Historische Ansichtskarten im Kröpeliner Tor
Pressemitteilung vom
7. Oktober 1999Historische Ansichtskarten im Kröpeliner Tor Der bevorstehende Jahreswechsel wird vielfach zum Anlaß für einen Rückblick genommen. Das Kulturhistorische Museum lädt derzeit mit einer Auswahl aus seiner umfangreichen Ansichtskartensammlung zu einem Rundgang durch Rostock, wie es vor 100 Jahren aussah, in die 6. Etage des Kröpeliner Tores ein. Ansichtskarten sind ein besonders geeignetes Medium, vergangene Stadtbilder heraufzubeschwören. Die Postkarte wurde 1870 offiziell als postalische Neuerung in Deutschland eingeführt. Ursprünglich war ihre Vorderseite für die Empfängeranschrift, die Rückseite für die Nachricht reserviert. Bald aber wurden die Rückseiten mit mehr oder weniger großen Bildern bedruckt, daß schließlich nur ein schmaler Streifen für die persönlichen Botschaften blieb. Auf Drängen der Verleger wurde nach und nach in immer mehr Ländern - in Deutschland ab 1905 - die Ansichtskarte so aufgeteilt, wie es uns heute geläufig ist: die Rückseite wird vollständig für das Bild genutzt, von der Vorderseite die linke Hälfte für den Text, die rechte für die Anschrift. Die Jahre zwischen 1890 und 1920 waren die Blütezeit der Ansichtskarten. Eine ungeheure Fülle an Karten wurde produziert, verschickt und - schon damals - eifrig gesammelt. Es gab fast kein Motiv, das nicht auf einer Ansichtskarte erschien: Der Ausstellungsbesucher wird bekannte und unbekannte Ansichten der Rostocker Altstadt, der Stadtmitte, der Vorstädte und Ausflugsorte entdecken, lokale Ereignisse auf Postkarten finden und erfahren, daß ein "Rollmops" nicht zwingend eine Fischspezialität ist. Das Kröpeliner Tor ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.