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Na­vi­ga­ti­on

Kin­der­ta­ges­för­de­rung in der Han­se­stadt Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 27.04.2005



Die am 22. De­zem­ber 2004 ver­öf­fent­lich­te Sat­zung über die Nut­zung und die Fi­nan­zie­rung der Plät­ze der Kin­der­ta­ges­för­de­rung in der Han­se­stadt Ros­tock (KiföG-Sat­zung) ist durch ei­nen Form­feh­ler un­wirk­sam.
Die Hei­lung des Form­feh­lers er­folgt hier­mit durch die rück­wir­ken­de In­kraft­set­zung der Sat­zung über die Nut­zung und die Fi­nan­zie­rung der Plät­ze der Kin­der­ta­ges­för­de­rung in der Han­se­stadt Ros­tock (KiföG-Sat­zung).

Öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung
Sat­zung über die Nut­zung und die Fi­nan­zie­rung der Plät­ze der Kin­der­ta­ges­för­de­rung in der Han­se­stadt Ros­tock (KiföG-Sat­zung)

Auf der Grund­la­ge des § 5 der Kom­mu­nal­ver­fas­sung für das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern (KV M-V) in der Fas­sung der Be­kannt­ma­chung vom 8. Ju­ni 2004 (GVOBl. S. 206), des § 90 des SGB VIII so­wie des Ge­set­zes zur För­de­rung von Kin­dern in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und in Ta­ges­pfle­ge Meck­len­burg-Vor­pom­mern (KiföG M-V) in der Fas­sung vom 01.04.2004 (GVOBl. M-V vom 16.04.2004, S. 146 - 152), in Kraft ge­tre­ten am 01.08.2004 wird nach Be­schluss­fas­sung durch die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock auf ih­rer Sit­zung am 15.12.2004 fol­gen­de Sat­zung er­las­sen.

§ 1 Gel­tungs­be­reich

(1) In der Sat­zung sind Nut­zung und Fi­nan­zie­rung der Kin­der­ta­ges­för­de­rung für Kin­der, die ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in der Han­se­stadt Ros­tock ha­ben, ge­re­gelt.

(2) Zu­stän­di­ger ört­li­cher Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe ist die Han­se­stadt Ros­tock.

(3) Die Sat­zung gilt für die Nut­zung von Plät­zen der Kin­der­ta­ges­för­de­rung, die in der Han­se­stadt Ros­tock
a)    in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen der frei­en bzw. pri­va­ten Trä­ger oder der Kom­mu­ne,
b)    in Ta­ges­pfle­ge bei Ta­ges­pfle­ge­per­so­nen mit ent­spre­chen­der Er­laub­nis
vor­ge­hal­ten wer­den.

§ 2 For­men der Kin­der­ta­ges­för­de­rung

(1) Kin­der­ta­ges­för­de­rung er­folgt in Kin­der­ta­ges­ein­rich-tun­gen oder in Ta­ges­pfle­ge. Die För­de­rung um­fasst Bil­dung, Er­zie­hung und Be­treu­ung der Kin­der und kann so­wohl in al­ters­spe­zi­fi­schen als auch in al­ters­ge­misch­ten Grup­pen durch­ge­führt wer­den.

(2) Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen sind so­zi­al­päd­ago­gi­sche öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen, in de­nen Kin­der re­gel­mä­ßig für ei­nen Teil des Ta­ges oder ganz­tags ge­för­dert wer­den. Es wird un­ter­schie­den zwi­schen
1.    Kin­der­krip­pe als Be­treu­ungs­form für Kin­der bis zum Be­ginn des Mo­nats, in dem sie das
3.    Le­bens­jahr voll­enden (Krip­pen­al­ter);
2.    Kin­der­gar­ten als Be­treu­ungs­form für Kin­der ab dem Be­ginn des Mo­nats, in dem sie das 3. Le­bens­jahr voll­enden bis zum Ein­tritt in die Grund­schu­le (Kin­der­gar­ten­al­ter);
3.    Hort als Be­treu­ungs­form für Kin­der, die die Grund-schu­le be­su­chen (Hor­tal­ter), in be­grün­de­ten Aus­nah-me­fäl­len bis zum En­de der Ori­en­tie­rungs­stu­fe (§ 2 Abs. 5 KiföG M - V).
Al­le Be­treu­ungs­for­men (Kin­der­krip­pe, Kin­der­gar­ten, Hort) kön­nen sich auch ge­mein­sam in ei­ner Kin­der-ta­ges­ein­rich­tung be­fin­den.

(3) Ta­ges­pfle­ge ist ei­ne durch den ört­li­chen Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe ver­mit­tel­te, fa­mi­li­en­er­gän­zen­de und un­ter­stüt­zen­de Form der re­gel­mä­ßi­gen För­de­rung durch ei­ne Per­son, die nicht per­so­nen­sor­ge­be­rech­tigt für das Kind ist (Ta­ges­pfle­ge­per­son). Die Ta­ges­pfle­ge wird im Haus­halt der Ta­ges­pfle­ge­per­son oder der Per­so­nen­sor­ge-be­rech­tig­ten oder in an­de­ren ge­eig­ne­ten Räu­men durch­ge­führt.

(4) Kin­der mit Be­hin­de­run­gen wer­den in in­te­gra­ti­ven Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen in in­te­gra­ti­ven Grup­pen ge­mein­sam mit Kin­dern oh­ne Be­hin­de­rung oder im Rah­men von Ein­zel­in­te­gra­ti­on ge­för­dert.

§ 3 Be­darfs­pla­nung

(1) Ge­mäß §§ 24, 80 SBG VIII und § 3 KiföG M-V ha­ben al­le Kin­der vom voll­ende­ten 3. Le­bens­jahr bis zum Schul­ein­tritt ei­nen An­spruch auf För­de­rung in ei­ner Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung (Kin­der­gar­ten­al­ter). Für Kin­der im Krip­pen­al­ter soll ei­ne be­darfs­ge­rech­te För­de­rung ge­währ­leis­tet wer­den. Für Kin­der im Grund­schul­al­ter soll ei­ne be­darfs­ge­rech­te Be­treu­ung au­ßer­halb der Un­ter­richts- zei­ten ge­währ­leis­tet wer­den.

(2) Ver­ant­wort­lich für die Er­mitt­lung des Be­darfs und die Be­reit­stel­lung der Plät­ze ist der ört­li­che Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe im Rah­men der Ju­gend­hil­fe­pla­nung nach § 80 SGB VIII.

§ 4 Aus­ge­stal­tung der An­ge­bo­te (Plät­ze)

(1) Die An­ge­bo­te der Kin­der­ta­ges­för­de­rung in Kin­der-ta­ges­ein­rich­tun­gen so­wie bei Ta­ges­pfle­ge­per­so­nen ge­stal­ten sich wie folgt:

1    Krip­pen­al­ter
1.1    Ganz­tags­platz     50 h wö­chent­lich
1.2    Teil­zeit­platz    30 h wö­chent­lich
1.3    Halb­tags­platz    20 h wö­chent­lich

2     Kin­der­gar­ten­al­ter
2.1     Ganz­tags­platz    50 h wö­chent­lich
2.2     Teil­zeit­platz    30 h wö­chent­lich
2.3     Halb­tags­platz    20 h wö­chent­lich

3     Hor­tal­ter
3.1     Ganz­tags­platz    30 h wö­chent­lich
3.2     Teil­zeit­platz    15 h wö­chent­lich.

(2) Für die An­zahl der Kin­der, die ge­mein­sam durch ei­ne Fach­kraft ge­för­dert wer­den, ist un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Fehl­zei­ten des Per­so­nals und der Be­treu­ungs­zei­ten fol­gen­der Be­treu­ungs­schlüs­sel an­zu­set­zen:

Krip­pe
Be­treu­ungs­form    Be­treu­ungs­schlüs­sel
Ganz­tags­platz    1,1 Voll­zeit­stel­len je 6 Kin­der
Teil­zeit­platz    0,66 Voll­zeit­stel­len je 6 Kin­der
Halb­tags­platz    0,44 Voll­zeit­stel­len je 6 Kin­der

Kin­der­gar­ten
Be­treu­ungs­form    Be­treu­ungs­schlüs­sel
Ganz­tags­platz    1,5 Voll­zeit­stel­len je 18 Kin­der
Teil­zeit­platz    0,90 Voll­zeit­stel­len je 18 Kin­der
Halb­tags­platz    0,60 Voll­zeit­stel­len je 18 Kin­der

Hort
Be­treu­ungs­form    Be­treu­ungs­schlüs­sel
Ganz­tags­platz    0,80 Voll­zeit­stel­len je 22 Kin­der/
        je 20 Kin­der in­te­gra­tiv
Teil­zeit­platz    0,50 Voll­zeit­stel­len je 22 Kin­der/
        je 20 Kin­der in­te­gra­tiv

Die Grup­pen­stär­ke in In­te­gra­tiv­grup­pen soll 15 Kin­der im Kin­der­gar­ten (11 : 4) und in Hor­ten 20 Kin­der (16 : 4) nicht über­stei­gen.

(3) In dem Be­treu­ungs­schlüs­sel nach Abs. 2 sind ge­mäß § 10 Abs. 9 KiföG M-V 2,5 Stun­den je voll­be­schäf­tig­ter Fach­kraft für Dienst­be­ra­tun­gen, Vor- und Nach­be­rei­tung fünf Ta­ge für Fort- und Wei­ter­bil­dung so­wie Zu­sam­men-ar­beit mit den Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten be­rück­sich­tigt.

(4) Die Be­rech­nung des Per­so­nal­schlüs­sels er­folgt für je­de Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung als Ein­heit ge­mäß § 4 Abs. 2 die­ser Sat­zung.

Be­rech­nungs­for­mel: Kin­der­zahl x Be­treu­ungs­schlüs­sel
An­zahl der Kin­der lt. Ta­bel­le Abs. 2

(5) Ent­spre­chend § 10 Abs. 8 KiföG M-V sind Kin­der, die Deutsch als Zweit­spra­che er­ler­nen, da­bei be­son­ders zu för­dern. Die Trä­ger von Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen ha­ben min­des­tens ei­ne Form der För­de­rung in die päd­ago­gi­sche Kon­zep­ti­on der Ein­rich­tung auf­zu­neh­men. So­fern hier­durch zu­sätz­li­che Kos­ten ent­ste­hen, sind die­se in der Leis­tungs- und Ent­gelt­ver­ein­ba­rung ge­son­dert zu ver­ein­ba­ren. Die­se Kos­ten trägt die Han­se­stadt Ros­tock.

(6) Der Be­treu­ungs­schlüs­sel nach Abs. 2 darf nicht un­ter­schrit­ten wer­den. Hö­he­re Per­so­nal­schlüs­sel sind zu be­grün­den und kön­nen ge­son­dert ver­ein­bart wer­den. Die Han­se­stadt Ros­tock ist nicht zur Über­nah­me der Mehr-kos­ten ver­pflich­tet.

§ 5 Stel­len­be­mes­sung für päd­ago­gi­sche Lei­tung in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen

Die Zeit­an­tei­le für päd­ago­gi­sche Lei­tung sind ab­hän­gig von der An­zahl der be­leg­ten Plät­ze pro Ein­rich­tung.

Zeit­an­tei­le für Lei­tung in Wo­chen­stun­den

An­zahl der Plät­ze        Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen
            (Krip­pe/Kin­der­gar­ten/Hort)
bis 39 Plät­zen        10 Stun­den wö­chent­lich
von 40 bis 74 Plät­zen    20 Stun­den wö­chent­lich
von 75 bis 129 Plät­zen    30 Stun­den wö­chent­lich
von 130 bis 199 Plät­zen    40 Stun­den wö­chent­lich
von 200 bis 249 Plät­zen    50 Stun­den wö­chent­lich
ab 250 Plät­zen        60 Stun­den wö­chent­lich

An­zahl der Plät­ze        Hor­te
bis 22 Plät­zen        5 Stun­den wö­chent­lich
von 23 bis 66 Plät­ze    10 Stun­den wö­chent­lich
von 67 bis 88 Plät­ze    20 Stun­den wö­chent­lich
von 89 bis 120 Plät­ze    30 Stun­den wö­chent­lich
ab 121 Plät­zen         40 Stun­den wö­chent­lich

§ 6 Auf­nah­me in ei­ne Ein­rich­tung bzw. in Ta­ges­pfle­ge

(1) Die Auf­nah­me ei­nes Kin­des in ei­ner Kin­der­ta­ge­sein-rich­tung bzw. in Ta­ges­pfle­ge kann erst nach Prü­fung der An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen/Be­stä­ti­gung durch den ört­li­chen Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe er­fol­gen.

(2) Für Kin­der, die ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt nicht in der Han­se­stadt Ros­tock ha­ben, ist ei­ne Be­stä­ti­gung zur Kos­ten­be­tei­li­gung durch die Ge­mein­de des ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halts und des zu­stän­di­gen ört­li­chen Trä­gers der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe er­for­der­lich.

(3) Die Trä­ger/die Ta­ges­pfle­ge­per­so­nen schlie­ßen mit den Sor­ge­be­rech­tig­ten auf der Grund­la­ge der Be­stä­ti­gung des ört­li­chen Trä­gers der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe ei­nen schrift­li­chen Be­treu­ungs­ver­trag ab.

(4) An­spruch auf ei­nen Platz in ei­ner be­stimm­ten Kin­der-ta­ges­ein­rich­tung bzw. bei ei­ner be­stimm­ten Ta­ges­pfle­ge-per­son be­steht nicht. Die Auf­nah­me kann nur er­fol­gen, so­fern freie Ka­pa­zi­tä­ten im Rah­men der Be­triebs­er­laub­nis vor­han­den sind.

§ 7 An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen

(1) Das An­ge­bot der Ganz­tags­be­treu­ung (bis zu 50 Wo­chen­stun­den) für Kin­der im Krip­pen-, Kin­der­gar­ten- und Hor­tal­ter rich­tet sich an Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­te, die min­des­tens 20 h wö­chent­lich er­werbs­tä­tig sind oder sich in Aus­bil­dung be­fin­den.

(2) Das An­ge­bot der Teil­zeit­be­treu­ung (bis zu 30 Wo­chen-stun­den) für Kin­der im Krip­pen- und Hor­tal­ter rich­tet sich an Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­te, die we­ni­ger als 20 h wö­chent­lich er­werbs­tä­tig sind oder sich in Aus­bil­dung be­fin­den so­wie Er­werbs­su­chen­de und so­zi­al be­nach­tei­lig­te Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­te.

(3) Die För­de­rung von Kin­dern bis zum Ein­tritt in die Schu­le kann auf Wunsch der Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten auch als Halb­tags­för­de­rung (bis zu 20 Wo­chen­stun­den) in An­spruch ge­nom­men wer­den.

(4) Das Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen für die In­an­spruch-nah­me ei­nes Plat­zes ist bei An­trag­stel­lung glaub­haft nach­zu­wei­sen. Je­de Ver­än­de­rung, die Aus­wir­kung auf die Be­reit­stel­lung des Plat­zes ha­ben kann, ist dem Ju­gend­amt un­ver­züg­lich schrift­lich mit­zu­tei­len.

(5) Bei Kin­dern mit be­son­de­rem er­zie­he­ri­schen Be­darf ent­schei­det der ört­li­che Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend-hil­fe über de­ren An­spruch.

§ 8 För­de­rungs- und Be­treu­ungs­zei­ten

(1) Die Trä­ger der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen le­gen die Öff­nungs­zei­ten­im Ein­ver­neh­men mit dem ört­li­chen Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe, ent­spre­chend dem Be­darf der Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten fest. Die El­tern­ver­tre­tun­gen sind an­ge­mes­sen zu be­tei­li­gen.

(2) Be­treu­ungs­be­darf, der über den Um­fang des zur Ver­fü-gung ge­stell­ten Plat­zes hin­aus­geht (z. B. wäh­rend der Schul­fe­ri­en), ist mit dem Trä­ger der Ein­rich­tung bzw. der Ta­ges­pfle­ge­per­son ge­son­dert zu ver­ein­ba­ren. Die Kos­ten für die­se stun­den­wei­se För­de­rung tra­gen die Per­so­nen- sor­ge­be­rech­tig­ten.

§ 9 Rech­te und Pflich­ten der Trä­ger der Ein­rich­tun-gen/Ta­ges­pfle­ge­per­so­nen

(1) Die Rech­te und Pflich­ten der Trä­ger der Kin­der­ta­ges-ein­rich­tun­gen/Ta­ges­pfle­ge­per­so­nen er­ge­ben sich im Ein­zel­nen aus dem KiföG M - V, die­ser Sat­zung und der Leis­tungs- und Qua­li­täts­ent­wick­lungs­ver­ein­ba­rung.

(2) Der Trä­ger der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung stellt si­cher, dass ent­spre­chend § 15 Abs. 1 KiföG M-V ei­ne gül­ti­ge Be­triebs­er­laub­nis nach § 45 SGB VIII vor­liegt. Die Be­an-tra­gung die­ser oder Än­de­rungs­an­trä­ge er­fol­gen in Ab­stim-mung mit dem ört­li­chen Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe.

(3) Ei­ne Ta­ges­pfle­ge­per­son be­darf ent­spre­chend § 15 Abs. 2 KiföG M - V ei­ne Er­laub­nis des ört­li­chen Trä­gers der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe. Die Er­laub­nis ist zu er­tei­len, wenn die Ta­ges­pfle­ge­per­son päd­ago­gisch und per­sön­lich ge­eig­net ist und die räum­li­chen und ma­te­ri­el­len Vor­aus-set­zun­gen so­wie die Ko­ope­ra­ti­on der Ta­ges­pfle­ge­per­son mit dem ört­li­chen Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe ge­ge­ben sind. Der ört­li­che Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend-hil­fe hat das Recht, die Er­laub­nis zu ent­zie­hen, wenn das Wohl des Kin­des ge­fähr­det ist, die räum­li­chen und ma­te-ri­el­len so­wie per­sön­li­chen Vor­aus­set­zun­gen sich grund-le­gend ge­än­dert ha­ben und ei­ne Ko­ope­ra­ti­on mit dem ört­li­chen Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe nicht mehr ge­ge­ben ist. Ein Er­laub­nis­ent­zug ist auch dann mög­lich, wenn die Ta­ges­pfle­ge­per­son die Fort- und Wei­ter­bil-dungs­an­ge­bo­te ent­spre­chend § 6 Abs. 2 KiföG M-V nicht wahr­nimmt.

§ 10 Fi­nan­zie­rung/Be­tei­li­gung der El­tern

(1) Zur Fi­nan­zie­rung der Plät­ze der Kin­der­ta­ges­för­de­rung wer­den ge­mäß § 16 KiföG M - V zwi­schen der Han­se­stadt Ros­tock als ört­li­cher Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe und den Trä­gern der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen Leis­tungs-, Qua­li­täts­ent­wick­lungs- und Ent­gelt­ver­ein­ba­run­gen nach §§ 78 b - e SGB VIII ab­ge­schlos­sen. Dar­in wer­den die leis­tungs­be­zo­ge­nen Ent­gel­te als Kos­ten je be­leg­tem Platz in der Kin­der­ta­ges­för­de­rung ver­ein­bart. Ent­spre­chend die­ser Ver­ein­ba­rung wer­den die Kos­ten­an­tei­le der Han­se­stadt Ros­tock als ört­li­cher Trä­ger und Wohn­sitz­ge­mein­de je be­leg­tem Platz an den Trä­ger der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung er­stat­tet. Die kon­kre­ten Be­din­gun­gen je Ein­rich­tung sind bei der Er­mitt­lung des leis­tungs­be­zo­ge­nen Ent­gel­tes zu be­rück­sich­ti­gen.

(2) Die Fi­nan­zie­rung der Ta­ges­pfle­ge er­folgt pro be­leg­tem Platz in Ab­hän­gig­keit vom Be­treu­ungs­um­fang und dem Al­ter der be­treu­ten Kin­der. Die Ta­ges­pfle­ge­per­son er­hält mo­nat­lich ei­ne För­de­rung ent­spre­chend der nach­fol­gen­den Ta­bel­le für Kin­der von 0 - 3 Jah­ren bis
Schul­ein­tritt

  für Kin­der von 3 Jah­ren GT (bis zu 10 h) 420,00 EUR 380,00 EUR TZ (bis zu 6 h)250,00 EUR 220,00 EUR HT (bis zu 4 h) 170,00 EUR 150,00 EUR

Zu­sätz­lich wer­den ein­mal jähr­lich die Kos­ten für 20 Stun­den Fort- und Wei­ter­bil­dung in Hö­he von 180,00 EUR er­stat­tet.

(3) Die Fi­nan­zie­rung der in­te­gra­ti­ven Be­treu­ung im Kin­der­gar­ten er­folgt nach den gel­ten­den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen. Die Dif­fe­renz der Fi­nan­zie­rung, die sich aus dem in § 4 Abs. 2 die­ser Sat­zung fest­ge­leg­ten Be­treu-ungs­schlüs­sel in in­te­gra­ti­ven Hort­grup­pen er­gibt, trägt Han­se­stadt Ros­tock. Glei­ches gilt für Kos­ten der Ein­zel-in­te­gra­ti­on für Hort­kin­der. Die­ses ist in der Leis­tungs- und Ent­gelt­ver­ein­ba­rung zu be­rück­sich­ti­gen.

(4) Für Kin­der in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen der Han­se­stadt Ros­tock, die ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt nicht in der Han­se­stadt Ros­tock ha­ben, er­gibt sich die Kos­ten­be­tei-li­gung aus den §§ 20 und 22 KiföG M - V. Die Hö­he der Kos­ten ist ent­spre­chend der je­wei­li­gen Leis­tungs- und Ent­gelt­ver­ein­ba­rung der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung oder der Ver­ein­ba­rung mit der Ta­ges­pfle­ge­per­son für die Ta­ges-pfle­ge in der Han­se­stadt Ros­tock durch die Ge­mein­de des ge­wöhn­li­chen Auf­ent­hal­tes zu über­neh­men. Wäh­len die Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten ei­nes Kin­des mit ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt in der Han­se­stadt Ros­tock ei­nen Be­treu-ungs­platz au­ßer­halb des Zu­stän­dig­keits­be­rei­ches der Han­se­stadt Ros­tock, sind even­tu­el­le Mehr­kos­ten ge­mäß § 21 Abs. 3 KiföG M-V durch die­se zu tra­gen.

(5) Ge­mäß § 21 KiföG M-V ha­ben sich die El­tern an den Kos­ten/Platz zu be­tei­li­gen. Die­se Be­tei­li­gung wird als pri­vat­recht­li­ches Ent­gelt durch den Trä­ger er­ho­ben. Für die Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten er­folgt die Be­tei­li­gung bis zur ge­setz­li­chen Höchst­gren­ze nach §§ 21 i. V. m. 20
KiföG M-V. Die ge­naue Hö­he er­gibt sich aus der Leis­tungs- und Ent­gelt­ver­ein­ba­rung des je­wei­li­gen Trä­gers. Sie ist den El­tern durch die Trä­ger recht­zei­tig be­kannt zu ge­ben.

(6) Die Hö­he der mo­nat­li­chen El­tern­bei­trä­ge für Kin­der in Ta­ges­pfle­ge ist in der nach­fol­gen­den Ta­bel­le ge­re­gelt:

Be­treu­ungs­form                 1. Kind
0 bis 3 Jah­re GT-Platz             141,00
0 bis 3 Jah­re TZ-Platz             85,00
0 bis 3 Jah­re HT-Platz             56,00
3 Jah­re bis zum Schul­ein­tritt GT-Platz        134,00
3 Jah­re bis zum Schul­ein­tritt TZ-Platz        80,00
3 Jah­re bis zum Schul­ein­tritt HT-Platz        56,00

(7) Ge­mäß KiföG M - V § 21 Abs. 2 müs­sen die El­tern­bei­trä­ge nach § 90 SGB VIII so­zi­al­ver­träg­lich ge­staf­felt wer­den. Für Kin­der, die ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in ei­ner Be­darfs­ge­mein­schaft der Han­se­stadt Ros­tock und das 15. Le­bens­jahr nicht über­schrit­ten ha­ben, er­folgt ei­ne Staf­fe­lung des El­tern­bei­tra­ges bei För­de­rung ei­nes oder meh­re­rer Kin­der in ei­ner Ros­to­cker Kin­der­ta­ges­stät­te oder in Ta­ges­pfle­ge und zwar

für das 1. Kind sind 100 % des El­tern­bei­tra­ges zu zah­len,
für das 2. Kind sind 95 % des El­tern­bei­tra­ges zu zah­len,
für das 3. Kind sind 90 % des El­tern­bei­tra­ges zu zah­len,
für das 4. und je­des wei­te­re Kind sind 80 % des El­tern­bei-tra­ges zu zah­len.

Das äl­tes­te Kind der Fa­mi­lie un­ter 15 Jah­ren zählt als ers­tes Kind.

(8) Die Min­der­ein­nah­me, her­vor­ge­ru­fen durch die so­zia­le Staf­fe­lung nach § 90 Abs. 1 SGB VIII, trägt die Han­se­stadt Ros­tock.

(9) Die Min­der­ein­nah­me, her­vor­ge­ru­fen durch die An­trags­be­wil­li­gung zur Über­nah­me von El­tern­bei­trä­gen ein­schlie­ß­lich Ver­pfle­gungs­kos­ten nach § 90 Abs. 4 SGB VIII, trägt die Han­se­stadt Ros­tock.

(10) Kos­ten, die durch ei­ne Be­treu­ung au­ßer­halb der in § 4 Abs. 1 die­ser Sat­zung ge­nann­ten Zei­ten für den je­weils in An­spruch ge­nom­me­nen Platz ent­ste­hen, tra­gen die Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten selbst (z. B. stun­den­wei­se Be­treu­ung, Weg­fall der Un­ter­richts­zei­ten in den Fe­ri­en).

§ 11 In-Kraft-Tre­ten; Au­ßer-Kraft-Tre­ten

(1) Die Sat­zung tritt am 01.01.2005 in Kraft.

(2) Gleich­zei­tig tritt die Ge­büh­ren­sat­zung für die Be­treu-ung von Kin­dern in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen, de­ren Trä­ger die Han­se­stadt Ros­tock ist vom 18.12.2001 und die Sat­zung der Han­se­stadt Ros­tock über die Be­nut­zung von kom­mu­na­len Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen vom 07.12.1995, zu­letzt ge­än­dert am 27.05.1998, au­ßer Kraft.

Ros­tock, 16.02.2005

In Ver­tre­tung

Se­bas­ti­an Schrö­der
Zwei­ter Stell­ver­tre­ter des Ober­bür­ger­meis­ters

 

1. Die vor­ste­hen­de von der Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock am 15.12.2004 be­schlos­se­ne Sat­zung wird hier­mit öf­fent­lich be­kannt ge­macht.

2. Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass ein Ver­stoß ge­gen Ver­fah­rens- und Form­vor­schrif­ten, die sich aus der Kom-mu­nal­ver­fas­sung für das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern (KV M-V) in der Fas­sung der Be­kannt­ma­chung vom 8. Ju­ni 2004 (GVOBl. M-V S. 205) er­ge­ben oder die auf­grund die­ser er­las­sen wor­den sind, ge­mäß § 5 Abs. 5 KV M-V nach Ab­lauf ei­nes Jah­res seit der öf­fent­li­chen Be­kannt-ma­chung nicht mehr gel­tend ge­macht wer­den kann.
Die­se Fol­ge tritt nicht ein, wenn der Ver­stoß in­ner­halb der Jah­res­frist schrift­lich un­ter Be­zeich­nung der ver­letz­ten Vor­schrift und der Tat­sa­che, aus der sich der Ver­stoß er­gibt, ge­gen­über der Han­se­stadt Ros­tock gel­tend ge­macht wird.
Ei­ne Ver­let­zung von An­zei­ge-, Ge­neh­mi­gungs- oder Be­kannt­ma­chungs­vor­schrif­ten kann ab­wei­chend von Punkt 2 Satz 1 stets gel­tend ge­macht wer­den.

Ros­tock, 16.02.2005

In Ver­tre­tung

Se­bas­ti­an Schrö­der
Zwei­ter Stell­ver­tre­ter des Ober­bür­ger­meis­ters