Gute Erfahrungen mit dem „Programm 600“
Pressemitteilung vom
Unter dem Motto ZIEL - Zurück ins Erwerbsleben hat die Rostocker Anlaufstelle für Sozialhilfeempfänger in Langenort 10 seit Juli 1999 gute Erfahrungen mit der Beratung, Bildung und Vermittlung der Betroffenen. Das Konzept erarbeitete die Abteilung Kommunale Arbeitsmarktpolitik der Rostocker Stadtverwaltung. Das Ministerium für Arbeit und Bau M-V unterstützt das Projekt finanziell und begleitet es im Projektbeirat.
Mit dem Sozialamt, der Kommunalen Arbeitsförderungs- , Beschäftigungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft KABS mbH und dem AFW Arbeitsförderungs- und Fortbildungswerk GmbH arbeiten hier drei Kooperationspartner Hand in Hand, um das „Programm 600“ in die Tat umzusetzen. Mit Hilfe des umfangreichen Programms zur Beschäftigung, Bildung und Arbeitsvermittlung sollen im Jahr 100 Sozialhilfeempfänger in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt und schrittweise bis 2001 500 Betroffenen eine gemeinnützige versicherungspflichtige Beschäftigung für ein Jahr angeboten werden. In der Regel gehen der Vermittlung von Arbeit oder Beschäftigung umfangreiche Beratung, Bildungsmaßnahmen und bei Bedarf auch ein Arbeitstraining voraus. Hilfebedürftige sollen möglichst dauerhaft in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden, um sie von der Sozialhilfe zu lösen.
Erstmals gelingt in der Hansestadt Rostock mit dem Programm 600 eine abgestufte, zielgerichtete Personalentwicklung der Sozialhilfempfänger. Nach Gesprächen und einer ersten Vorauswahl durch die Mitarbeiterinnen des Sozialamtes nehmen die Sozialhilfeempfänger an Trainingsmaßnahmen von mindestens sechs Wochen und in einigen Fällen auch bis zu zwölf Wochen teil. Als Ergebnis soll für jeden Betroffenen auf der Grundlage individueller Voraussetzungen eine Berufswegeplanung vorliegen, die er oder sie maßgeblich mit erarbeitet hat. Nach diesem Arbeitstraining beraten die Mitarbeiterinnen des Sozialamtes gemeinsam mit den Sozialhilfeempfängern den weiteren beruflichen Werdegang und die nötige Unterstützung. Ihnen muß es mit Sensibiliät und Fingerspitzengefühl gelingen, ihre Klienten für eine dauerhafte Beschäftigung zu motivieren. Eine Entscheidung fällt erst im Zuge dieser Beratung im Sozialamt.
Stehen Sozialhilfeempfänger für die Vermittlung in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung, unterstützen die Arbeitsvermittler der KABS die weiteren Bewerbungsbemühungen. Für jene, die weiterer sozialpädagogischer Beratung, Unterstützung und Qualifizierung bedürfen, werden zunächst geeignete Maßnahmen bei KABS mbH oder AFW GmbH gesucht, um sie hier wieder für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen. Vor dem Einstieg in jeweilige Arbeitsprojekte leisten sie gemeinnützige Tätigkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen. Arbeitsmöglichkeiten wurden erschlossen z. B. bei der Denkmalpflege oder der Instandsetzung des Traditionsschiffes, in Schulgärten oder bei der Umfeldverbesserung und Instandsetzung kommunaler Gebäude und Sporteinrichtungen.
Angeboten werden in Langenort auch Weiterbildungsmöglichkeiten für die Zweige Bau- und Metalltechnik, Garten- und Landschaftsbau sowie kaufmännische Kenntnisse. Die unterschiedlichen Angebote innerhalb des „Programms 600“ ermöglichen Betroffenen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen von Sozialamt,KABS und AFW entsprechend des jeweiligen Schul- bzw. Berufsabschlusses, der individuellen Voraussetzungen und des Interesses eine Auswahl zu treffen. Während des Arbeitstrainings vor dem Einstieg in ein Projekt können sich Betroffene mit den Inhalten vertraut machen und gegebenenfalls auch weitere Möglichkeiten probieren. Dadurch wird unter anderem dem Abbruch einer Beschäftigung vorgebeugt.
Für die Beratung, Bildung und Vermittlung von Sozialhilfeempfängern stehen in diesem Jahr insgesamt 7.212 TDM zur Verfügung, 2000 sollen es 16.547 TDM sein. Die Kosten tragen1999 jeweils zur Hälfte das Schweriner Ministerium für Arbeit und Bau und Stadtverwaltung. Für das Jahr 2000 sind im städtischen Haushalt 10.879 TDM eingeplant sowie im Arbeitsministerium Mittel in Höhe von 5.668 TDM.
Statistische Ergebnisse des Programms 600“ (Stand 31.10.99):
- Im Bereich „Hilfe zur Arbeit“ des Sozialamtes fanden 3.206 Konsultationen statt.
- 1.492 Sozialhilfeempfänger wurden in gemeinnützige Tätigkeiten vermittelt
- 174 Sozialhilfeempfänger haben an den Trainingsmaßnahmen teilgenommen
- 44 Sozialhilfeempfänger nahmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auf. Darüber hinaus absolvieren zwei Personen ein Studium und eine weitere eine Umschulung.
- 250 Sozialhilfeempänger arbeiten in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsprojekten