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Meisterwerke aus der Usedomer Künstlerkolonie

Pressemitteilung vom 08.12.2000

8. Dezember 2000

Meisterwerke aus der Usedomer Künstlerkolonie

Die Insel Usedom war seit der Zeit der Romantik vor allem ein reizvoller Sommeraufenthaltsort für Künstler. Während jedoch anderenorts in Europa Künstlerkolonien am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, siedelte sich die erste Künstlergruppe auf Usedom erst zu Beginn der 1930er Jahre an. Otto Manigk (1902- 1972), Herbert Wegehaupt (1905 - 1959), Karen Schacht (1900 - 1987) und Otto Niemeyer-Holstein (1896 - 1984) bildeten eine Lebens- und Schaffensgemeinschaft, die auf übereinstimmender Weltsicht und strengem Naturstudium beruhte.

Gleichzeitig war die Insel für die Maler der ersten Generation ein Refugium vor zu erwartenden Repressalien durch das Naziregime. Ihre künstlerische Gestaltungsweise war der klassischen Moderne verpflichtet und damit gehörten ihre Werke zur offiziell „unerwünschten“ Kunst.

Ihre zutiefst humanistische Gesinnung teilt sich über Motive aus der unmittelbaren Lebensumwelt mit und bietet der offiziellen Kunst stillen Widerstand. Die traumatisch wirkenden Erlebnisse der Kriegsjahre bewirkten, daß mit der Verlegung des ständigen Wohnsitzes nach Ückeritz bzw. Lüttenort bei Koserow eine Künstlergemeinschaft entstand, die gemeinsam den Lebenskampf zu bestehen suchte.
Enge freundschaftliche und familiäre Kontakte einerseits und reger künstlerischer Austausch beflügelten die künstlerische Selbstfindung. Trotz ähnlicher Motive und gelegentlicher stilistischer Nähe entwickelten Otto Manigk, Herbert Wegehaupt, Karen Schacht und Otto Niemeyer- Holstein individuelle künstlerische Auffassungen und Gestaltungsweisen, die für jüngere Malerinnen und Maler anregend wirkten. Vera Kopetz näherte sich in ihrem künstlerischen Anliegen der Usedomer Gruppe weitgehend.

Das Kulturhistorische Museum Rostock würdigt mit der Ausstellung „Meisterwerke aus der Usedomer Künstlerkolonie“ . die vom 8. Dezember 2000 bis 25.März 2001 zu sehen sein wird, die Künstler der ersten Generation mit Werken aus dem Besitz des Staatlichen Museums Schwerin. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr. Zur Exposition ist ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen zum Preis von 38 Mark erhältlich. Heidrun Lorenzen