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Körper und Seele in Einklang bringen

Pressemitteilung vom 11.04.2001

11. April 2001

Körper und Seele in Einklang bringen

Der Weltgesundheitstag hat für das Jahr 2001 das Thema der psychischen Gesundheit gewählt. In Deutschland ist unser Motto für das nun beginnende Weltgesundheitsjahr 2001 „Psychische Gesundheit erhalten & wiederherstellen“.

Psychische Gesundheit benötigt das harmonische Zusammenspiel vielfältiger Faktoren. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung, von Anforderungen und Freiräumen, von Arbeit und Freizeit, von Aktivität und Ruhe, von Entscheidungsspielräumen und Geborgenheit und vieles mehr. Für die Erhaltung und Förderung psychischer Gesundheit sind ein gesundheitsfördernder Lebensstil und eine Umwelt, die die psychische Gesundheit nicht belastet, nötig.

Jedoch widmet sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr nicht nur der Gesunderhaltung, sondern auch den bereits von einer psychischen Erkrankung Betroffenen zu. Es ist allseits bekannt, dass psychische und körperliche Gesundheit in einem engen Zusammenhang stehen. Ebenso bekannt ist, dass die meisten psychischen Erkrankungen mit der richtigen Therapie behandelbar sind. Jedoch werden seelische Krankheiten im Gegensatz zu körperlichen viel eher verdrängt und verheimlicht, sind gesellschaftlich nicht gleichermaßen anerkannt, erzeugen oft Abwehr und Intoleranz und führen die Betroffenen und ihre Familien häufig in Isolation.

Psychische Erkrankung kann jeden treffen. So werden im Laufe ihres Lebens zwölf bis 25 Prozent der Bevölkerung an einer Depression erkranken. 15 Prozent der Depressiven sterben durch einen Suizid, über 50 Prozent versuchen es. Gerade für die Behandlung depressiver Störungen gibt es viele moderne Behandlungsstrategien, die die psychische Gesundheit wiederherstellen. Die meisten Depressionen werden jedoch nicht rechtzeitig erkannt oder in ihrer Dimension unterschätzt.

Durch die Themenwahl möchte die Weltgesundheitsorganisation dazu beitragen, über die verschiedenen psychischen Erkrankungen mehr Informationen zu vermitteln. Die Betroffenen sollen sich künftig rechtzeitig an die Ärzte wenden und sich behandeln lassen. Darüber hinaus soll die Diskussion das gesellschaftliche Klima bessern, damit seelische Erkrankungen nicht mehr zu Abwehr und Intoleranz führen und Betroffene wie Angehörige mehr Unterstützung erhalten.

Auch in der Hansestadt Rostock wird es zu diesen Themen eine Vielzahl von Veranstaltungen geben. Hinweisen möchten wir schon jetzt auf die Rostocker Gesundheitstage und die auch bereits traditionellen Aktionstage der Gemeindepsychiatrie unter dem Motto „Irre menschlich“, die im Juni diesen Jahres stattfinden und auf deren Veranstaltungen noch aktuell hingewiesen werden wird. Dr. med. Ulrike Bordel
Gesundheitsamt Rostock, Psychiatriekoordinatorin