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Giftige Pflanze Riesen-Bärenklau in Rostock

Pressemitteilung vom 24.07.2002



Im Gebiet der Hansestadt Rostock wächst an einigen Standorten wieder die als giftig eingestufte Pflanze Riesen-Bärenklau (lateinisch: Heracleum mantegazzianum). Darauf weist das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege hin. Es ist eine Pflanzenart aus dem Kaukasus, die schon allein durch ihre Größe mit über zwei Meter und die großen schirmartigen weißen Blütenstände auffällig wird. Die phototoxische Reaktion der Pflanze besteht darin, dass der Saft der Pflanze in Verbindung mit Sonnenlicht auf der Haut verbrennungsartige Erkrankungen verursacht. Diese Reaktion wird auch durch den Saft anderer Doldengewächse bewirkt, wenngleich oft auch viel schwächer. Es handelt sich aber nicht um eine allergische Reaktion, so dass jeder davon betroffen sein kann.

Durch Kleingärtner und Liebhaber, aber auch Imker wird die wegen ihrer Attraktivität und als Bienennahrung geschätzte Art immer wieder angepflanzt. Doldenblütler werden aber auch durch eine Vielzahl anderer Insekten gern besucht. Jede einzelne Pflanze sorgt durch ihre vielen Samen, die reichlich verschleppt werden, für zahlreichen Nachwuchs. Wegen der Gefahren vor allem für Kinder wird die Eindämmung der Pflanze im Stadtgebiet angestrebt. Wegen ihrer Konkurrenzstärke ist die Pflanze aber auch aus Sicht des Naturschutzes nicht gern gesehen. In den Schutzgebieten in der Stadt wird sie deshalb rigoros ausgemerzt. Problematisch ist auch, dass vielerorts gerade Pflanzenreste nicht im Kleingarten kompostiert, sondern im angrenzenden Gelände “entsorgt" werden. So ist der Riesen-Bärenklau in Rostock an mehreren Kleingartenanlagen zu beobachten.

Die Bekämpfung der Pflanze ist durch das Abstechen der oberen Wurzelschicht Ende April/Anfang Mai möglich. Nachtreibende Reste, die im Boden nicht erreicht wurden, müssen nachgestochen werden. Aber auch das Abschneiden der Blüte und der nachtreibenden “Notblüten" führen zum Erfolg, wenn anschließend die Blüten entsorgt werden, damit es nicht zu einer nachträglichen Samenreifung kommen kann. Das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege weist darauf hin, dass eine einmalige Maßnahme oft nicht ausreichend ist, um einen Bestand dauerhaft zu entfernen.

Im Boden liegende Samen sorgen noch eine Zeitlang für Nachschub. Jeder, der solche Pflanzen hält, steht selbst in der Verantwortung zu verhindern, dass diese sich unkontrolliert verbreiten. Wer dennoch die Blütenpracht genießen will, sollte nach dem Verblühen die Dolden abschneiden, damit es nicht zur Samenbildung kommen kann. x x

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