Internationaler Museumstag am 16. Mai mit vielen Aktionen

Mit interessanten Ausstellungen und zahlreichen Veranstaltungen begrüßen die Rostocker Museen am Internationalen Museumstag, am Sonntag, dem 16. Mai 2004, ihre Gäste. "Die Museen der Hansestadt Rostock laden zum Entdecken ein und unterstreichen ihre vielfältige Arbeit und den wichtigen Beitrag, den sie für den Kulturstandort Rostock leisten", so Ida Schillen, Senatorin für Kultur, Schule und Sport.

Ein attraktives Programm hat das Kulturhistorische Museum vorbereitet. Der Internationale Museumstag wird um 10 Uhr durch Salutschüsse der Schützengesellschaft Concordia e.V. auf dem Wall am Kloster zum Heiligen Kreuz eröffnet. Von 10 bis 16 Uhr führt die Schützengesellschaft ein Biwak an der Stadtmauer durch. Klosterpflanzen aus Vergangenheit und Gegenwart stellt Diplom-Biologin Sybille Kruse in einem Vortrag um 11 Uhr vor. Von 13 bis 16 Uhr bestimmen die Rostocker Münzfreunde e.V. numismatische Objekte. Das Thema wird ergänzt durch eine Führung mit Dr. Steffen Stuth durch die Numismatische Sammlung. Um 14 Uhr führt die Leiterin des Kulturhistorischen Museums, Dr. Heidrun Lorenzen, durch die Ausstellung "Landschaft im Licht" mit Gemälden aus den Künstlerkolonien Ahrenshoop und Schwaan. Die Kunsthandwerkliche Sammlung des Museums stellt Annelen Karge in einer Führung um 15 Uhr vor. Eine Kabinettausstellung zum Thema "Die Rostocker Stadtverteidigung" aus der Militärhistorischen Sammlung des Kulturhistorischen Museums, die an diesem besonderen Tag gezeigt wird, bereichert das Programm. Um 16 Uhr führt Dr. Steffen Stuth durch diese Ausstellung. Um 15.30 Uhr kommen die kleinen Museumsbesucherinnen und -besucher auf ihre Kosten. Den Tag im Kulturhistorischen Museum beschließt ein Konzert mit Studierenden der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Corina Golomez und Ulrike Bahls, Solo Violine spielen Werke von Vivaldi, Boccherini, Leclair, Aubert und Telemann. Das Konzert wird von der Gesellschaft zur Förderung des Kulturhistorischen Museums Rostock e.V. ermöglicht.

Die Kunsthalle Rostock am Schwanenteich eröffnet den Internationalen Museumstag mit einem Brunch im Cafe (Preis pro Person 8,50 Euro). Um 11 und um 16 Uhr finden öffentliche Führungen durch die Ausstellung "35 Jahre Kunsthalle Rostock" statt. Zu sehen sind wertvolle Malerei, Grafik und Plastik aus den Sammlungen der Kunsthalle mit dem Schwerpunkt DDR-Kunst. Für kleine Museumsbesucherinnen und -besucher wird in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Freunde der Kunsthalle Rostock e.V. und der Jugendkunstschule ARThus e.V. ein Kinderprogramm angeboten. Es enthält Kreativ-Angebote wie das Papierschöpfen, das Bemalen von Glas und die Gestaltung Rostocker Architektur. Höhepunkt ist eine Lesung mit Dirk Donat aus "Alfons Zitterbacke" von Gerhard Holtz-Baumert. Um 19.30 Uhr wird in der Kunsthalle eine Ausstellung mit Arbeiten des 1957 in Westfalen geborenen Künstlers Bernhard Garbert eröffnet. Sie trägt den Titel "Ordentliche Kunst" und handelt von Kunstproduktion, ihrer Sinnlichkeit, vom Nachdenken über Kunst, ihre Verfahren und Methoden. Die in Kooperation mit dem Literaturhaus Kuhtor und der Galerie Projektraum BILD-WORT Berlin realisierte Ausstellung besteht aus weißen Blättern im Format DIN A 4, die Garbert in gleichmäßig großen Versalien mit Aussagen zur Kunst beschriftet und an den Wänden des Ausstellungsraumes befestigt hat. Das Ergebnis ist ein konkretes Kunstwerk, das zugleich jene Vielfalt von Meinungen und Reflexionen darstellt, wie sie heute den großen Begriff der Kunst umkreisen. Liest man die Schriftblätter im Zusammenhang, entsteht ein umfassendes Bild dessen, was Kunst ist, sein sollte, was Künstlerinnen und Künstler sehen und denken, welche Klischees die Kunst begleiten und was Bedingungen ihrer Produktion sind. Im Rahmen der Eröffnung veranstalten das Literaturhaus Kuhtor und der Förderverein Freunde der Kunsthalle Rostock e.V. eine"Lesung konkreter Poesie" mit Peter Funken und Albert Markert aus Berlin.

Auch im Rostocker Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff sind Gäste herzlich willkommen. Von 10 bis 16 Uhr können hier die Besucherinnen und Besucher den maritimen Büchertisch nach Raritäten der Schifffahrtsliteratur durchstöbern. Um 10.30 Uhr erläutert ein ehemaliger Seemann und Mitglied des Vereins der Typ-IV- Fahrensleute e.V. interessierten Besucherinnen und Besuchern das Traditionsschiff, die ehemalige MS DRESDEN, und Prof. Dr. Franz Spychala erklärt in einem Vortrag mit anschließender Führung vor Ort, wie das Herz eines Schiffes, der Maschinenraum, funktioniert. Von 10 bis 13 Uhr können Kinder Legenden und Geschichten über Piraten lauschen und einen Piratenhut basteln. Um 11 und 15 Uhr erläutern die Mitglieder der Arbeitgruppe Militärischer Schiffbau, wie eine Ausstellung entsteht. Der Leiter der Einrichtung, Peter Danker-Carstensen, führt um 15 Uhr zum Thema "Methoden und Ergebnisse der Unterwasserarchäologie an der südlichen Ostseeküste" durch die Ausstellung. Von 10 bis 18 Uhr steht den Besucherinnen und Besuchern der Miniport offen. Hier darf jeder mit ferngelenkten Schiffsmodellen einmal Kapitän spielen. Ein Kleinod aus der Sammlung des Schifffahrtsmuseum ist am Internationalen Museumstag in dem seit 1. Januar 2004 geschlossenen Museumsgebäude in der August-Bebel-Straße 1 zu sehen: der Tapetenzyklus von Amor und Psyche nach dem weltberühmten Märchen von Apuleius. Hier haben interessierte Besucherinnen und Besucher um 11 Uhr die Gelegenheit, das Tapetenzimmer zu besichtigen und mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Silvia Reißmann ins Gespräch zu kommen.

Das Heimatmuseum Warnemünde ist an dem Museumstag auch mit einigen Aktivitäten präsent: Der frühere Leiter des Denkmalpflegeamtes Gerhard Lau führt in Begleitung von dem Warnemünder Original Mariken um 10.30 und 11.30 Uhr durch die Ausstellungen in dem ehemaligen Fischerhaus von 1767. Die Mitglieder der Museumskommission beginnen ab 10 Uhr mit der Konservierung des Fachwerks. Ab 14 Uhr führen die Mitglieder der Museumskommission durch das Haus mit dem Rückblick in die Vergangenheit und Ausblick in die Zukunft. Ab 10 Uhr gibt es einen Kuchenbasar.

Der von der Generalkonferenz des International Council of Museums (ICOM) im Jahre 1977 in Moskau proklamierte Internationale Museumstag wird seit 2000 bundesweit veranstaltet. Am Internationalen Museumstag können alle Rostocker Museen kostenlos besichtigt werden. Vor dem Betreten des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums auf dem Traditionsschiff muss jedoch Eintritt für den IGA-Park in Höhe von zwei bzw. einem Euro entrichtet werden.