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Na­vi­ga­ti­on

Han­se­stadt er­in­nert mit Ge­denk­wo­che an die ras­sis­ti­schen Aus­schrei­tun­gen in Lich­ten­ha­gen vor 25 Jah­ren

Pres­se­mit­tei­lung vom 05.07.2017

Mit ei­ner Ge­denk­wo­che im Au­gust 2017 er­in­nert die Han­se­stadt Ros­tock an die ras­sis­ti­schen Aus­schrei­tun­gen 1992 in Ros­tock-Lich­ten­ha­gen vor 25 Jah­ren.

Vom 22. bis 26. Au­gust 2017 wird ei­ne mehr­tei­li­ge künst­le­ri­sche Ar­beit „Ges­tern Heu­te Mor­gen“ der Künst­ler­grup­pe SCHAUM in ver­schie­de­nen Ros­to­cker Stadt­tei­len ein­ge­weiht, teilt das Amt für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en mit. Je­weils ei­nes von fünf Kunst­ob­jek­ten un­ter den Ti­teln „Po­li­tik“, „Me­di­en“, „Ge­sell­schaft“, „Staats­ge­walt“ und „Selbst­jus­tiz“ soll an ei­nem Tag im öf­fent­li­chen Raum auf­ge­stellt und mit ei­ner Ver­an­stal­tung ver­knüpft wer­den. Da­mit wird das Kon­zept des de­zen­tra­len Er­in­nerns und Mah­nens „Lich­ten­ha­gen 1992“ um­ge­setzt. Dies war von der „Ar­beits­grup­pe Ge­den­ken“ un­ter Vor­sitz des Ros­to­cker Bür­ger­schafts­prä­si­den­ten Dr. Wolf­gang Nitz­sche er­ar­bei­tet und durch die Ros­to­cker Bür­ger­schaft 2015 be­schlos­sen wor­den. Die Han­se­stadt Ros­tock ko­ope­riert da­bei mit der Ost­see-Zei­tung, dem Ju­gend­al­ter­na­tiv­zen­trum (JAZ) und der Po­li­zei­in­spek­ti­on Ros­tock, an de­ren ehe­ma­li­gen oder der­zei­ti­gen Stand­or­ten Kunst­ob­jek­te auf­ge­stellt wer­den. Die Mit­glie­der der Künst­ler­grup­pe SCHAUM - Alex­an­dra Lotz und Tim Kell­ner - wer­den an al­len Ein­wei­hun­gen teil­neh­men.

Be­glei­tend fin­det die per­for­ma­ti­ve künst­le­ri­sche In­ter­ven­ti­on „Ge­denk­stü­cke“ der Künst­le­rin­nen und Künst­ler Ste­fan Krüskem­per, Os­car Ar­di­la und Mi­chae­la Na­so­e­ti­on statt. Sie hat­ten ge­mein­sam mit Ros­to­cker Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern Ge­sangs­stü­cke ent­wi­ckelt. Die Aus­wahl der do­ku­men­ta­ri­schen Song­tex­te war in­ner­halb ei­nes vom Amt für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en ge­för­der­ten Pro­jek­tes des So­zia­le Bil­dung e.V. „Lich­ten­ha­gen im Ge­dächt­nis“ be­glei­tet und mit Men­schen, die gern sin­gen, im­pro­vi­sie­rend ein­ge­übt wor­den. Die­se „Ge­sangs­stü­cke“ sol­len als le­ben­di­ges Ge­den­ken im öf­fent­li­chen Raum an Er­in­ne­rungs­or­ten des Po­groms live auf­ge­führt wer­den.

Zu ei­ner Ge­denk­ver­an­stal­tung am 22. Au­gust 2017 um 17 Uhr in der Ros­to­cker Ma­ri­en­kir­che wer­den der Vor­sit­zen­de des Zen­tral­rats Deut­scher Sin­ti und Ro­ma, Ro­ma­ni Ro­se, und die Kunst­wis­sen­schaft­le­rin Dr. Bar­ba­ra Hess er­war­tet. An­schlie­ßend wird ge­gen 18.30 Uhr das Kunst­ob­jekt „Po­li­tik“ vor dem Rat­haus ein­ge­weiht.

Am 23. Au­gust wird um 17.30 Uhr das Kunst­ob­jekt „Me­di­en“ vor dem Ver­lags­ge­bäu­de der Ost­see-Zei­tung in der Ri­chard-Wag­ner-Stra­ße ein­ge­weiht. Um 18 Uhr be­ginnt im Saal des Me­di­en­hau­ses ei­ne Po­di­ums­dis­kus­si­on zu den The­men „25 Jah­re Lich­ten­ha­gen: Die Ver­ant­wor­tung der Me­di­en“ und „25 Jah­re Lich­ten­ha­gen: Die Rol­le der Po­li­zei.“
Teil­neh­mer auf dem Po­di­um sind Dr. Wolf­gang Rich­ter, ehe­ma­li­ger Aus­län­der­be­auf­trag­ter der Han­se­stadt Ros­tock; Diet­mar Schu­mann, Fern­seh-Jour­na­list 1992 im Son­nen­blu­men­haus; Stef­fen Nig­ge­mei­er, Me­di­en­jour­na­list; Lo­renz Caf­fier, Mi­nis­ter für In­ne­res und Eu­ro­pa Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Tho­mas Laum, Po­li­zei­prä­si­dent. Die Ver­an­stal­tung wird mo­de­riert von Jan-Pe­ter Schrö­der. Im Saal des Me­di­en­hau­ses in­for­miert ei­ne klei­ne Aus­stel­lung mit Be­rich­ten und Kom­men­ta­ren aus der Ost­see-Zei­tung zu den Er­eig­nis­sen von Ros­tock-Lich­ten­ha­gen.

Am 24. Au­gust wird um 17 Uhr das Kunst­ob­jekt „Ge­sell­schaft“ am ehe­ma­li­gen Stand­ort des JAZ an der Her­mann­stra­ße/ Ecke Au­gust-Be­bel-Stra­ße von Ak­teu­ren des Jah­res 1992 ein­ge­weiht. Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Je­n­aplan-Schu­le stel­len Er­geb­nis­se ei­nes Work­shops vor, der mit der Pro­jekt­stel­le „Lich­ten­ha­gen im Ge­dächt­nis“ des Ver­eins So­zia­le Bil­dung e.V. durch­ge­führt wur­de. Bis 22 Uhr ste­hen ein kom­mu­ni­ka­ti­ver Aus­tausch und mu­si­ka­li­sche Bei­trä­ge auf dem Pro­gramm.

Die Po­li­zei­in­spek­ti­on Ros­tock ver­an­stal­tet am 25. Au­gust ein World Ca­fé. Rund 40 Teil­neh­men­de – dar­un­ter vom Ros­to­cker Mi­gran­ten­rat be­nann­te Mi­gran­ten so­wie Stu­die­ren­de bzw. Aus­zu­bil­den­de des Fach­be­rei­ches Po­li­zei an der Fach­hoch­schu­le für öf­fent­li­che Ver­wal­tung, Po­li­zei und Rechts­pfle­ge - wer­den ge­mein­sam in ge­misch­ten Grup­pen die Ge­scheh­nis­se so­wie die Rol­len ge­sell­schaft­li­cher Ak­teu­re wäh­rend der Aus­schrei­tun­gen 1992 in Ros­tock-Lich­ten­ha­gen be­spre­chen so­wie zu­künf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen an die In­te­gra­ti­on dis­ku­tie­ren. Ver­schie­de­ne Gast­ge­ber, zu de­nen auch Zeit­zeu­gen und Po­li­zei­be­am­te zäh­len, wer­den an sie­ben The­men­ti­schen mo­de­rie­ren. Um 17 Uhr wird das Kunst­ob­jekt „Staats­ge­walt“ an der Po­li­zei­in­spek­ti­on in der Ul­men­stra­ße ein­ge­weiht.

Die Ge­denk­wo­che en­det am 26. Au­gust in Ros­tock-Lich­ten­ha­gen. Um 14 Uhr wird süd­lich des Son­nen­blu­men­hau­ses, Hö­he Meck­len­bur­ger Al­lee 18, das Kunst­ob­jekt „Selbst­jus­tiz“ ein­ge­weiht. Von 15 bis 18 Uhr fin­det nörd­lich des Son­nen­blu­men­hau­ses un­ter dem Mot­to „Tag der Viel­falt in Ros­tock“ ei­ne vom Ver­ein Bunt statt braun or­ga­ni­sier­te Ver­an­stal­tung statt. Ver­ei­ne und In­itia­ti­ven wer­den ih­re Pro­jek­te zu den The­men An­er­ken­nung un­ter­schied­li­cher Le­bens­ent­wür­fe, In­te­gra­ti­on und An­ti­dis­kri­mi­nie­rung prä­sen­tie­ren.

Al­le Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner Ros­tocks sind herz­lich ein­ge­la­den, sich an den Stän­den und Dis­kus­si­ons­run­den zu in­for­mie­ren und zu be­tei­li­gen. Das Lich­ten­ha­gen-Ar­chiv „Lich­ten­ha­gen im Ge­dächt­nis“ wird vor­ge­stellt. Ein Büh­nen­pro­gramm mit Re­de­bei­trä­gen, Mu­sik- und Tanz­dar­bie­tun­gen wird die Viel­falt der Kul­tu­ren fei­ern und ein Zei­chen ge­gen je­de Art von Men­schen­feind­lich­keit set­zen. Ab 18 Uhr wird ein Mu­sik­pro­gramm ge­stal­tet.