Kriminalität und Kriminalitätsfurcht 1999
Pressemitteilung vom
17. Mai 2000
Kriminalität und Kriminalitätsfurcht 1999
60 Prozent der Bürger fühlen sich kaum von Straftaten bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt die Erste Kriminologische Regionalanalyse der Hansestadt Rostock, die heute in der Polizeidirektion vorgestellt wurde. Die Autoren der Analyse Holger Herrmann, Michael Jasch und Eva-Maria Rütz verweisen in der Studie darauf, dass in einzelnen Rostocker Stadtteilen die Furcht vor Kriminalität nicht der Anzahl der statistisch registrierten Straftaten entspricht. Weiterhin seien Kriminalität und Angst der Bürger vor Straftaten überraschend unterschiedlich verteilt, stellen die Verfasser fest. Analysiert wurden die im Jahr 1998 polizeilich registrierten Straftaten. Daneben gab es eine repräsentative Befragung von über 4000 Rostocker Bürgern.
Die Studie wurde vom Kommunalen Präventionsrat der Hansestadt Rostock in Auftrag gegeben. Deren Koordinatorin, Dr. Martina Schüler, informierte darüber, dass ein 2. Teil noch in diesem Jahr geplant sei. Hier sollen die Befragungsergebnisse noch detaillierter präsentiert werden. Auf der heutigen Präsentation unterstrich Oberbürgermeister Arno Pöker das Fazit der Studie: „Ein rundherum zufriedener Mensch fühlt sich logischerweise weniger bedroht." Hier spielten viele individuelle Punkte hinein, die die Hansestadt Rostock nur bedingt beeinflussen könne, die aber bei der Beantwortung von Umfragen nicht unerheblich seien.
Daneben gebe es Aspekte, die man wohl beeinflussen könne, wobei die Hansestadt Rostock durchaus in den zurückliegenden Jahren eine insgesamt eher positive Bilanz ziehen könne. Wohnumfeldverbesserungen (auch URBAN in der KTV) seien dabei ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Identifizierung mit dem eigenen Stadtteil: In Warnemünde, Stadtmitte oder KTV sind die Daten in Bezug auf Kriminalitätsfurcht wesentlich günstiger als z.B. Groß Klein, Schmarl oder Evershagen. Es werden große Anstrengungen, so Pöker, in die Gestaltung von Sport-, Spiel- und Freizeitflächen unternommen, die von den Jugendlichen in den Plattenbausiedlungen gut bis sehr gut angenommen werden. Es gebe Probleme im Sicherheitsempfinden in nordwestlichen Plattenbauten. Dies zeige einmal mehr, dass die IGA 2003 wichtig für die Identitätsfindung sei.
In Auswertung der Studie kündigte der Leiter der Polizeidirektion, Knut Abramowski, an, dass die Polizei eine Ansprechstelle am Sitz der Wasserschutzpolizeidirektion Groß Klein einrichten werde. Damit sollen die Sicherheit und Ansprechbarkeit der Polizei für die Bürger in den Stadtteilen Schmarl und Groß Klein verbessert werden. Zudem teilte er mit, dass die jetzt vorliegenden Daten von 1999 einen weiteren Rückgang von Straftaten um 4,1 Prozent aufweisen. Er sicherte zu, dass die Polizei die Kriminalitätsfurcht der Bürger mit polizeilichen Mitteln zu beeinflussen suche, indem Straftaten zurückgedrängt werden, die Aufklärungsrate verbessert und die Präsenz erhöht werden soll.