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Hansestadt Rostock setzt zukünftig verstärkt auf Mobilitätsmanagement – Mehr Mobilität mit weniger Autoverkehr möglich

Pressemitteilung vom 29.09.2016

Die Hansestadt Rostock hat mit externer Unterstützung und in Kooperation mit vielen regionalen Partnern ein Konzept für das Mobilitätsmanagement erstellen lassen. Die Ergebnisse von anderthalb Jahren gemeinsamer Arbeit liegen seit dem Sommer vor. Die Überschrift über dem komplexen aus mehreren Teiluntersuchungen bestehenden Konzept könnte lauten „Mehr Mobilität mit weniger Autoverkehr".

Für den Rostocker Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus steht fest: „Anstatt eines weiteren Verkehrswegeausbaus wird zukünftig die effizientere Nutzung der Infrastruktur durch Verkehrs- und Mobilitätsmanagement im Fokus stehen. Täglich pendeln 30.000 Bewohner aus dem Umland zur Arbeit nach Rostock und ca. 20.000 Rostockerinnen und Rostocker ins Umland, ein Großteil von ihnen per Auto. Im Berufsverkehr verstärken die Pendler in den Zufahrtsachsen den Stau, wir haben dort große Lärm- und Luftbelastungen, wertvolle Stadtentwicklungsflächen werden zum Autoparkieren degradiert, Verkehrsunfälle und Gesundheitsprobleme kommen dazu. Das sind Probleme die wir mittelfristig lösen müssen."

Daher hatte sich die Hansestadt Rostock zusammen mit regionalen Partnern entschlossen, ein Mobilitätsmanagementkonzept zu erarbeiten. Ein Baustein dieses Konzeptes beinhaltet die Vertiefung für die kommunale Mobilität, ein zweiter für die betriebliche Mobilität. In einem übergreifenden Rahmenkonzept wurden Nachfragepotenziale bestimmt, Handlungsansätze erarbeitet und Ziele definiert. Auf dieser Grundlage wurden mehrere Teilkonzepte erarbeitet.

Das Teilkonzept „Mobilitätszentrale für die Region Rostock" befasst sich mit einem Umsetzungskonzept für die Etablierung von Mobilitätszentralen. Über diese sollten künftig wichtige Informationen und Beratungsleistungen zur Verkehrsmittelnutzung für die Rostocker Bevölkerung und deren Gäste ermöglicht werden. Ein „Leitfaden Stadtplanung und Mobilitätsmanagement" dient nun als Handlungsanleitung für eine integrative Zusammenführung von Stadtplanung, Verkehrsplanung und Mobilitätsmanagement. Zur Optimierung der Pendlerverkehre wurden geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Stadt-Umland-Beziehung erarbeitet und beispielhaft für zwei Korridore dargestellt. Im Konzept „Warnemünd-e-mobil" stand die Machbarkeit von e-Bus-Linien im Mittelpunkt.

Beim betrieblichen Mobilitätsmanagement wurden fünf regionale Unternehmen insbesondere zur Mitarbeitermobilität und dienstlichen Mobilität beraten. Mit dabei waren die Rostocker Straßenbahn AG, die Stadtwerke Rostock AG, die Polizeiinspektion Rostock, das Ingenieurbüro WASTRA-Plan und die Messebau- und Werbefirma Projekt RK aus Stäbelow. Ziel war die Schaffung von guten Praxisbeispielen, die dann auch Vorbild für andere Unternehmen sein könnten. Alle Unternehmen wollen gerade für Rad fahrende Arbeitnehmer mehr tun. Inzwischen steht initiiert durch das Projekt ein Car-Sharing-Auto von Greenwheels auf dem Parkplatz von WASTRA-Plan in Reutershagen. Der Geschäftsführer Jörg Gothow resümiert: „Unsere Ressourcen schonende Firmenphilosophie wurde durch das betriebliche Mobilitätsmanagement positiv beeinflusst. So haben wir unsere Flotte optimiert und unterstützen unseren Beschäftigten weiterhin verstärkt bei einer intensiven Fahrradnutzung."

Für den Fuhrpark der Stadtverwaltung wurde eine Potenzialanalyse für die Einführung eines Fuhrparkmanagements erstellt. Durch die Bildung von Fahrzeugpools in Kombination mit mehr Diensträdern und Carsharing erhofft man sich zukünftig sowohl eine Schonung der Umwelt als auch Kosten.

Rostocks Mobilitätskoordinator Steffen Nozon, der das Fördermittelprojekt koordiniert hat, resümiert: „Die Kooperation in diesem Projekt hat die Partner in der Region einander näher gebracht. Wir haben gegenseitiges Verständnis für Probleme und Positionen gewonnen und Konzepte gemeinsam entwickelt, ein Prozess den wir in der Zukunft gern auch mit geförderten Projektstellen und einen Lenkungsausschuss vertiefen wollen."

Das Mobilitätsmanagementkonzept dient als Fachbeitrag zum Verkehrsentwicklungsplan „Mobilitätsplan Zukunft". Wer sich über den neuen Plan und das Mobilitätsmanagementkonzept informieren will, hat dazu auch Gelegenheit beim Bürgerforum zum Mobilitätsplan Zukunft am 11. Oktober um 18 Uhr im Haus der Musik (Wallstraße 1). Die Broschüre als auch die Teilkonzepte findet man zum Lesen und Herunterladen in der Rubrik Mobilitätsmanagementkonzept unter www.rostock.de/mobil.

Das Klimaschutzteilkonzept „Mobilitätsmanagementkonzept für die Hansestadt und den Landkreis Rostock zur Verbesserung der Stadt-Umland-Verkehre" wurde anteilig vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

Steffen Nozon
Mobilitätskoordinator der Hansestadt Rostock