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Kulturhistorisches Museum zeigt DEFA-Dokumentarfilm über VEB Jugendmode Shanty

Pressemitteilung vom 17.01.2018

Wer in der DDR in einem Geschäft eine Jeanshose kaufen wollte, kam nicht an den Produkten eines Rostocker Betriebes vorbei. Der VEB Jugendmode Rostock Shanty in Evershagen war der Hersteller für das begehrte Bekleidungsstück für die DDR.
Am 23. Januar 2018 lädt das Kulturhistorische Museum Rostock um 19 Uhr zur einer Filmvorführung im Rahmen der Ausstellung „Von Ata bis Zentralkomitee. DDR-Alltag in Objekte“ ein.

Um den Bedarf an moderner modischer Kleidung zu befriedigen, musste die DDR jährlich bedeutende Summen für den Import aufwenden. Deshalb wurde die Herstellung im eigenen Land forciert. Der VEB Jugendmode in Rostock nahm deshalb im Frühjahr 1978 seine Produktion auf. Im ersten Halbjahr wurden in dem Rostocker Betrieb bereits 33.000 Jeans hergestellt. Sie sollten im Frühjahr 1979 im Handel erhältlich sein. Jedoch reichte der angestrebte Ausstoß nicht aus, um den Bedarf in der DDR zu decken, auch, weil der Betrieb für den Export in die Bundesrepublik produzierte. Deshalb wurden weiterhin Jeans importiert. Die für den Export vorgesehenen Modelle waren von besserer Qualität als diejenigen, die in den DDR-Handel kamen. Modische Kreationen wurden zwar in Modezeitschriften, auf Modenschauen und im Fernsehen vorgestellt, aber nie produziert, da Material und Kapazitäten fehlten.

Der DEFA-Dokumentarfilm „Shanty ... oder Schwierigkeiten mit der Jugendmode“ aus dem Jahr 1989 berichtet über die engagierten Mitarbeiter im VEB Jugendmode Rostock Shanty und die Schwierigkeiten bei der Produktion von tragbarer Jugendmode in der DDR.

Mit der Ausstellung „Von Ata bis Zentralkomitee. DDR-Alltag in Objekten“ präsentiert das Museum einfache und bekannte und weniger bekannte Objekte aus dem Alltagsleben in der DDR und erzählt anhand dieser Beispiele aus der Geschichte des DDR-Alltags zwischen Privatheit und staatlichem Einfluss. Dabei stehen Themen wie Familie, Schule und Studium, Beruf und Arbeit, Freizeit und Urlaub oder die gesellschaftliche Tätigkeit im Mittelpunkt. Die Objekte und ihre Geschichten ermöglichen eine Überprüfung, ob und wie der Staat auf das Leben der Menschen Einfluss nahm, wie der Alltag in der DDR gemeistert wurde. Anhand von Objekte mit regionalem Bezug auf Rostock und den Ostseebezirk der DDR blickt die Ausstellung hinter die Kulissen des privaten Lebens und erinnert so an 40 prägende Jahre für die in der DDR lebenden und arbeitenden Menschen.