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Na­vi­ga­ti­on

Gruß­wort von Se­na­tor Se­bas­ti­an Schrö­der wäh­rend des Emp­fangs der Han­se­stadt Ros­tock für

Pres­se­mit­tei­lung vom 20.10.2003

Sehr ge­ehr­ter Herr Mi­nis­ter­prä­si­dent, Ma­gni­fi­zenz, lie­be Stu­den­tin­nen und Stu­de­nen, mei­ne Da­men und Her­ren,

ei­ne Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­fei­er ist ei­ne höchst wür­de­vol­le An­ge­le­gen­heit und des­halb auch von ge­wis­ser Dau­er. Um so mehr freut es mich, dass Sie den­noch un­se­rer Ein­la­dung zu ei­nem klei­nen Emp­fang hier im Rat­haus ge­folgt sind. Mein Na­me ist Se­bas­ti­an Schrö­der. Als Se­na­tor für Fi­nan­zen, Ver­wal­tung und Ord­nung und 2. Stell­ver­tre­ter des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock darf ich Sie recht herz­lich im Na­men des Ober­bür­ger­meis­ters, der lei­der auf ei­ner dienst­li­chen Aus­lands­rei­se weilt, in Ros­tock will­kom­men heis­sen!

Alt ehr­wür­dig wie die 1419 ge­grün­de­te Ros­to­cker Al­ma ma­ter ist auch un­ser Rat­haus. Be­reits um 1300 ent­stan­den, war es schon im frü­hen Mit­tel­al­ter Sitz des Ra­tes, war Ort für Schreib­stu­be, Kart­zer und Ar­chiv. Aber nicht nur das. Es hat­te vor al­lem als Kauf­haus für Wa­ren, die nicht gut un­ter frei­em Him­mel feil­ge­bo­ten wer­den konn­ten, ei­ne be­son­de­re Be­deu­tung. Und - man hö­re und stau­ne - als Bier­la­ger!

Bier war im Mit­tel­al­ter so et­was wie ein Grund­nah­rungs­mit­tel. In sei­ner Her­stel­lung und Zu­sam­men­set­zung dem heu­ti­gen Pil­se­ner kaum ähn­lich, war es nicht nur Ge­tränk, son­dern Ba­sis für zahl­rei­che Ge­rich­te wie Sup­pen und Brot. Aber es muss auch als Ge­tränk schon da­mals nicht un­be­liebt ge­we­sen sein. Im­mer­hin an die 250 Brau­stät­ten konn­te Ros­tock im Mit­tel­al­ter vor­wei­sen - bei et­wa 15.000 Ein­woh­nern da­mals ent­spricht das ei­ner Quo­te von ge­ra­de ein­mal 60 Ein­woh­nern pro Brau­stät­te. Heu­te ist die Quo­te doch et­was ver­scho­ben: Zum Lö­schen des Bier­durs­tes der knapp 200.000 Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker und ih­rer Gäs­te ge­nügt letzt­lich ei­ne Braue­rei. Dass das kein Qua­li­täts­ma­kel ist, soll­ten Sie hier heu­te durch ei­ge­nes Pro­bie­ren selbst her­aus­fin­den. An die­ser Stel­le der Han­sea­ti­schen Braue­rei Ros­tock ein herz­li­ches Dan­ke­schön für die­sen net­ten Gruß und die Un­ter­stüt­zung!

Die be­rau­schen­de Wir­kung des Bie­res al­ler­dings, mei­ne Da­men und Her­ren, wird auch schon im Mit­tel­al­ter zu Pro­ble­men ge­führt ha­ben. Wenn nach ge­sel­li­ger Bier­run­de zu laut kra­kelt wur­de, gab es Lo­gis hier im Rat­haus - im so ge­nann­ten Brumm­bä­ren­loch. Dies muss aber über die Jahr­hun­der­te hin­weg ins­be­son­de­re für die Stu­den­ten kein we­sent­li­cher Hin­de­rungs­grund ge­we­sen sein, sich die Bier­se­lig­keit hin­zu­ge­ben. Als­dann wur­de am 12. Ju­li 1781 ein Ge­setz er­las­sen, aus dem ich hier zi­tie­ren möch­te:

"... es wird ... sämt­li­chen Stu­die­ren­den zur Pflicht ge­macht, ih­re Ge­sell­schaft in den Gast­hö­fen und auf den Stu­ben um 10 Uhr Abends auf­zu­he­ben, und sich auch so­dann des Zu­hau­se­brin­gens An­de­rer, und sons­ti­gen ge­mein­schaft­li­chen spä­ten Um­her­ge­hens auf den Stra­ßen, im­glei­chen des Sin­gens und Lär­mens zu ent­hal­ten, das dies schon oft die Ge­le­gen­heit zu Un­ord­nun­gen und Hän­deln, und zur Theil­neh­mung de­rer - die sonst für sich der­glei­chen nicht an­ge­fan­gen ha­ben wür­den - ge­wor­den ist."

Nun, Sie wer­den viel­leicht schon ge­merkt ha­ben, dass ins­be­son­de­re in un­se­ren Stu­den­ten­clubs nicht abends um 10 Uhr "dad­del­du" ist. Ros­tock hat Le­bens­qua­li­tät. All je­ne, die mit ih­rem Stu­di­um auch ih­re Be­zie­hung zu Ros­tock erst auf­bau­en, wer­den das - da bin ich mir ziem­lich si­cher - schon nach we­ni­gen Mo­na­ten ganz si­cher be­stä­ti­gen. Die his­to­ri­sche In­nen­stadt, die Al­tes und Neu­es har­mo­nisch mit­ein­an­der ver­bin­det, die Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt mit ih­rer bun­ten Kul­tur- und Knei­pen­sze­ne, das Flair des Stadt­ha­fens, der wun­der­schö­ne brei­te fei­ne Sand­strand von War­ne­mün­de, das Wald­ge­biet der Ros­to­cker Hei­de, das bei Ro­sen­ort di­rekt am Strand en­det - Ros­tock ist schön und bie­tet über­ra­schend viel Ab­wechs­lung.

Wir wol­len, dass Sie sich hier wohl füh­len. Wir wol­len, dass spä­tes­tens hier und heu­te Ih­re Lie­be zu Ros­tock ih­ren An­fang nimmt, dass Sie die schö­nen und auf­re­gen­den Jah­re Ih­rer Stu­di­en­zeit im­mer mit den Ge­dan­ken an ei­ne lie­bens­wer­te Stadt ver­bin­den - und dass Sie Ros­tock - wo­hin auch im­mer das Le­ben Sie füh­ren wird, in gu­ter Er­in­ne­rung be­hal­ten und gern hier­her zu­rück keh­ren.

Da­mit wir Ih­nen die Le­bens­qua­li­tät bie­ten kön­nen, die Sie er­war­ten und er­hof­fen, be­nö­ti­gen wir aber auch Ih­re Un­ter­stüt­zung. Bit­te mel­den Sie sich wäh­rend Ih­res Stu­di­ums in Ros­tock mit Haupt­wohn­sitz an. Nur da­durch wird auch Ihr Auf­ent­halt hier in Ros­tock im Rah­men des Fi­nanz­aus­glei­ches vom Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern fi­nan­zi­ell an­er­kannt. Um Ih­nen die Ent­schei­dung zu er­leich­tern, zahlt die Han­se­stadt Ros­tock all je­nen, die zum Stu­di­um ih­ren Haupt­wohn­sitz neu nach Ros­tock ver­le­gen, pro Se­mes­ter ei­nen Zu­schuss zu den Se­mes­ter­ge­büh­ren in Hö­he von 30 Eu­ro für die Dau­er Ih­res Stu­di­ums. Das Pro­ce­de­re ist denk­bar ein­fach: Sie er­hal­ten die Aus­zah­lung ein­fach bei An­mel­dung in ei­nem un­se­rer Orts­äm­ter bzw. dann zu Be­ginn ei­nes je­den neu­en Se­mes­ters.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

noch stun­den­lang könn­te ich über Ros­tock re­fe­rie­ren. Was die Stadt al­les zu bie­ten hat, ent­de­cken Sie aber ganz ge­wiss in den kom­men­den Wo­chen und Mo­na­ten auf ei­ge­ne Faust. Wir als Stadt­ver­wal­tung wer­den auch in Zu­kunft al­les tun, um das Le­ben in Ros­tock noch schö­ner und lie­bens­wer­ter zu ge­stal­ten. Das Jahr 2003 war für Ros­tocks Weg in die Zu­kunft ganz ent­schei­dend: Wir wa­ren Gast­ge­ber der In­ter­na­tio­na­len Gar­ten­bau­aus­stel­lung IGA Ros­tock 2003, die erst am ver­gan­ge­nen Sonn­tag ih­re To­re schloss. Über 2,6 Mil­lio­nen Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher aus al­ler Welt nut­zen die­se Fach-Ex­po für ei­nen Be­such in Ros­tock. Was dies zu­dem für die In­fra­struk­tur Ros­tocks ge­bracht hat, ist nicht zu über­se­hen.

Ros­tock, da­von bin ich über­zeugt, wird sei­nen Weg wei­ter op­ti­mis­tisch in die Zu­kunft ge­hen. Ge­mein­sam mit Leip­zig be­wer­ben wir uns für Deutsch­land um die Aus­tra­gung Olym­pi­scher Spie­le im Jahr 2012. Hier auf der Ost­see vor War­ne­mün­de könn­ten die Se­gel­wett­be­wer­be ver­an­stal­tet wer­den. Das Se­gel­re­vier - das be­stä­ti­gen al­le Fach­leu­te - ist ein­zig­ar­tig. Für Ros­tock ist die­se Be­wer­bung auch ei­ne gu­te Chan­ce, auf den Stand­ort und sei­ne Chan­cen in ei­ner nach Os­ten er­wei­ter­ten Eu­ro­päi­schen Uni­on auf­merk­sam zu ma­chen. Da­bei sind die Kon­tak­te und die In­ter­na­tio­na­li­tät der Uni­ver­si­tät Ros­tock und der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter Ros­tock von un­schätz­ba­ren Wert.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

ich er­he­be mein Glas auf die Zu­kunft der Han­se­stadt Ros­tock und auf Ih­re Zu­kunft. Ich wün­sche mir, dass Ih­re We­ge und die We­ge Ros­tocks in den kom­men­den Mo­na­ten und Jah­ren glück­lich zu­sam­men flie­ßen. Herz­lich will­kom­men in der Han­se­stadt Ros­tock!