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Na­vi­ga­ti­on

„Glei­che Löh­ne - und part­ner­schaft­lich durch­star­ten"

Pres­se­mit­tei­lung vom 15.03.2017

Der Equal Pay Day mar­kiert sym­bo­lisch den Tag, bis zu dem Frau­en um­sonst ar­bei­ten, wäh­rend Män­ner seit dem 1. Ja­nu­ar für ih­re Ar­beit be­zahlt wer­den. Die Zah­len des Sta­tis­ti­schen Bun­des­amts zei­gen, dass die Lohn­lü­cke in Deutsch­land im Jahr 2015 ge­mes­sen am Durch­schnitts­brut­to­stun­den­lohn 21 Pro­zent be­trug. Um­ge­rech­net er­ge­ben sich 77 Ta­ge (21 Pro­zent von 365 Ta­gen) und das Da­tum am 18. März 2017.

Ge­rech­tig­keit wird in Deutsch­land im­mer noch zu klein ge­schrie­ben. Die Bun­des­re­pu­blik be­fin­det sich auch in die­sem Jahr un­ter den Schluss­lich­tern Eu­ro­pas, wenn es um die Gleich­be­zah­lung von Män­nern und Frau­en geht. Da­her muss die Fra­ge ge­stellt wer­den, wie an­de­re Län­der mit dem The­ma um­ge­hen und was die­se bes­ser ma­chen. Ein wich­ti­ges Merk­mal ist da­bei die ge­setz­li­che Ver­an­ke­rung und Ver­pflich­tung der Un­ter­neh­men so­wie die Über­wa­chung und Sank­tio­nie­rung bei ei­nem Ver­stoß ge­gen das Ge­setz.

Auch Deutsch­land hat sich auf den Weg ge­macht und das Ge­setz zur För­de­rung der Trans­pa­renz von Ent­gelt­struk­tu­ren im Bun­des­ka­bi­nett be­schlos­sen. Es ist ein Si­gnal in Rich­tung Ent­gelt­gleich­heit auf be­trieb­li­cher Ebe­ne. Al­ler­dings zielt es we­ni­ger auf die Her­stel­lung von Lohn­ge­rech­tig­keit als viel­mehr auf die Schaf­fung von Ent­gelt­trans­pa­renz in gro­ßen Un­ter­neh­men ab. Die Lohn­lü­cke muss über­all spür­bar ver­rin­gert wer­den und schlie­ß­lich ver­schwin­den. Die dies­jäh­ri­ge bun­des­wei­te Kam­pa­gne zum Equal Pay Day steht da­her auch un­ter dem Mot­to „End­lich part­ner­schaft­lich durch­star­ten".

Das lan­des­wei­te Ak­ti­ons­bünd­nis zum Equal Pay Day, wird in die­sem Jahr mit ei­ner Fo­to­ak­ti­on „Mein Stand­punkt zur glei­chen Be­zah­lung von Frau­en und Män­nern" auf die The­ma­tik auf­merk­sam ma­chen. Ne­ben Per­sön­lich­kei­ten aus Po­li­tik und Wirt­schaft wird auf­ge­ru­fen, sich zu be­tei­li­gen und den Stand­punkt zur Lohn­gleich­heit von Män­nern und Frau­en ge­mein­sam mit ei­nem Fo­to für ei­ne Kam­pa­gnen­sei­te im In­ter­net zu schi­cken. Die Fo­tos wer­den dann auf der In­ter­net­sei­te der IS­BW gGmbH un­ter der In­ter­net­adres­se www.​isbw.​de und auf der Face­book-Sei­te des Lan­des­frau­en­ra­tes prä­sen­tiert. Das Bünd­nis be­steht aus dem Lan­des­frau­en­rat M-V e.V. und dem Deut­schem Ge­werk­schafts­bund Nord, der Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft der kom­mu­na­len Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten, der Ar­beits­ge­mein­schaft so­zi­al­de­mo­kra­ti­scher Frau­en in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, dem Frau­en­bil­dungs­netz M-V e.V., der In­itia­ti­ve Frau­en in die Wirt­schaft so­wie dem In­sti­tut für So­zi­al­for­schung und be­ruf­li­che Wei­ter­bil­dung gGmbH. Wei­te­re Ak­tio­nen sind in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ge­plant. So wird die Ge­werk­schaft ver.​di über den Equal Pay Day in der ge­sam­ten Ros­to­cker In­nen­stadt in­for­mie­ren.

Un­glei­cher Lohn hat vie­le Ur­sa­chen. Im We­sent­li­chen sind es die fol­gen­den Punk­te, die sich in vie­len Stu­di­en als be­son­ders prä­gend her­aus­stel­len (Quel­le: www.​equ​alpa​yday.​de):

1. Frau­en feh­len in be­stimm­ten Be­ru­fen, Bran­chen und auf den hö­he­ren Stu­fen der Kar­rie­re­lei­ter: Ob­wohl Frau­en heu­te sta­tis­tisch ge­se­hen bes­ser aus­ge­bil­det sind als Män­ner, er­grei­fen Frau­en noch im­mer ver­stärkt Frau­en do­mi­nier­te Be­ru­fe in den Be­rei­chen Er­zie­hung und Pfle­ge und feh­len wei­ter­hin in den Be­ru­fen der Be­rei­che Ma­the­ma­tik, In­for­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik. Da­ne­ben er­klim­men Frau­en nicht so häu­fig die Kar­rie­re­lei­ter wie Män­ner.

2. Frau­en un­ter­bre­chen oder re­du­zie­ren ih­re Er­werbs­tä­tig­keit Fa­mi­li­en be­dingt durch z. B. El­tern­zeit oder Pfle­ge von An­ge­hö­ri­gen häu­fi­ger und län­ger als Män­ner. Die­se „Fehl­zei­ten" und dar­auf fol­gen­de Ein­stiegs­hemm­nis­se ha­ben lan­ge nach­wir­ken­de Ein­bu­ßen bei auf Lohn- und Ein­kom­mens­ent­wick­lung zur Fol­ge, was sich bis in die Ren­ten­pha­se nie­der­schlägt.

3. Frau­en­ty­pi­sche Be­ru­fe sind wei­ter­hin un­ter­be­wer­tet. Auf­wer­tung die­ser Be­ru­fe hei­ßt nicht nur, die Wahr­neh­mung des ge­sell­schaft­li­chen Werts von Frau­en do­mi­nier­ten Be­ru­fen zu er­hö­hen, son­dern auch die Be­zah­lung die­ser Be­ru­fe zu stär­ken.

Ziel ist es da­her, mit dem Equal Pay Day die De­bat­te über die Grün­de der Ent­gelt­un­ter­schie­de in die Öf­fent­lich­keit zu tra­gen, ein Be­wusst­sein für die Pro­ble­ma­tik zu schaf­fen, zu sen­si­bi­li­sie­ren und Ent­schei­dungs­trä­ger zu mo­bi­li­sie­ren, da­mit sich die Lohn­sche­re schlie­ßt.