Home
Navigation

Gewalt gegen ältere Frauen

Pressemitteilung vom 07.11.2012

Die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking Rostock hat in Zusammenarbeit mit der Grafikerin Uta Voß ein Plakat zum Thema „Gewalt gegen ältere Frauen“ entworfen. Dieses trägt den Titel „Für ein gewaltfreies Leben ist es nie zu spät“. Eine von Gewalt betroffene ältere Frau, die in der Interventionsstelle Rostock bei ihrer Trennung vom gewalttätigen Partner unterstützt und beraten wurde, stellte einen Ausschnitt aus ihrer Lebensgeschichte zur Verfügung. Diese prägt inhaltlich das Plakat. Darüber hinaus werden die Rostocker Unterstützungseinrichtungen Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking, Autonomes Frauenhaus Rostock und die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt benannt und somit die Hilfemöglichkeiten aufgezeigt.

Ziel der Plakataktion ist es deutlich zu machen, dass auch Ältere Opfer von häuslicher Gewalt werden können, Mut zu machen, etwas dagegen zu unternehmen und aufzuzeigen, wo Betroffene Unterstützung erhalten können. Älteren Frauen (und Männern) fällt es oft besonders schwer, sich aus den langjährigen Gewaltbeziehungen zu lösen und sie scheuen sich häufig vor dem Erstatten einer Strafanzeige. Sie haben wenig Kenntnis darüber, dass auch andere ältere Personen ihr Schicksal teilen und fühlen sich mit ihrem Problem allein gelassen.

In den Unterstützungseinrichtungen des Vereins „Frauen helfen Frauen“ e.V. Rostock ist seit einigen Jahren ein stetiger Zuwachs an Beratungen von älteren von Gewalt betroffenen Frauen zu verzeichnen. In den Jahren 2006 bis 2011 wurden in den drei Einrichtungen 165 Frauen über 60 Jahre beraten und begleitet. Die Vermutung, dass sich der demografische Wandel in Mecklenburg-Vorpommern auch in der Arbeit der Beratungseinrichtungen niederschlägt, hat sich damit bestätigt. Daher nahmen sich die Mitarbeiterinnen dieser Besonderheit der Fälle thematisch an. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ e.V. Rostock führte in der Anti-Gewalt-Woche im November 2011 Aktionen unter dem Motto „Für ein gewaltfreies Leben ist es nie zu spät“ durch. In der mittlerweile schon traditionellen Lichteraktion “Ein Licht für jede Frau“ in unserer Stadt wurde auf die besondere Situation der älteren von Gewalt betroffenen Frauen aufmerksam gemacht.

Ergebnisse eines europäischen Forschungsprojekts im Rahmen des EU-Daphne-Programms zur Partnergewalt gegen ältere Frauen zeigten, dass ein großes Dunkelfeld zu vermuten ist und Frauen aus langjährigen Gewaltbeziehungen nicht in den Beratungsstellen ankommen. Die älteren von Gewalt betroffenen Frauen benötigen eine sehr intensive mit hohem Einfühlungsvermögen gekennzeichnete Beratung, Unterstützung und Begleitung, sie haben einen sehr großen Gesprächsbedarf und sind in vielen Bereichen sehr hilflos.

Um dieses Thema mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen, wird der Verein „Frauen helfen Frauen“ gemeinsam mit Brigitte Thielk, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Rostock, und Petra Kirsten, Leiterin des Seniorenbüros des Seniorenbeirats, die Plakataktion „Für ein gewaltfreies Leben ist es nie zu spät“ vor allem in Einrichtungen wie den Stadtteil- und Begegnungszentren, Gesundheits- und Ortsämtern, Seniorentreffs sowie anderen öffentlichen Einrichtungen, die speziell auch für ältere Frauen Angebote vorhalten, präsentieren.

Rostocker Unterstützungseinrichtungen:

Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking Rostock
Tel./ Fax 0381 4582938/-48
E-Mail: interventionsstelle.rostock@fhf-rostock.de
Die Interventionsstelle Rostock bietet Opfern von häuslicher Gewalt und Stalking Unterstützung und rechtliche Beratung zur Erhöhung ihres Schutzes und Sicherheit

Frauenhaus Rostock
Tel./ Fax 0381 454406/-07
E-Mail: frauenhaus@fhf-rostock.de
Im Frauenhaus finden Frauen und deren Kinder Schutz und Hilfe, die durch ihren Partner körperlich oder seelisch misshandelt oder bedroht werden.

Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Rostock
Tel./Fax 0381 4403290/-99
E-Mail: fachberatungsstell@fhf-rostock.de
Die Fachberatungsstelle leistet präventive, beraterische und therapeutische Hilfen für Opfer sexueller Gewalt, deren Angehörige und UnterstützerInnen.