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Informationen zur Umweltsituation im Bereich Stadtweide

Pressemitteilung vom 20.03.2002



Von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post wurde auf Bitten von Dr. Wolfgang Nitzsche, Senator für Umwelt und Soziales, am 12. Februar 2002 eine elektromagnetische Messung durchgeführt. Diese Messung erfolgte auf dem Gelände am ehemaligen Speedwaystadion in verschiedenen Höhen, Frequenzbereichen und Richtungen.

Alle Abstrahlungen erfolgen überwiegend in Richtung Horizont, nur in geringem Maße nach unten. Die Antennen sind sämtlich in mehr als 30 Meter Höhe montiert und haben auf Grund der vertikalen Abstrahlungscharakteristik für das Wohngebiet kaum Relevanz. Die Bündelung von Richtfunk-Sendeantennen ist noch konzentrierter als bei Mobilfunksendeantennen. Es tritt entsprechend nur eine geringe Streustrahlung auf. Nicht alles, was wie eine Sendeanlage aussieht, strahlt auch tatsächlich ab. So sind die auffällig großen Parabolspiegel am Funkmast im Birkenweg keine Quellen von elektromagnetischer Strahlung, sondern als Satellitenempfangsantennen für die Einspeisung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen in das Rostocker Kabelnetz verantwortlich. Vom Richtfunkturm werden für den Großraum Rostock auch einige Fernseh- und UKW-Rundfunkprogramme ausgestrahlt. Darüber hinaus werden von Polizei und Rettungsdienst sowie weiteren Funkdiensten installierte Sendeantennen genutzt.

Für den Bereich Speedwaystadion, Pflegeheim und Südring (Kleingartenanlage “Dahlie") ergeben sich nach Messungen der letzten Jahre durch die Regulierungsbehörde deutliche Grenzwert-Unterschreitungen. Die gemessenen Feldstärken für die Reizwirkung betragen 0,1 Prozent und für die thermische Wirkung 0,3 Prozent des zulässigen Grenzwertes. Werte um zwei Prozent der Grenzwerte sind flächendeckend typisch für Großstädte, auch für Rostock.

Neben dem Elektrosmog beschäftigt vor allem der Verkehrslärm die Anwohner des Tannenweges. Der überproportionale LKW-Verkehr sorgt für Lärm und Erschütterungen. Dabei hat, wie Verkehrszählungen ergaben, das Verkehrsaufkommen insgesamt in den letzten drei Jahren spürbar abgenommen. Trotzdem führt der Fahrzeugverkehr zu Lärmpegeln von bis zu 70 dB (A) am Tage an den Wohngebäuden. Da somit der Lärmsanierungsgrenzwert überschritten wird, können betroffene Anwohner auf Grundlage der Rostocker Lärmsanierungsrichtlinie Zuschüsse für Schallschutzfenster beim Amt für Umweltschutz beantragen.

Nach Messungen des Amtes für Umweltschutz mit einem automatischen Radar-Verkehrserfassungsgerät sind insbesondere die zu hohen gefahrenen Geschwindigkeiten Ursache der erhöhten Immissionen. In der vergangenen Woche war die vorher bereits in der Dethardingstraße installierte Geschwindigkeitsanzeigetafel im Tannenweg im Einsatz. Es kam hierdurch zu einer deutlichen Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus. So nahmen beispielsweise die durchschnittliche Geschwindigkeit der LKW nachts um 12 km/h ab. Außerdem sollen Gespräche mit den ansässigen Containerdienstfirmen aufgenommen werden, um Lösungen für das Problem der klappernd lärmenden Eisenketten an den Containerfahrzeugen zu finden. Bis September will die Stadtverwaltung unter Federführung des Senatsbereichs Bau- und Wohnungswesen ein Konzept für die Verkehrsentlastung des Tannenweges erstellen.  i