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Na­vi­ga­ti­on

Ka­tho­li­ken und Ju­den in Ros­tock – Ein his­to­ri­scher Über­blick

Pres­se­mit­tei­lung vom 15.11.2011

Seit der Re­for­ma­ti­on im 16. Jahr­hun­dert wa­ren Ka­tho­li­ken im staats­kirch­lich evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Meck­len­burg ei­ne Min­der­heit. Erst im 19. Jahr­hun­dert er­hiel­ten sie schritt­wei­se das Recht der frei­en Re­li­gi­ons­aus­übung. Ju­den wa­ren aus Ros­tock seit der Mit­te des 14. Jahr­hun­derts ver­trie­ben, ei­ne Neu­an­sied­lung konn­te erst ab 1868 er­fol­gen. Sicht­ba­re Zei­chen ka­tho­li­schen und jü­di­schen Ge­mein­de­le­bens wa­ren die 1902 er­bau­te Syn­ago­ge in der Au­gus­ten­stra­ße und die 1909 ge­weih­te Chris­tus­kir­che am Schrö­der­platz.

Un­ter der NS-Dik­ta­tur er­leb­te die jü­di­sche Ge­mein­de ei­ne mör­de­ri­sche ras­sen­an­ti­se­mi­ti­sche Ver­fol­gung. Im Ver­nich­tungs­la­ger Ausch­witz, im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger The­re­si­en­stadt, durch Er­schie­ßun­gen und Frei­tod star­ben et­wa 120 Ju­den aus Ros­tock. Auch die ka­tho­li­sche Ge­mein­de wur­de ver­folgt, ihr Pfar­rer Prä­lat Wil­helm Lef­fers 1935 und 1941 in­haf­tiert. Nach­dem die Syn­ago­ge be­reits 1938 nie­der­ge­brannt war, wur­de das Grund­stück in den 50er Jah­ren durch die Be­zirks­ver­wal­tung für Staats­si­cher­heit be­baut. Die ka­tho­li­sche Chris­tus­kir­che wur­de 1971 ge­sprengt.

Zwei neue Pu­bli­ka­tio­nen ge­ben Ein­blick in ka­tho­li­sches und jü­di­sches Le­ben in Ros­tock: „Chris­tus­kir­che. Ka­tho­li­sche Ge­mein­de in Ros­tock im Wan­del der Zeit“, her­aus­ge­ge­ben vom Hein­rich-Theis­sing-In­sti­tut Schwe­rin und der Ka­tho­li­schen Chris­tus­ge­mein­de Ros­tock, und „Ri­chard Sieg­mann - …aber wir wa­ren Deut­sche“, her­aus­ge­ge­ben vom Max-Sa­mu­el-Haus.

Mit ein­füh­ren­den Vor­trä­gen wer­den die eh­ren­amt­li­che Chro­nis­tin der Chris­tus­ge­mein­de, Ul­ri­ke Jahnel, und der His­to­ri­ker Frank Schrö­der in die Ge­schich­te bei­der Ge­mein­den am 22. No­vem­ber 2011 um 19 Uhr in der Stadt­bi­blio­thek Ros­tock, Krö­pe­li­ner Stra­ße 82, ein­füh­ren und die neu­en Pu­bli­ka­tio­nen vor­stel­len. Bei­de Re­fe­ren­ten ste­hen an­schlie­ßend zum Ge­spräch zur Ver­fü­gung. Der Ein­tritt ist frei.