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Na­vi­ga­ti­on

Kunst­hal­le Ros­tock zeigt Ka­te Diehn-Bitt

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.09.2002



Ge­dan­ken­ver­lo­ren ei­ne jun­ge Frau mit Kat­ze. Das Pla­kat zur Aus­stel­lung zeigt die Künst­le­rin selbst in jun­gen Jah­ren, mit kur­zem glat­tem Haar, die den Be­trach­ter mit ih­rem Blick fes­selt. Das ist Ma­le­rei von Ka­te Diehn-Bitt (1900-1978). Die Ros­to­cker Ma­le­rin gilt als ei­ne der her­aus­ra­gen­den weib­li­chen Künst­ler­per­sön­lich­kei­ten des 20. Jahr­hun­derts in Deutsch­land. Bis 1. De­zem­ber 2002 zeigt die Ros­to­cker Kunst­hal­le jetzt ei­ne Re­tro­spek­ti­ve ih­res Wer­kes. Et­wa 200 Ar­bei­ten aus al­len Schaf­fens­pha­sen der Künst­le­rin – dar­un­ter Ma­le­rei, Zeich­nun­gen und Col­la­gen - sind hier zu se­hen. Ka­te Diehn-Bitts Werk be­sticht durch Ei­gen­stän­dig­keit, gilt als un­an­ge­passt und steht grö­ß­ten­teils im Wi­der­spruch zum bild­ne­ri­schen Schaf­fen ih­rer Zeit. Ih­re Bil­der - hoch­sen­si­bel und kri­tisch - blei­ben im Ge­dächt­nis. Die Ma­le­rin Ka­te Diehn-Bitt ge­hört heu­te zur so ge­nann­ten “ver­schol­le­nen Ge­ne­ra­ti­on” bil­den­der Künst­ler des 20. Jahr­hun­derts. 1900 in Ber­lin ge­bo­ren, wuchs sie in Bad Do­be­r­an auf und stu­dier­te En­de der 20-er Jah­re Ma­le­rei an der Dresd­ner Pri­vat­aka­de­mie Si­monson-Ca­s­tel­li.

Kon­struk­ti­vis­ti­sche Ele­men­te und die Neue Sach­lich­keit zum Bei­spiel von Ot­to Dix, wur­den be­stim­mend für ihr Schaf­fen. 1931 rich­te­te sich die Künst­le­rin in Ros­tock ein ei­ge­nes Ate­lier ein, und leb­te bis zu ih­rem Tod in Ros­tock. Nach er­folg­rei­chen Aus­stel­lungs­de­büts in Ros­tock, dann in Ber­lin, brach ih­re Kar­rie­re schlag­ar­tig ab. Ein über zehn Jah­re wäh­ren­des Ar­beits­ver­bot der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten um­ging sie un­ter schwie­rigs­ten Be­din­gun­gen. Nach ei­ner kur­zen Pha­se kul­tur­po­li­ti­scher Ak­ti­vi­tät nach Kriegs­en­de zog sie sich An­fang der 50-er Jah­re er­neut vom öf­fent­li­chen Le­ben zu­rück, wand­te sich re­li­giö­sen, my­thi­schen und phan­tas­ti­schen The­men zu und ent­wi­ckel­te ei­ne im­mer freie­re Bild­spra­che.

Viel­leicht für Tou­ris­ten ein gu­ter Tipp, ein schö­nes Herbst­wo­chen­en­de in Ros­tock mit Strand­wan­de­rung und Aus­stel­lungs­be­such zu pla­nen. Mit der Ros­tock­Card für acht Eu­ro ha­ben Be­su­cher ei­ne Stadt­füh­rung gra­tis, für 48 Stun­den den Fahr­schein für den öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr und er­mä­ßig­ten Ein­tritt in den Ros­to­cker Mu­se­en. Im Klos­ter zum Hei­li­gen Kreuz ist noch bis 3. No­vem­ber un­ter dem Mot­to “Die Spra­che der Stei­ne” ei­ne Schau zur Back­stein­go­tik zu se­hen. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen bei der Tou­rist-In­for­ma­ti­on am Neu­en Markt 3 oder te­le­fo­nisch un­ter 03 81 – 381 22 22. x x

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