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Integrative Wohngebiets-Gestaltung in Groß Klein

Pressemitteilung vom 13.12.2000

12. Dezember 2000

Integrative Wohngebiets-Gestaltung in Groß Klein

Der Rostocker Stadtteil Groß Klein wird auf der Grundlage einer integrativen Entwicklungskonzeption umgestaltet. Dabei sollen alle Ressourcen des Landes, der Stadt und der Wohnungsunternehmen gebündelt werden, um die Maßnahmen bis zum IGA-Jahr 2003 abschließen zu können.

Wohnumfeldprogramm

Im Jahr 1997 wurde Groß Klein in das Landesförderprogramm zur städtebaulichen Weiterentwicklung großer Neubaugebiete aufgenommen. Ziel des Programms ist es, durch gezielte Handlungskonzepte unter Einbeziehung aller Beteiligten die Wohn- und Lebensqualität nachhaltig zu verbessern und die Perspektive des Wohngebietes langfristig zu sichern. Gleichzeitig soll die Umsetzung kurzfristiger Maßnahmen für die Bewohner Verbesserungen der Nutzungs-, Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität schaffen. Die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS) wurde 1997 durch die Hansestadt Rostock mit der Koordinierung und Umsetzung des Förderprogramms in Groß Klein beauftragt.

Grundlage für die Durchführung des Programms ist der städtebauliche Rahmenplan, der im Dezember 1999 durch die Bürgerschaft beschlossen wurde. Der Rahmenplan für Groß Klein bildet ein planerisches Grobkonzept für alle weiteren Quartierplanungen. Diese haben im Bereich Dänenberg sowie in den Quartieren 2 und 3 (Blockmacher- und Schiffbauerring) bereits sichtbare Formen angenommen. Darüber hinaus werden derzeit ein Geh- und Radweg entlang der Werftallee sowie die umfassende Sanierung und Instandsetzung des Jugendclubs 224 im Gerüstbauerring mit einem Bauvolumen von insgesamt etwa einer Million DM realisiert.

Bisher wurden allein im Bereich Dänenberg Maßnahmen in Höhe von 1,5 Millionen DM mit Städtebaufördermitteln umgesetzt. Das Gesamtvolumen für den Stadtteil beträgt etwa 40 Millionen DM. Ende 1999/Anfang 200 wurden die Aufträge für Planungsleistungen der Quartiere im Blockmacher- und im Schiffbauerring und damit die Vorbereitung weiterer Projekte durch die RGS vergeben. Die Realisierung begann mit dem 1. Spatenstich am 23. August 2000 im Blockmacherring. Bis Ende des Jahres wird der erste Abschnitt fertiggestellt sein und kann den Anwohnern übergeben werden. Bedeutsam für die Fertigstellung aller Einzelvorhaben in den Quartieren ist die enge Koordinierung zwischen den Planungen und Ausführungen im öffentlichen und privaten Grundstücksbereich sowie die daraus resultierende zeitliche Umsetzung bis 2002.

Quartier 2, Blockmacherring:
Gesamtvolumen der Baumaßnahmen ca. 13,3 Mio. DM
davon entfallen auf den öffentlichen Bereich ca. 6,6 Mio. DM,
Anteil der Städtebaufördermittel ca. 4,1 Mio. DM
Anteil der privaten Wohnungsunternehmen ca. 6,7 Mio. DM,
davon Städtebaufördermittel ca. 2,5 Mio. DM

Quartier 3, Schiffbauerring:
Gesamtvolumen der Baumaßnahmen insgesamt ca. 10 Mio. DM
Anteil der öffentlichen Maßnahmen ca. 1,9 Mio. DM,
davon Städtebaufördermittel ca. 1,2 Mio. DM
Anteil der privaten Maßnahmen ca. 8,1 Mio.DM,
davon Städtebaufödermittel ca. 3,2 Mio. DM

Programm „Die soziale Stadt“

Groß Klein ist ein Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Daher hat die Hansestadt Rostock Städtebaufördergelder aus dem Bund-Länder-Programm „Die soziale Stadt“ beantragt und bewilligt bekommen. Zur Ausgestaltung und schrittweisen Umsetzung des integrativen Handlungskonzeptes werden über dieses Programm die erforderlichen Strukturen und Organisationsprinzipien für das Quartiersmanagement in Groß Klein geschaffen. Gegenwärtig läuft eine Ausschreibung zur Besetzung der Stelle einer Quartiersmanagerin bzw. eines Quartiersmanagers zum Januar 2001. Die Arbeit in einem Stadtteilbüro ist gesichert.

Die Umgestaltung der Freiflächen des Gesamtschulkomplexes Taklerring/Gerüstbauerring mit einer Gesamtfläche von 27.300 m² wurde Anfang Dezember in Auftrag gegeben. Damit verbessern sich nicht nur für die etwa 600 Schülerinnen und Schüler die Erholungsmöglichkeiten während des Schulbetriebes. Mehr Erholungs- und Freizeitflächen für alle Kinder und Jugendlichen des Stadtteils werden geschaffen. Bestandteil dieser Planung ist die Option der Umnutzung eines der drei Schulgebäude für soziale Zwecke. Die Baukosten für die Freiflächengestaltung sind mit etwa 1,3 Mio. DM veranschlagt.

Erste konzeptionellen Vorstellungen zur Installierung von Mietertreffs werden bis Januar mit den Wohnungsunternehmen erarbeitet. Schwerpunkte des Programms im kommenden Jahr sind die Beschäftigungsförderung, die Erweiterung gewerblicher Lagen und die Erarbeitung und Umsetzung eines Stadtteilmarketingkonzeptes. Das erste Projekt im Rahmen dieses Programms wird am 22. Dezember seiner Bestimmung übergeben. In nur vier Monaten wurde der Jugendclub 224 für insgesamt 460.000 DM modernisiert.

Wohnraummodernisierung

In Groß Klein ist die Einheit von Wohnumfeldgestaltung und Wohnraummodernisierung bisher beispielhaft umgesetzt worden. Durch die Bereitstellung von Wohnungsbaufördermitteln in Höhe von 49,3 Mio. DM konnten seit 1997 an 3.914 Wohnungen wohnwertverbesserte Maßnahmen durchgeführt werden. So ist beispielsweise im Quartier 1 Dänenberg neben der Wohnumfeldgestaltung auch die Wohnraummoderniiserung bereits abgeschlossen. Die Nachrüstung von 144 Personenaufzügen hat die Wohnqualität in Groß Klein spürbar verbessert. Im Rahmen eines Sonderförderprogrammes des Landes konnten seit 1999 insgesamt 79 Mietwohnungen in Eigentumswohnungen der Mieter umgewandelt werden.