to­cker Haus- und Ge­schäfts­müll zu­nächst in ei­ner me­cha­nisch-bio­lo­gi­schen Be­hand­lungs­an­la­ge vor­be­han­delt. Der Bau ei­ner sich an­schlie­ßen­den ther­mi­schen Ver­wer­tungs­an­la­ge wird künf­tig Trans­por­te der Wert­stof­fe nach Jäns­chwal­de über­flüs­sig ma­chen.