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Kleine Köpfe - Große Denker.

Pressemitteilung vom 07.02.2005

Antike Kostbarkeiten aus der Numismatischen Sammlung Kabinettausstellung des Kulturhistorischen Museums Rostock

Römische Münzen waren in der Antike nicht nur Zahlungsmittel, sondern dienten vor allem der Propaganda. Während in der Republik vor allem Götter dargestellt wurden, änderte sich dies im letzten vorchristlichen Jahrhundert. Caesar, Marcus Antonius und Augustus sowie die folgenden Kaiser ließen u. a. ihre Porträts und ihre Sieger auf Münzen darstellen. Als Massenprodukt im ganzen Reich verbreitet, war die Münze Nachrichtenmedium, Regierungsverlautbarung, Propagandaträger der kaiserlichen Innen- und Außenpolitik. Sie verkündete die Siege über fremde Völker, wobei die historischen Ereignisse im Sinne der kaiserlichen Propaganda geschildert wurden.

Gemmen wurden vorwiegend als Siegel, Glücksbringer und als Ringsteine verwendet. Kameen dagegen dienten als Schmuck und als Kunstwerke, die vermutlich in den Häusern vermögender Besitzer ausgestellt wurden. Die Motive der geschnittenen Steine reichen von Götterdarstellungen, Abbildungen historischer Szenen, realer Personen, erotischen Motiven, mystischer Zeichen, die Unglück abwenden sollten bis hin zu Karikaturen. Da die Originale in der Welt verstreut sind, bildeten Abgusssammlungen, die sogenannten Daktylotheken, die Möglichkeit, Stücke nebeneinander zu stellen. Hier befindet sich Echtes und Falsches, Altes und Neues nebeneinander.

Die Numismatische Sammlung des Kulturhistorischen Museums Rostock ist eine der größten und bedeutendsten Münz- und Medaillensammlungen Mecklenburg-Vorpommerns. Seit zwei Jahren präsentiert das Museum Teile dieses Schatzes in einer überregional beachteten Dauerausstellung.

Im Mittelpunkt steht hier eine umfassende und einmalige Darstellung zur Rostocker Münzgeschichte. Zu sehen sind darüber hinaus unter anderem die Utensilien der Rostocker Münzmeister, Siegelstempel und Medaillen. Zur insgesamt rund 15.000 Objekte umfassenden Sammlung gehören weiterhin auch Orden und Ehrenzeichen, mittelalterliche Siegel, Papiergeld und Briefmarken. Darüber hinaus zählen auch antike Münzen und eine große Sammlung von Abgüssen antiker Gemmen und Kameen zu den Beständen. Ausschnitte aus diesem bisher noch nie gezeigten Teil der Sammlung macht das Kulturhistorische Museum Rostock nun in einer Kabinettausstellung unter dem Thema Kleine Köpfe - Große Denker zugänglich. Zu sehen sind eine Auswahl antiker römischer Münzen aus den ersten Jahrhunderten nach Christus und eine Kollektion von Gipsabgüssen antiker und neuzeitlicher Gemmen und Kameen. Damit präsentiert das Museum einen weiteren Teil seiner kostbaren und bedeutenden Bestände.

Die fragilen Kostbarkeiten sind noch bis Ende März 2004 in der Numismatischen Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Rostock im Kloster zum Heiligen Kreuz zu sehen. Das Museum hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am 20. Februar 2005 um 11 Uhr widmet sich die Sonntagsführung im Museum dieser einsdrucksvollen Kollektion.