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Na­vi­ga­ti­on

Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock setzt jetzt auf di­gi­ta­le Vi­si­te

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.11.2017

In Kür­ze er­folgt die Do­ku­men­ta­ti­on zum Krank­heits­ver­lauf rheu­ma­to­lo­gi­scher Pa­ti­en­ten di­gi­tal. Am 6. No­vem­ber 2017 star­tet das Pro­jekt zur di­gi­ta­len Pa­ti­en­ten­kur­ve in der Rheu­ma­to­lo­gie der Kli­nik für In­ne­re Me­di­zin II am Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock. Ei­ne spe­zi­el­le wis­sens­ba­sier­te, in­tel­li­gen­te und in­ter­dis­zi­pli­nä­re Soft­ware­lö­sung zur Do­ku­men­ta­ti­on von Pa­ti­en­ten­da­ten un­ter­stützt dann das Team aus Ärz­ten und Pfle­ge­kräf­ten in der The­ra­pie und Pfle­ge rheu­ma­to­lo­gi­scher Pa­ti­en­ten. So ist es mög­lich, je­der­zeit den Zu­stand des Pa­ti­en­ten ak­tu­ell und orts­un­ab­hän­gig über das di­gi­ta­le Sys­tem ab­zu­ru­fen. „Wir fan­gen mit der di­gi­ta­len Vi­si­te auf der rheu­ma­to­lo­gi­schen Sta­ti­on an, denn rheu­ma­to­lo­gi­sche Er­kran­kun­gen sind kom­plex und er­for­dern vie­le Un­ter­su­chun­gen und The­ra­pie­bau­stei­ne. Da­bei fal­len vie­le Pa­ti­en­ten­da­ten zur di­gi­ta­len Spei­che­rung an. Da­mit sind wir das Pi­lot­pro­jekt am Kli­ni­kum Süd­stadt zur di­gi­ta­len Vi­si­te. Als jun­ges Team ste­hen wir tech­ni­schen Neue­run­gen of­fen ge­gen­über. Al­le wei­te­ren Sta­tio­nen des Hau­ses wer­den im nächs­ten Jahr fol­gen", so Dr. Nor­man Görl, lei­ten­der Ober­arzt der Rheu­ma­to­lo­gie am Kli­ni­kum Süd­stadt.

Wird der Pa­ti­ent mit ei­ner rheu­ma­to­lo­gi­schen Er­kran­kung ins Kli­ni­kum Süd­stadt ein­ge­lie­fert, wer­den Vi­tal­pa­ra­me­ter wie Blut­druck, Tem­pe­ra­tur, Atem­fre­quenz, Ge­wicht und die Me­di­ka­ti­on er­mit­telt und ins elek­tro­ni­sche Sys­tem ein­ge­pflegt. An­schlie­ßend er­stellt das Sys­tem ei­ne me­di­zi­nisch-pfle­ge­ri­sche Kur­ve, die so­ge­nann­te Fie­ber­kur­ve. Sie steht im Mit­tel­punkt der me­di­zi­nisch-pfle­ge­ri­schen Ver­laufs­do­ku­men­ta­ti­on und dient als Ori­en­tie­rung für den wei­te­ren Pfle­ge- und Be­hand­lungs­pro­zess. Ärz­te und das Pfle­ge­per­so­nal ha­ben über ihr per­sön­li­ches Pass­wort zeit­gleich Zu­griff auf die­se elek­tro­ni­schen Pa­ti­en­ten­da­ten.

Die spe­zi­ell er­ar­bei­te­te Soft­ware gibt Ärz­ten die Mög­lich­keit, die Me­di­ka­men­ten­an­ord­nun­gen zu do­ku­men­tie­ren so­wie Un­ter­su­chun­gen wie bei­spiels­wei­se die Er­mitt­lung des Blut­bil­des, Rönt­gen­auf­nah­men, Ul­tra­schall oder an­de­re spe­zi­el­le Ver­fah­ren an­zu­ord­nen und al­les elek­tro­nisch zu si­chern. Das Sys­tem prüft wei­ter­hin bei­spiels­wei­se bei den Me­di­ka­men­ten­an­ord­nun­gen mög­li­che Arz­nei­mit­tel­wech­sel­wir­kun­gen, Kon­tra­in­di­ka­tio­nen, die Ver­füg­bar­keit der vor­rä­ti­gen Me­di­ka­men­te im Haus und warnt vor mög­li­chen All­er­gi­en. Da­mit leis­tet es ei­nen Bei­trag zur Ver­mei­dung von Fehl­me­di­ka­tio­nen und zur Er­hö­hung der Arz­nei­mit­tel­si­cher­heit. Je­des an­ge­ord­ne­te Me­di­ka­ment er­zeugt ei­nen Ein­trag in der Ta­ges­pla­nung und in der Leis­tungs­er­fas­sung der Pfle­ge.

Im Pfle­ge­plan wer­den Be­we­gungs­ein­schrän­kun­gen, Selbst­pfle­ge­de­fi­zi­te bei der Kör­per­pfle­ge, das Ri­si­ko für Throm­bo­sen (Blut­ge­rinn­sel), aku­te Bron­chi­tis (aku­te Ent­zün­dung der Schleim­häu­te in den Bron­chi­en), Dia­be­tes oder Schwin­del des Pa­ti­en­ten elek­tro­nisch ver­merkt. Im An­schluss schätzt das elek­tro­ni­sche Sys­tem den Pfle­ge­be­darf ab und un­ter­brei­tet auf den Pa­ti­en­ten ab­ge­stimmt Vor­schlä­ge zur Pfle­ge­pla­nung. Die­se wer­den im­mer mit der Pfle­ge­pla­nung der stell­ver­tre­ten­den Pfle­ge­di­rek­to­rin in Zu­sam­men­ar­beit mit zwei Kran­ken­schwes­tern ab­ge­gli­chen. Für Pfle­ge­kräf­te be­deu­tet das, dass sie mit der di­gi­ta­len Pa­ti­en­ten­do­ku­men­ta­ti­on in ih­ren Ent­schei­dun­gen durch ex­akt auf den Pa­ti­en­ten ab­ge­stimm­te Vor­schlä­ge für die Pfle­ge­pla­nung un­ter­stützt wer­den. Auch die Wund­do­ku­men­ta­ti­on ist in den Pfle­ge­pro­zess in­te­griert. Not­wen­di­ge Maß­nah­men zur Wund­ver­sor­gung wer­den vom Sys­tem ge­plant und an­ge­zeigt.

Und wo­mit er­folgt die di­gi­ta­le Vi­si­te? Nach ver­schie­de­nen Tests wer­den zwei di­gi­ta­le Vi­si­ten­wa­gen mit in­te­grier­ten PC, ver­füg­ba­rer La­de­tech­nik, stu­fen­lo­ser Hö­hen­ver­stell­bar­keit und aus­zieh­ba­ren Sei­ten­tisch auf je­der Sta­ti­on ein­ge­setzt. Die­se Vi­si­ten­wa­gen sind W-LAN-fä­hig, was den Zu­griff auf die IT-In­fra­struk­tur und auf die elek­tro­ni­schen Pa­ti­en­ten­da­ten von über­all im Haus mög­lich macht. Sie kom­men am 6. No­vem­ber 2017 erst­mals im Rou­ti­ne­be­trieb zum Ein­satz. „Spe­zi­el­le Schu­lun­gen von Ärz­ten und Kran­ken­schwes­tern für die di­gi­ta­le Vi­si­te sind not­wen­dig. Die Kol­le­gen be­sit­zen dann Schlüs­sel­funk­tio­nen auf den Sta­tio­nen und ge­ben ihr Wis­sen an die an­de­ren Mit­ar­bei­ter im Haus wei­ter", so Ober­arzt Dr. Nor­man Görl, der zu­sam­men mit Il­ka Di­e­ning, der stell­ver­tre­ten­den Pfle­ge­dienst­di­rek­to­rin, und An­ge­la Schulz von der EDV-Ab­tei­lung die Pro­jekt­lei­tung in­ne hat.

Die di­gi­ta­le Pa­ti­en­ten­kur­ve bie­tet vie­le Vor­tei­le. Ne­ben dem fach­über­grei­fen­den, je­der­zeit orts­un­ab­hän­gi­gen, ak­tu­el­len Zu­griff auf Pa­ti­en­ten­da­ten, ver­mei­det sie mehr­fa­che ma­nu­el­le Nach­be­ar­bei­tun­gen und senkt da­mit die Zahl un­nö­ti­ger Ver­ord­nun­gen und sorgt für ei­ne bes­se­re Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ärz­ten und Pfle­ge­kräf­ten. Für Pfle­ge­kräf­te bie­tet sie ei­ne schnel­le und prä­zi­se Pla­nung pfle­ge­ri­scher Maß­nah­men und die pass­ge­naue Ent­schei­dungs­un­ter­stüt­zung bei der Pfle­ge. Auch ist es da­mit mög­lich, Da­ten zur Kos­ten-Leis­tungs­ab­rech­nung so­wie Sta­tis­ti­ken ein­fach zu ge­ne­rie­ren.

Das al­les spart nicht nur Zeit, son­dern er­höht auch die Be­hand­lungs­qua­li­tät der Pa­ti­en­ten, denn ei­ne voll­stän­di­ge, ein­deu­ti­ge und stets les­ba­re me­di­zi­ni­sche und pfle­ge­ri­sche Do­ku­men­ta­ti­on wird mit der di­gi­ta­len Vi­si­te mög­lich. Und da­bei wer­den Kos­ten für For­mu­la­re, To­ner, für Pa­pier deut­lich re­du­ziert und auch Platz zur La­ge­rung von sta­tio­nä­ren und am­bu­lan­ten Ak­ten ein­ge­spart.