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Na­vi­ga­ti­on

Gu­te Er­fah­run­gen mit dem „Pro­gramm 600“

Pres­se­mit­tei­lung vom 10.11.1999



Un­ter dem Mot­to ZIEL - Zu­rück ins Er­werbs­le­ben hat die Ros­to­cker An­lauf­stel­le für So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger in Lan­gen­ort 10 seit Ju­li 1999 gu­te Er­fah­run­gen mit der Be­ra­tung, Bil­dung und Ver­mitt­lung der Be­trof­fe­nen. Das Kon­zept er­ar­bei­te­te die Ab­tei­lung Kom­mu­na­le Ar­beits­markt­po­li­tik der Ros­to­cker Stadt­ver­wal­tung. Das Mi­nis­te­ri­um für Ar­beit und Bau M-V un­ter­stützt das Pro­jekt fi­nan­zi­ell und be­glei­tet es im Pro­jekt­bei­rat.

Mit dem So­zi­al­amt, der Kom­mu­na­len Ar­beits­för­de­rungs- , Be­schäf­ti­gungs- und Struk­tur­ent­wick­lungs­ge­sell­schaft KABS mbH und dem AFW Ar­beits­för­de­rungs- und Fort­bil­dungs­werk GmbH ar­bei­ten hier drei Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner Hand in Hand, um das „Pro­gramm 600“ in die Tat um­zu­set­zen. Mit Hil­fe des um­fang­rei­chen Pro­gramms zur Be­schäf­ti­gung, Bil­dung und Ar­beits­ver­mitt­lung sol­len im Jahr 100 So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger in den ers­ten Ar­beits­markt ver­mit­telt und schritt­wei­se bis 2001 500 Be­trof­fe­nen ei­ne ge­mein­nüt­zi­ge ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gung für ein Jahr an­ge­bo­ten wer­den. In der Re­gel ge­hen der Ver­mitt­lung von Ar­beit oder Be­schäf­ti­gung um­fang­rei­che Be­ra­tung, Bil­dungs­maß­nah­men und bei Be­darf auch ein Ar­beits­trai­ning vor­aus. Hil­fe­be­dürf­ti­ge sol­len mög­lichst dau­er­haft in den all­ge­mei­nen Ar­beits­markt in­te­griert wer­den, um sie von der So­zi­al­hil­fe zu lö­sen.

Erst­mals ge­lingt in der Han­se­stadt Ros­tock mit dem Pro­gramm 600 ei­ne ab­ge­stuf­te, ziel­ge­rich­te­te Per­so­nal­ent­wick­lung der So­zi­al­hilfemp­fän­ger. Nach Ge­sprä­chen und ei­ner ers­ten Vor­auswahl durch die Mit­ar­bei­te­rin­nen des So­zi­al­am­tes neh­men die So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger an Trai­nings­maß­nah­men von min­des­tens sechs Wo­chen und in ei­ni­gen Fäl­len auch bis zu zwölf Wo­chen teil. Als Er­geb­nis soll für je­den Be­trof­fe­nen auf der Grund­la­ge in­di­vi­du­el­ler Vor­aus­set­zun­gen ei­ne Be­rufs­we­ge­pla­nung vor­lie­gen, die er oder sie ma­ß­geb­lich mit er­ar­bei­tet hat. Nach die­sem Ar­beits­trai­ning be­ra­ten die Mit­ar­bei­te­rin­nen des So­zi­al­am­tes ge­mein­sam mit den So­zi­al­hil­fe­emp­fän­gern den wei­te­ren be­ruf­li­chen Wer­de­gang und die nö­ti­ge Un­ter­stüt­zung. Ih­nen muß es mit Sen­si­bi­li­ät und Fin­ger­spit­zen­ge­fühl ge­lin­gen, ih­re Kli­en­ten für ei­ne dau­er­haf­te Be­schäf­ti­gung zu mo­ti­vie­ren. Ei­ne Ent­schei­dung fällt erst im Zu­ge die­ser Be­ra­tung im So­zi­al­amt.

Ste­hen So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger für die Ver­mitt­lung in ei­ne so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Tä­tig­keit auf dem ers­ten Ar­beits­markt zur Ver­fü­gung, un­ter­stüt­zen die Ar­beits­ver­mitt­ler der KABS die wei­te­ren Be­wer­bungs­be­mü­hun­gen. Für je­ne, die wei­te­rer so­zi­al­päd­ago­gi­scher Be­ra­tung, Un­ter­stüt­zung und Qua­li­fi­zie­rung be­dür­fen, wer­den zu­nächst ge­eig­ne­te Maß­nah­men bei KABS mbH oder AFW GmbH ge­sucht, um sie hier wie­der für den ers­ten Ar­beits­markt fit zu ma­chen. Vor dem Ein­stieg in je­wei­li­ge Ar­beits­pro­jek­te leis­ten sie ge­mein­nüt­zi­ge Tä­tig­kei­ten in den un­ter­schied­lichs­ten Be­rei­chen. Ar­beits­mög­lich­kei­ten wur­den er­schlos­sen z. B. bei der Denk­mal­pfle­ge oder der In­stand­set­zung des Tra­di­ti­ons­schif­fes, in Schul­gär­ten oder bei der Um­feld­ver­bes­se­rung und In­stand­set­zung kom­mu­na­ler Ge­bäu­de und Sport­ein­rich­tun­gen.

An­ge­bo­ten wer­den in Lan­gen­ort auch Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten für die Zwei­ge Bau- und Me­tall­tech­nik, Gar­ten- und Land­schafts­bau so­wie kauf­män­ni­sche Kennt­nis­se. Die un­ter­schied­li­chen An­ge­bo­te in­ner­halb des „Pro­gramms 600“ er­mög­li­chen Be­trof­fe­nen ge­mein­sam mit den Mit­ar­bei­te­rin­nen von So­zi­al­amt,KABS und AFW ent­spre­chend des je­wei­li­gen Schul- bzw. Be­rufs­ab­schlus­ses, der in­di­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen und des In­ter­es­ses ei­ne Aus­wahl zu tref­fen. Wäh­rend des Ar­beits­trai­nings vor dem Ein­stieg in ein Pro­jekt kön­nen sich Be­trof­fe­ne mit den In­hal­ten ver­traut ma­chen und ge­ge­be­nen­falls auch wei­te­re Mög­lich­kei­ten pro­bie­ren. Da­durch wird un­ter an­de­rem dem Ab­bruch ei­ner Be­schäf­ti­gung vor­ge­beugt.

Für die Be­ra­tung, Bil­dung und Ver­mitt­lung von So­zi­al­hil­fe­emp­fän­gern ste­hen in die­sem Jahr ins­ge­samt 7.212 TDM zur Ver­fü­gung, 2000 sol­len es 16.547 TDM sein. Die Kos­ten tra­gen1999 je­weils zur Hälf­te das Schwe­ri­ner Mi­nis­te­ri­um für Ar­beit und Bau und Stadt­ver­wal­tung. Für das Jahr 2000 sind im städ­ti­schen Haus­halt 10.879 TDM ein­ge­plant so­wie im Ar­beits­mi­nis­te­ri­um Mit­tel in Hö­he von 5.668 TDM.

Sta­tis­ti­sche Er­geb­nis­se des Pro­gramms 600“ (Stand 31.10.99):

- Im Be­reich „Hil­fe zur Ar­beit“ des So­zi­al­am­tes fan­den 3.206 Kon­sul­ta­tio­nen statt.
- 1.492 So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger wur­den in ge­mein­nüt­zi­ge Tä­tig­kei­ten ver­mit­telt
- 174 So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger ha­ben an den Trai­nings­maß­nah­men teil­ge­nom­men
- 44 So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger nah­men ei­ne so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gung auf dem all­ge­mei­nen Ar­beits­markt auf. Dar­über hin­aus ab­sol­vie­ren zwei Per­so­nen ein Stu­di­um und ei­ne wei­te­re ei­ne Um­schu­lung.
- 250 So­zi­al­hil­fe­em­pän­ger ar­bei­ten in so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Ar­beits­pro­jek­ten