Innerklinischer Notfall und Reanimation
Pressemitteilung vom
Im Klinikum Südstadt ist die Notfallversorgung von Patienten dieser Tage weiterentwickelt und deutlich verbessert worden Denn auch das kommt vor: Ein Patient wird in der Klinik erfolgreich behandelt, befindet sich schon auf dem Weg der Besserung und plötzlich passiert es - akute Bewusstlosigkeit ohne tastbaren Puls. In dieser innerklinischen Notfallsituation werden sofort das Reanimationsteam der Intensivstation alarmiert, Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet, Notfallmedikamente gegeben und ein Defibrillator eingesetzt. In der Vergangenheit wurden das Notfallequipment und der Defibrillator vom Reanimationsteam zum Patienten mitgeführt.
Diese Situation war verbesserungsbedürftig und so wurden 20 Defibrillatoren und 35 Notfallrucksäcke mit Medikamenten und Beatmungsgeräte angeschafft. Ziel war es, die Zeit bis zum Beginn effektiver Reanimationsmaßnahmen so kurz wie möglich zu halten. Der Transport des Defibrillators, des Beatmungsgeräts und der Medikamente in alle Bereiche des Klinikums kostet wertvolle Minuten, die für die Wiederbelebung eines Patienten genutzt werden können. An allen zentralen Standorten des Klinikums wurden spezielle Defibrillatoren, sogenannte AEDs, in farbigen Schutzkästen angebracht und extra gekennzeichnete Rucksäcke mit Notfallmedikamenten auf alle Stationen, in der Kantine, den Ambulanzen, Werkstätten und anderen Versorgungsbereichen verteilt.
"Damit kann die Zeit von der Alarmierung bis zum Einsatz des Defibrillators und der Medikamente deutlich verkürzt werden", so Privatdozent Dr. med. Klaus Wagner, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin im Klinikum Südstadt. "Eine Besonderheit unserer Defibrillatoren ist, dass sie ein Kammerflimmern beim Patienten erkennen und Hinweise geben, einen lebensrettenden Elektroschock zu applizieren. Dank dieser Technik können die Defibrillatoren sogar von medizinischen Laien sicher und korrekt bedient werden", erklärt Oberarzt Dr. Andreas Kinskofer die Bedienerfreundlichkeit der neuen Technik.
Erstmalig in einem Klinikum in Deutschland werden die Defibrillatoren über eine Fernwartung auf Funktionstüchtigkeit überwacht und dadurch die Kosten des täglichen Kontrollgangs eingespart. Darüber hinaus können die Einsatzdaten des Defibrillators ausgelesen werden und für eine Nachbesprechung und wissenschaftliche Auswertungen genutzt werden. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir im Klinikum Südstadt für die automatische Fernwartung und die Auswertung der Defi-Einsätze deutschlandweit führend" betont Dr. Harald Kehnscherper, Ingenieur für Biomedizintechnik im Klinikum.