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Na­vi­ga­ti­on

Hil­fe für das Ros­to­cker Stadt­ar­chiv

Pres­se­mit­tei­lung vom 30.11.2010

Ros­tocks Stadt­ar­chiv kann auf ei­ne der reich­hal­tigs­ten Über­lie­fe­run­gen zur Ge­schich­te der Han­se­zeit in Deutsch­land ver­wei­sen. Was Wun­der, dass sich in den zahl­rei­chen, jahr­hun­der­te al­ten Do­ku­men­ten nicht nur die Stadt­ge­schich­te ei­ner einst­mals gro­ßen Zeit wi­der­spie­gelt, son­dern auch die meck­len­bur­gi­sche Ge­schich­te, die His­to­rie Nord­deutsch­lands und Skan­di­na­vi­ens. Was Krieg und Not nicht ge­schafft ha­ben, brach­te die Zeit mit sich: Vie­le der ein­zig­ar­ti­gen Zeug­nis­se sind in­zwi­schen in ei­nem be­dau­erns­wer­ten Zu­stand. In den zu­rück­lie­gen­den zwan­zig Jah­ren hat sich die Han­se­stadt Ros­tock, un­ter­stützt durch För­der­mit­tel des Lan­des, in­ten­siv be­müht, die­se kul­tur­ge­schicht­li­chen Schät­ze zu er­hal­ten. Vie­les ist mit Hil­fe en­ga­gier­ter und ver­sier­ter Re­stau­ra­to­ren er­reicht wor­den, die heu­te mit den neu­es­ten Er­kennt­nis­sen zahl­rei­cher Wis­sen­schaf­ten und In­no­va­tio­nen der Tech­nik Gro­ß­ar­ti­ges für die Er­hal­tung die­ser Klein­odi­en leis­ten kön­nen.

Aber auch ihr Ein­satz kos­tet Geld, und das ist be­kannt­lich im­mer knapp. Um­so mehr ha­ben sich Ros­tocks Stadt­ar­chi­va­re über „Rü­cken­wind“ aus Ber­lin ge­freut. „Der Be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Me­di­en und die Kul­tur­stif­tung der Län­der wer­den die Re­stau­rie­rung von mehr als 20 han­si­schen Ur­kun­den Ros­tocks des 14. bis 17. Jahr­hun­derts be­zah­len“, be­rich­tet Stadt­ar­chiv­di­rek­tor Dr. Kars­ten Schrö­der, der seit ei­ni­gen Ta­gen ei­nen För­der­mit­tel­be­scheid über 10.000 Eu­ro in den Hän­den hält, und zeigt sich er­leich­tert: „ Da­mit kön­nen wir die uns jähr­lich für die Er­hal­tung des Be­stan­des zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel fast ver­dop­peln.“
Ins­ge­samt stan­den in dem För­der­pro­gramm 600.000 Eu­ro be­reit, die an 31 bun­des­deut­sche Ar­chi­ve und Bi­blio­the­ken gin­gen, un­ter ih­nen auch vier aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern.

An den mit­tel­al­ter­li­chen Per­ga­men­ten sol­len nun bis zum Fe­bru­ar 2011 Säu­be­rungs- so­wie scho­nen­de Kon­ser­vie­rungs- und Re­stau­rie­rungs­ar­bei­ten durch­ge­führt wer­den. Das Haupt­au­gen­merk wird auf die vie­len be­schä­dig­ten oder so­gar zer­stör­ten Sie­gel zu rich­ten sein. Dar­über hin­aus soll das Geld auch für Di­gi­tal­auf­nah­men der Ur­kun­den und die Her­stel­lung ent­spre­chen­der Auf­be­wah­rungs­be­hält­nis­se Ver­wen­dung fin­den. „Es liegt in un­se­rem In­ter­es­se, die müh­sam ge­ret­te­ten Stü­cke nicht durch Staub und an­de­re Um­welt­ein­flüs­se so­wie durch die re­ge Be­nut­zung wie­der in Ge­fahr zu brin­gen. Je­de Re­stau­rie­rungs­maß­nah­me greift un­ge­wollt die Sub­stanz des jahr­hun­der­ten al­ten Ma­te­ri­als an. Des­halb ge­hö­ren vor­aus­schau­en­de Schutz­maß­nah­men zu je­dem fach­ge­rech­ten Re­stau­rie­rungs­pro­gramm“, so Schrö­der, der da­von aus­geht, dass die Ur­kun­den noch in der ers­ten De­zem­ber­hälf­te zu ei­ner Re­stau­rier­werk­statt auf die Rei­se ge­hen wer­den.