Home
Navigation

Laudationes zu den Ehrenbucheintragungen von Hartwig Eschenburg und Prof. Peter Heidrich

Pressemitteilung vom 28.04.2000

28. April 2000

Laudationes zu den Ehrenbucheintragungen
von Hartwig Eschenburg und Prof. Peter Heidrich


Es gilt das gesprochene Wort.

Laudatio von Bürgerschaftspräsident Prof. Ralf Friedrich anläßlich der Eintragung in das Ehrenbuch von Hartwig Eschenburg am 28.04.2000.

„Die edle Musik ist nach Gottes Wort der höchste Klang auf Erden. Sie regiert die Gedanken, Sinn, Herz und Mut.“

Meine Damen und Herren,

wenn wir heute hier zusammengekommen sind, um das bisherige Wirken Hartwig Eschenburgs in der Hansestadt Rostock zu würdigen, so denke ich, dass dieses Zitat von Martin Luther uns den Weg weist, uns diesem Ziel - wenn auch fragmentarisch - zu nähern.

Das wir dies erst heute tun, nachdem Ihre Dienstzeit als Kantor der St. Johannisgemeinde bereits im Januar endete, ist dem glücklichen Umstand geschuldet, dass wir heute gleichzeitig Herrn Prof. Heidrich ehren werden, ein langjähriger Begleiter und Freund Ihrer Arbeit.

Es würde den zeitlichen Rahmen heute sprengen, sollte ich alle hervorragenden Konzerterlebnisse aufzählen, die uns Ihre Chöre über die Zeit beschert haben. Lassen Sie mich nur einige Beispiele nennen:

Die Aufführung der h-Moll Messe zur Wiedereröffnung der Kirche St. Nicolai als Konzertsaal 1994, die Aufführungen des Bachschen Weihnachtsoratoriums, seit 1969 fast jedes Jahr die Weihnachtsgeschichte von Carl Orff, die Matthäus-Passion während des unter Ihrer Leitung stehenden Bachfestes der neuen Bachgesellschaft 1995 in Rostock, und nicht zuletzt die Aufführung des War-Requiems anlässlich des 50. Jahrestages des Kriegsendes und seiner Wiederaufführung am 1. September 1999 mit polnischen Mitwirkenden in Rostock und bei der Teilnahme am Oregon-Bach Festival in den USA gemeinsam mit einem amerikanischen und japanischen Chor.

Dies sind nur einige Beispiele für kontinuierliches, künstlerisches Schaffen. Wer erinnert sich nicht an diese und andere unvergessliche Konzerterlebnisse. Vor zehn Jahren stellte Prof. Rilling fest, dass er die „Arbeit, die Eschenburg in Rostock geleistet hat, für die wichtigste, wenn nicht die bedeutsamste kirchenmusikalische Arbeit in der DDR“ hält.“

Unbestritten ist, dass Sie über Ihr künstlerischen Wirken hinaus, von dem noch die Rede sein wird, für das kulturelle Leben Rostocks enorm viel geleistet haben. Als Vorsitzender des Musikrates, als Mitglied im Kuratorium „Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern“ und als Moderator des Runden Tisches Kultur gestalteten Sie ein offenes Klima der Auseinandersetzung für das kulturelle Leben mit. Zur Gründung der Hochschule für Musik und Theater trugen Sie maßgeblich bei. Der Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern 1995 und die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1998 legen dafür Zeugnis ab. Bereits 1988 wurden Sie - und das soll hier nicht unerwähnt bleiben - mit dem Kulturpreis der Stadt Rostock ausgezeichnet.

Fast 40 Jahre aufbauende Kontinuität - über die Zeitenwende der Wiedervereinigung unseres Landes hinweg, das so denke ich unterstreicht, die Bedeutung Ihres Schaffens. Es ist Hartwig Eschenburg zu verdanken, dass die St. Johannis- Kantorei zu dieser Blüte gelangt ist. Der Rostocker Motettenchor war der einzige Kirchenchor in der DDR, der 1985 erstmals zu einer Schallplattenaufnahme zugelassen wurde. Und es war keineswegs eine beliebige Aufnahme, sondern die Einspielung sämtlicher Motetten und mehrerer Chorsätze Johann Sebastian Bachs. Damit haben der Rostocker Motettenchor und sein Dirigent sich damals weit über die Grenzen der DDR hinaus einen Namen gemacht. Ich bin sicher Herr Eschenburg, dass die Werke des Mannes, dessen 250. Todestag wir zum Anlass nehmen, das Jahr 2000 als Bachjahr zu feiern, in Ihrem Leben einen besonderen Platz einnehmen.

Sie gestalteten einige Bachfeste maßgeblich mit. Gemeinsam mit Prof. Heidrich machten Sie durch die Veranstaltungsform „Bachkantate: Einführung - Ausführung“ auch einem breiterem Hörerkreis die textliche und musikalische Architektur einer Kantate erlebbar. Anläßlich Ihrer Verabschiedung im Februar wählten Sie folgende Arie von Bach zu Ihrem persönlichen Bekenntnis:

„Bekennen will ich Seinen Namen,
er ist der Herr, er ist der Christ,
in welchem alle Völker Samen
gesegnet und erlöset ist,
kein Tod raubt mir die Zuversicht,
der Herr ist meines Lebens Licht.“

Ihre feste Verwurzelung im christlichen Glauben begründet die Dimension Ihres Schaffens. Denn damit haben Sie nicht nur Dienst an der Musik geleistet, sondern vor allem an den Menschen. Sie selbst erläuterten 1988 in einem Interview mit der Ostseezeitung, dass nur der Motettenchor Aufnahmebedingungen habe und sonst alle Kinder und Jugendlichen in den Chören mitwirken können. Sie begründeten dies so: „Stimmbildung ist Menschbildung. Denn wer singt, der offenbart sich von innen her, und dazu gehört auch eine innere Freiheit und Haltung. Dies anzuerziehen und zu übertragen muß eines meiner Ziele sein.“ Und Sie praktizierten diese offensive Haltung zur christlichen Erziehung in der DDR genauso wie heute. Diese Kontinuität über die Jahrzehnte hat Tausende Jugendliche beim Erwachsenen werden geprägt.

Sie waren sich aber auch nicht zu schade zum Offenen Singen für ältere Chormitglieder und andere ältere Sangesfreudige einzuladen, um gelöst und ohne jeden Leistungsdruck mit ihnen zu musizieren.

Sie standen und stehen für Toleranz und Verständnis. Und Ihre Tätigkeit beweist, dass die Vermittlung solcher Werte durch Musik häufig nachhaltiger wirkt. Andreas Flade beschrieb seine dreißigjährigen Erfahrungen mit Ihnen so: „Mit vielen Bibeltexten verbinden sich für mich heute Töne. Oft klingen die Worte der Botschaft in mir. So wirken sie stärker und öffnen sich weiter als nur gesprochene Sätze. Sie lassen den Trost hören, den sie zu geben haben.

Was Sie insbesondere in der Zeit der „Kirche im Sozialismus“ ob nun in Kurrende oder Choralchor mit auf den Weg gegeben haben, ist sicherlich für viele erst später erkennbar geworden. Ich denke beim Ehemaligentreffen 1997 - 20 Jahre Choralchor - haben Sie viel davon erfahren. Fröhlich und mit großer Offenheit für den geistlichen Hintergrund der Kompositionen haben die Kinder der Kurrende und die Jugendlichen des Choralchors Kindersingwoche und Singwanderung erlebt. Bei den Wanderungen mit den Vierzehn- bis Zwanzigjährigen bei einem täglichen Pensum von 14-20 km durch die mecklenburgische Landschaft waren die Auftritte in Dorf- oder Kleinstadtkirchen immer wieder Höhepunkte. Wichtiger aber war das Leben in der Gemeinschaft Gleichgesinnter, verbunden durch das gemeinsame Interesse: die Musik.

Eine Teilnehmerin, Brigitte Schürmann, erinnert sich an eine Kindersingwoche und beschreibt dies sehr persönlich:

„Eigentlich kann man fast alles, wozu sich also noch anstrengen? Der Regen prasselt auf Noahs Arche und klopft auf das Dach des Übungsraums ... . Hilfesuchend sieht „Eschi“ sich um, die Aufmerksamkeit entgleitet ihm mehr und mehr, aber die Zeit drängt. Da entdeckt er plötzlich in der Decke eine kleine geschlossenen Luke und reckt sich zur ganzen Länge, um die Luke zu öffnen.

Wie weggeblasen ist die Müdigkeit! 45 Augenpaare verfolgen wie magisch angezogen jede Bewegung, der Raum knistert vor Spannung. Eschenburg aber bückt sich ganz langsam zur Tischfläche, seine Hände formen eine Schale, behutsam nimmt er das kleine graue Täubchen aus seinem Nest, hebt es vorsichtig in Brusthöhe, hält es dort mit einer Hand und streicht ihm, liebevoll Abschied nehmend, über das Köpfchen. Die Taube kuschelt sich noch einmal in eine warme Hand, zieht prüfend eine Feder durch den Schnabel, reckt die eingerosteten Flügel, dreht suchend den Kopf, befreit sich, vom Schwung seiner Arme unterstützt, aus der Enge der Arche und fliegt, fliegt!“

Sie, verehrter Herr Eschenburg, haben viele Jugendliche nach behutsamer und auch strenger Betreuung die Hand zur Hilfe geboten, Mut verliehen und die so für die Zukunft gestärkten und gefestigten Persönlichkeiten ins Leben geführt.

Natürlich konnten Sie dies alles nicht allein bewältigen. Da ist an erster Stelle Ihre Frau Renate zu nennen, die in vielem Ihnen den Rücken frei gehalten hat und selbst immer wieder Ihre Arbeit auf verschiedenste Weise unterstützt hat.

Aus dem Kreis der „hilfreichen Geister“ darf ich einige nennen, die Sie sehr intensiv über viele Jahre unterstützt haben und die stellvertretend für alle stehen, die nicht einzeln erwähnt werden können. Dabei stellt die Reihenfolge keine Rangfolge dar.

Korreptitoren
Frau Keil, Frau Wieck, Frau Schiemannn, Frau Göckeritz, Herr Prof. Göckeritz
Helfer bei der Choral- und Kurrendearbeit
Frau Arnold, Frau Driesnack, Frau Voigt, Frau Heinz
Betreuung der Notenbibliothek
Frau Hamer, Frau Dr. Steller
Kantoreimanagement
Frau Fiedler, Frau Leppin, Frau Haschke, Frau Dr. Schröder

Und nicht zu vergessen die Verantwortung für das Kantatenorchester St. Johannis liegt bei Almut Eschenburg.

Mit dem 31. Januar 2000 endete Ihre Dienstzeit als Kantor St. Johannis. Es ist für mich eine kontinuierliche Fortsetzung Ihrer Arbeit, wenn Sie nun an unserer Hochschule für Musik und Theater, für deren Gründung Sie sich so vehement eingesetzt haben, und die in absehbarer Zeit ihr neues wunderschönes Domizil in Besitz nehmen kann, wenn Sie an dieser Hochschule nun wiederum jungen Menschen, diesmal Studentinnen und Studenten, über einen Lehrauftrag für Chordirigieren und chorische Stimmbildung, das vermitteln, was weit über eine technische Ausbildung hinausgeht. Es scheint fast selbstverständlich, dass im Bachjahr die Interpretation von Bachkantaten ein Schwerpunkt in diesem Semester ist.

Bereits in reichlich zwei Wochen wird hier im Barocksaal ein Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach unter Ihrer Leitung mit Studierenden der Hochschule stattfinden.

Meine Damen und Herren,

wir ehren heute hier eine Persönlichkeit des Rostocker Lebens, über deren Rang und über die Außergewöhnlichkeit seiner bisherigen Lebensleistung ich hier nur bruchstückhaft berichten konnte.

Sie, sehr verehrter Herr Eschenburg, haben sich um Rostock und seine Menschen verdient gemacht. Laudatio von Oberbürgermeister Arno Pöker anläßlich der Eintragung in das Ehrenbuch von Prof. Peter Heidrich am 28.04.2000

Sehr geehrter Herr Prof. Heidrich,
sehr geehrter Herr Eschenburg,
sehr geehrter Herr Präsident,
meine Damen und Herren,

es war einmal... so beginnen zahlreiche Märchen. Wer erinnert sich da nicht an die eigene Kindheit, angefüllt mit Geschichten, wie dem Rotkäppchen, Rapunzel oder dem Tapferen Schneiderlein? Für Sie, Herr Prof. Heidrich sind Märchen „Schritte in eine geistig-seelische Welt.“ In der Einleitung, so meinen Sie, wird der Übergang aus der Erfahrung der gegenständlichen Welt des Alltags in diese Welt im Märchen rituell gestaltet. Nun, könnte man aber fragen, wieso ist heute hier im Barocksaal davon die Rede? Zu einer Märchenstunde sind wir hier ja nicht zusammengekommen Zugegeben: Hier sollen sich manchmal ja auch märchenhafte Dinge zutragen... Vorhin hörten wir schon, welche Leistungen der Kirchenmusikdirektor vollbracht hat, so dass man von einer „Eschenburg-Schule“ sprechen kann. Ich bin sicher, dass ich ohne Übertreibung sagen kann, dass Sie, verehrter Herr Prof. Heidrich, für eine Menge Rostockerinnen und Rostocker - und nicht nur Studierende - ein Orientierungspunkt waren.

Als Theologe wirkten Sie über Jahrzehnte an der Rostocker Universität. 1970 habilitierten Sie im Bereich Religionsgeschichte und Neuem Testament. Sie stehen für die Verbindung von Theologie, Philosophie und der Sprache als dem „Haus des theologischen, philosophischen und literarisch-künstlerischen Denkens“. Zu DDR-Zeiten haben Sie mit Ihren philosophischen Arbeitskreisen Generationen von Studenten eine breite Bildung vermittelt. Viele Zuhörer empfanden Ihre Vorträge, in denen Sie die christlich-abendländische und außereuropäische Menschheitsgeschichte zu vermitteln suchten, als eine Art Befreiung. Menschen, die der Universität verbunden waren oder an Ringvorlesungen oder Vorträgen im Lichtspiel Wundervoll teilnahmen, also das Glück hatten, Ihnen zuhören zu dürfen, waren fasziniert. Fasziniert von Ihrem Umgang mit Sprache, von Ihrem Witz, Ihrem profunden Wissen. Nun, das ist wohl keine „Heidrich-Schule“, wohl aber eine Art Sucht im positiven Sinne. Wer einmal davon erfaßt ist, kommt nicht mehr los...

Gerade die Verbindung von Theologie und Kunst machte Sie zum Freund und Berater vieler Schriftsteller, Dramaturgen, Schauspieler, Balletttänzer, Musiker und Maler. Besonders hervorzuheben ist dabei natürlich die Bedeutung, die Sie Märchen zubilligen. In meinen Augen machen Sie damit für viele Religion und Glauben auf ganz neue Weise erlebbar. So wie Eschenburg vielen Menschen über die Musik eine Dimension des Glaubens eröffnete, tun Sie es über Märchen, Kunst und Sprache.

„Laß Dir die Sprache sein, was der Körper den Liebenden: Er nur ist’s, der die Wesen trennt und der die Wesen vereint“, so schrieb einst Schiller. Ich denke, Sie führen eindrucksvoll vor, dass Sprache nicht nur Mittel der Kommunikation ist, sondern dass über Sprache sich die wirklichen wesentlichen Dinge des Lebens erschließen. Ihr Weggefährte Karl Schultz umschreibt es so: „Sprache will erhört, erlebt, empfunden und auch geschaut werden. Und wer spricht, muß zuvor schweigen, denn das Wort wird aus dem Schweigen geboren.“ Er führt weiter aus, dass es eine ganz andere Sprache gebe, eine ganz andere Form der Verständigung...durch Gefühl und Bilder. Denn damit, so denke ich, lassen sich Trennendes überwinden und Grenzen niederreißen. Und Schultz betont weiter: “Etwas Wesentliches für Menschen zu sagen ist nicht primär eine Sache des Intellekts oder gar der Rhetorik, sondern es ist die Sache der ergriffenen und liebenden Herzen. Immer wird die Sprache des Herzens eher verstanden als die Sprache des Verstandes, die Sprache der Demut und der Liebe besser als jede Rhetorik und jedes Pathos.“

Na, und? könnte ein kühl rationaler Mensch fragen. Wir alle müssen unsere persönliche Gretchenfrage beantworten: Wie begegnen wir der Gefahr der völligen Sinnentleerung? Unsere Gesellschaft ist noch so aufgeklärt und dennoch unterliegen wir alle der Gefahr der Verzweiflung. Verzweiflung über ein Leben, das für uns keinen erkennbaren Sinn hat. Sie, Herr Prof. Heidrich, sehen diesen Sinn in dem christlichen Glauben, einer christlichen Lebensfreude, die der Welt zugewandt ist. Ihre Biographie zeigt, dass Ihnen viel Kraft abverlangt wurde. Sie haben in der DDR persönliche und berufliche Benachteiligungen hinnehmen müssen. Trotz einer hervorragenden Habilitation wurde Ihnen bis 1986 eine Dozentur verweigert. Und erst nach der Wende erhielten Sie eine angemessene Professur. Das Bundesverdienstkreuz, das Ihnen 1997 verliehen wurde, ist sicher nicht nur späte Würdigung. Woher, wenn nicht aus Ihrem tief verwurzelten Glauben, nahmen Sie die Kraft, ihre eigenen Maßstäbe so streng und konsequent zu leben?!

In einem Interview mit Annegret Kuhl begründen Sie, dass gerade die Märchen zur Entwicklung der Individualität anregen: „Das Problem der Eigenständigkeit wird uns Menschen bewußt, wenn uns klar wird, wie sehr wir im Bann anderer stehen, anderer Menschen, anderer Mächte, der öffentlichen Meinungen, dass wir also nicht selbst leben, sondern von irgendwoher gelebt werden. Wenn einem das bewußt wird, steht man vor der Frage, ob man resigniert und sagt: „Das ist halt so. Wir unterliegen politischen, gesellschaftlichen und technischen Zwängen. Die Zeiten sind halt so“, oder ob man ganz tief in sich entdeckt: Ich bin eigentlich ein verwunschener Prinz, oder: Ich bin dazu berufen, ein König zu werden und eine Prinzessin zu gewinnen. Das heißt ja doch, selbstständig zu sein, selbst zu leben. Die Märchen drücken das in diesem Bild als ein Angebot und einen Impuls aus. Sie drücken es so aus, dass ich diese in mir schlummernde Wirklichkeit entdecke, wecke und stärke. Dass es nicht immer das einfachste von der Welt ist, selbstständig zu sein, dass Freiheit auch den Aspekt der Einsamkeit, des Alleinseins in sich birgt, darüber lassen die Märchen keinen Zweifel.“ Soweit Ihre Erklärung für die Bedeutung von Märchen in der Moderne.

Meine Damen und Herren,

ich habe mir erlaubt, Prof. Heidrich ausführlicher zu zitieren. Auch damit, so denke ich, läßt sich vermitteln, welche Bedeutung Sie, Herr Prof. Heidrich für uns Rostockerinnen und Rostocker haben. Ich hoffe, dass Sie uns mit Ihrer umfassenden Bildung weiter Anregungen geben. Dafür wünsche ich Ihnen beste Gesundheit und Energie.

Es bleibt ja dabei: den unbedarften Märchenliebhaber prägt sich der klassische Märchenbeginn: „Es war einmal“ gut ein. Genauso präsent ist uns das klassische Ende eines Märchens. Lassen Sie mich das heute ein wenig abwandeln und sagen: „Und wenn wir weiter empfänglich bleiben, so lauschen wir den Anregungen von Prof. Heidrich noch heute.“

Vielen Dank.