Heinrich Schliemann, Kontroverse um einen Mecklenburger
Pressemitteilung vom
18. April 2000
Heinrich Schliemann, Kontroverse um einen Mecklenburger
Heinrich Schliemann, gebürtiger Mecklenburger, war außerhalb seiner engeren Heimat zunächst zu Geld, später zu seiner eigentlichen Lebensaufgabe und schließlich zu Weltruhm gelangt, steht im Mittelpunkt eines Vortrages über den Homer- Gläubigen und Ausgräber einer neuen, mykenischen Epoche. Dabei wird einerseits den in unserer Region liegenden Wurzeln dieses Weltbürgers nachgegangen und andererseits seine bleibenden Verdienste um die Frühgeschichte unserer Kultur und die damit befasste Wissenschaft umrissen, um das seit ca. 30 Jahren andauernde kritische Hinterfragen seiner Lebensleistung besser beurteilen zu können.
Wie kaum ein anderer hat Schliemann nicht nur in Deutschland zur Popularisierung der Archäologie als "Wissenschaft des Spatens" beigetragen, sondern als Kind seiner Zeit und Vertreter einer noch jungen Fachdisziplin auch manche Fehleinschätzungen aus seinen Grabungsergebnissen gezogen bzw. heute fragwürdig erscheinende Methoden angewandt. Das hat zu einer inzwischen differenzierteren, durchaus auch kontroversen Bewertung seiner Person und seiner Leistung geführt, ihn zugleich vom unerreichbaren Heros auf den Boden von Tatsachen zurückgeholt, aber nicht verhindert, dass immer dann, wenn von Troja, Mykene, Homer, Frühgeschichte der europäischen Kultur und deren Erforschung durch die Archäologie gesprochen wird, auch weiterhin von Heinrich Schliemann die Rede ist.
Der Vortrag findet am Donnerstag, 27. April 2000, 19.30 Uhr, in der Volkshochschule der Hansestadt Rostock, Alter Markt 19, statt und wird von Prof. Konrad Zimmermann, Altertumswissenschaftler an der Universität Rostock, geleitet.