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Graphik von Künstlern der Brücke ausgestellt

Pressemitteilung vom 05.12.2002



Eine Ausstellung “Von Heckel bis Pechstein. Graphik von Künstlern der Brücke” ist vom 6. Dezember bis 2. März 2003 im Kloster zum Heiligen Kreuz zu sehen. Der Rostocker Bestand an Graphik von Mitgliedern der Künstlergemeinschaft “Brücke” wird in einer Auswahl vorgestellt. Arbeiten von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Emil Nolde wurden in Vorbereitung der Ausstellung restauriert.

Die Gründung Künstlergemeinschaft “ Brücke” markiert den Beginn des Expressionismus in Deutschland. Vier junge Männer, die Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt- Rottluff und Fritz Bleyl gründeten am 7. Juni 1905 in der Sächsischen Residenzstadt Dresden die Künstlergemeinschaft “ Brücke”. 1906 schlossen sich Emil Nolde und Max Pechstein der Künstlergemeinschaft an. 1910 kam Otto Mueller dazu. Weitere Mitglieder waren der Schweizer Cuno Amiet, der Finne Axel Gallén-Kallela, die Holländer Kees van Dongen und Lambertus Zijl, sowie Franz Nölken.

Der Name wurde von Karl Schmidt-Rottluff vorgeschlagen. Er “würde kein Programm bedeuten, aber gewissermaßen von einem Ufer zum anderen führen”. Zu neuen Ufern strebten die gleichgesinnten jungen Künstler. Sie wollten die Kunst revolutionieren, lehnten die traditionelle akademiegeprägte Malerei ab, wollten statt dessen zum Ursprünglichen Unverfälschten zurückzukehren. Die neue Kunst sollte frei sein von akademischem Zwang und ihren Eindruck von der sichtbaren Natur rein in Form und Farbe wiedergeben. In den graphische Techniken wie Lithographie, Radierung, vor allem im wiederentdeckten Holzschnitt, zeigen sich stilistische Entwicklungen besonders prägnant. Die Künstler der “Brücke” kreierten als erste den Expressionismus, eine Stilrichtung,die wie kaum eine andere nachhaltige Wirkungen in der bildenden Kunst, in der Literatur und Musik des 20. Jahrhunderts hinterlassen hat.

In der Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Rostock sind rund 50 Arbeiten von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde und Otto Mueller zu sehen. Der zeitliche Umfang der Schau ist nicht auf die Zeit der Brücke 1905 bis 1913 beschränkt. Arbeiten aus den Jahren 1907 bis 1922 ermöglichen einen Blick auf Frühwerke, den reifen “Brückestil”, sowie nachfolgende künstlerische Äußerungen. Die ausgestellten Werke stammen aus dem Besitz des Kulturhistorischen Museums, sowie aus einer im Museum bewahrten Privatsammlung. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Am 10. Dezember findet um 18 Uhr im Kloster zum Heiligen Kreuz ein Vortrag “Die Künstlergemeinschaft “Brücke” und die Kunst im frühen 20. Jahrhundert” statt. Referent Prof. Dr. Bernfried Lichtnau von Caspar- David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. x x

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