Margret Middell "Plastik und Zeichnungen" in der Kunsthalle
Pressemitteilung vom
Die neue Ausstellung im Erdgeschoss der Kunsthalle zum Werk der Bildhauerin Margret Middell "Plastik und Zeichnungen" findet anlässlich ihres 65. Geburtstages in diesem Jahr statt. Sie wird am 19. August um 18 Uhr durch die Senatorin für Kultur, Schule und Sport der Hansestadt Rostock, Ida Schillen, eröffnet. Die Ausstellung gibt einen konzentrierten Überblick über Plastik und Handzeichnung Margret Middells aus den letzten 15 Jahren.
Die 1940 in Marienwerder geborene Margret Middell ist eine der profiliertesten Künstlerinnen ihres Metiers in Mecklenburg-Vorpommern. Nach einem Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin bei Waldemar Grzimek und Heinrich Drake lebte sie seit 1965 als freischaffende Künstlerin zunächst in Berlin. 1976 siedelte sie sich in Barth-Glöwitz an, wo sie seitdem hauptsächlich wohnt und arbeitet. Als junge Bildhauerin erhielt Margret Middell 1969 den Will-Lammert-Preis der Akademie der Künste der DDR. Seit 1967 war sie national wie international immer wieder an Ausstellungen mit überregionaler Ausstrahlung beteiligt. Wiederholt gestaltete sie Kunstwerke im öffentlichen Raum, ihre Arbeiten sind in bedeutenden öffentlichen Sammlungen Ostdeutschlands vertreten. Werke Margret Middells werden unter anderem in der ständigen Ausstellung der Kunsthalle Rostock gezeigt.
Trotz dieser über die Jahre andauernden öffentlichen Präsenz hat sich das Oeuvre Margret Middells insgesamt eher im Stillen und auf unspektakuläre Weise entwickelt. Die Künstlerin hat in Zeichnung wie Plastik zu einer unverwechselbaren Handschrift gefunden. Formprägnanz und ein gesteigerter Ausdruck abstrakter Strukturen und Farben als Teil der Ästhetik bildhauerischer Materialien kennzeichnen alle ihre Arbeiten. Ihr hoher künstlerischer Rang erwächst aus der vollständigen Synthese von Idee und Handwerk: Jedes Element der Form ist bei Margret Middell zugleich Ausdruck einer auf die menschliche Existenz als Ganzes bezogenen körperlich-seelischen Befindlichkeit. Ihr Oeuvre steht damit in der besten Tradition moderner Bildhauerei in Europa. Es ist zugleich bezeichnend für die Intensität und Differenziertheit, mit der ostdeutsche Künstlerinnen und Künstler angesichts der mit dem Leben in der DDR wie nach ihrem Ende verbundenen Verunsicherungen um ein gültiges Menschenbild ringen.
Die Ausstellung ist in der Kunsthalle bis zum 28. September 2005 zu sehen.