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Kinderfest zum Baum des Jahres am 25. April

Pressemitteilung vom 23.04.2013

Zum Tag des Baumes am 25. April 2013 findet in Rostock-Stadtweide ein Kinderfest statt. Mitarbeiter des Stadtforstamtes, des Amtes für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege, des Rostocker Zoos und des Botanischen Gartens werden sich mit den Kindern des Ökokindergartens und der Rostocker Kunstakademie ab 10 Uhr auf einer Waldwiese zwischen Richtfunkturm und Ökokindergarten zum Thema Äpfel beschäftigen. „Der Wildapfelbaum ist in diesem Jahr zum Baum des Jahres gewählt worden. Wir wollen mit den Kindern Apfelspiele spielen, basteln, Märchen erzählen und einen Wildapfel als Baum des Jahres 2013 pflanzen“, erläutert Steffie Soldan, Teamleiterin Stadtbäume vom Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege. Interessierte sind herzlich eingeladen. Serviert werden Apfelsaft sowie viele interessante Informationen rund um das Thema.

Darüber hinaus sollen in Rostock in diesem Jahr im Jacobikirchhof zwei Wildäpfel gepflanzt werden. Diese Baumart kommt an den Waldrändern der Rostocker Heide vor. Darüber hinaus wächst in der Sandgrube Stoltera ein stattliches Exemplar eines verwilderten Kulturapfels. Er wurde bereits in das Programm „Junge Riesen“ aufgenommen, mit dem das Amt für Stadtgrün gemeinsam mit der Ostseebaumschule Kröpelin alte und besondere Bäume vermehren möchte.

Der Wildapfelbaum (Malus sylvestris) wird auch Holzapfel genannt und gilt nicht als Ursprung unserer Kulturäpfel. Die heutigen Apfelsorten gehen größtenteils auf Malus siversii zurück, der aus Mittelasien stammt und auch Altai-Apfel – nach dem Altai-Gebirge - genannt wird. Trotz alledem ist der Wildapfel als wichtige Genreserve und Bestäubungspartner von Bedeutung, verfügt er doch über nennenswerte Eigenschaften wie zum Beispiel weitgehende Unempfindlichkeit gegen verschiedene Pilzkrankheiten wie Mehltau und Apfelschorf. Aber sein Vorkommen ist gefährdet, denn er benötigt viel Licht und kann sich gegen Waldbäume wie Buchen und Eichen nicht behaupten. Sein Bestand ist nur noch an sonnigen Waldrändern gesichert. Dort aber lauert die Gefahr der Fremdbestäubung und Bastardisierung mit Kulturäpfeln, die dazu führt, dass kaum noch artreine Bäumchen heran wachsen. Oft handelt es sich bei den so genannten „Wildäpfeln“ eher um verwilderte Kulturäpfel.

Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal zur Unterscheidung ist die Größe der Früchte, die beim Holzapfel kaum größer als eine Walnuss sind. Sie sind hart wie Holz - daher der Name - und sehr sauer, weshalb sie vom Menschen nicht verzehrt werden. Zudem ist die Blattunterseite unbehaart, im Gegensatz zu den hiesigen Gartensorten. Im östlichen Erzgebirge gibt es jedoch noch vergleichsweise häufige Bestände des Wildapfels, die durch spezielle Programme des Julius-Kühn-Instituts erhalten und vermehrt werden sollen, um diese wertvolle und seltene Baumart vor dem Verschwinden zu retten. Förster und private Waldbesitzer können vorkommende Exemplare melden, die dann zur Vermehrung beerntet werden. Der Wildapfel hatte nie eine nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung, lediglich das Holz wurde gern im Kunsthandwerk verwendet. Inzwischen wird ein „Sächsischer Wildapfelbrand“ angeboten, mit dessen Kauf und Genuss ebenfalls die Erhaltung der Art unterstützt wird.