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Ingenieurkunst aus dem Baukasten

Pressemitteilung vom 23.03.2000


Neue Ausstellung auf dem Traditionsschiff

Metallbaukästen gehörten zum beliebtesten Jungen-Spielzeug während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bis diese mit Beginn des Lego-Zeitalters nach und nach verdrängt wurden. Der 1901 in England von Frank Hornby entwickelte Metallbaukasten fand besonders in den 20er und 30er Jahren weltweite Nachahmung und Verbreitung. Die kleinen Konstrukteure versuchten mehr oder weniger erfolgreich die Welt der Erwachsenen, insbesondere die Technik des Industriezeitalters im Kleinformat zu kopieren. Dabei waren der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt. Eigene Konstruktionen oder detailgetreue und funktionstüchtige Nachbildungen von
Brücken, Maschinen oder Türmen entstanden in den Kinderstuben. Meistkopiertes Bauwerk sowie ästhetisches und konstruktives Vorbild war wohl der Pariser Eiffelturm.

Durch Stabil zum Ingenieur" lautete der Slogan des deutschen Herstellers Walter Stabil. Besonders die Jungen sollten mit diesem Spielzeug zu "technischem Denken" erzogen werden. Tatsächlich wurden im Umgang mit diesen eisernen Lochbändern spielend Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Beobachten, Ausdauer, Konzentration und Kreativität sowie die geschickte Handhabung von Werkzeug geschult. Andere große Spielwarenhersteller wie Märklin und Trix sowie die DDR-Firmen Pionier aus Dresden und Staba aus Eisenach schrieben wichtige Kapitel des technischen Spielzeuges mit.

Einen Überblick über die Entwicklung, Technik und Kulturgeschichte der zahlreichen Baukastensysteme bietet die neue Ausstellung "Ingenieurkunst aus dem Baukasten" im Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff in Rostock-Schmarl. Zusammengestellt wurde sie von dem Architekten Dr. Ansgar Wenze aus Ismaning bei München. Ansgar Henze erlag schon als Fünfjähriger der Faszination Metallbaukasten und sammelt seit etwa 1980 systematisch Baukästen aus aller Welt. Eine repräsentative Auswahl dieser einzigartigen Sammlung vermittelt den besonderen Reiz des Bauens mit Metall für Kinder wie für Erwachsene.

Die Ausstellung ist in der Zeit vom 26. März bis zum 14. Mai, jeweils Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 18.00 zu sehen.