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Na­vi­ga­ti­on

Merk­blatt Maul- und Klau­en­seu­che (MKS)

Pres­se­mit­tei­lung vom 26.03.2001

26. März 2001

Merk­blatt Maul- und Klau­en­seu­che (MKS)

Die MKS ist die ge­fähr­lichs­te Vi­rus-Seu­che bei Klau­en­tie­ren. Sie ist über die gan­ze Welt ver­brei­tet und stellt ei­ne per­ma­nen­te Ge­fahr dar. Stän­di­ge Vor­sicht ist ge­bo­ten!

Be­trof­fen sind Rin­der, Schwei­ne, Scha­fe, Zie­gen und das Scha­len­wild. Auch Ka­me­le, La­mas und ähn­li­che Tie­re sind emp­fäng­lich. Die MKS ist hoch­an­ste­ckend und ver­brei­tet sich auch mit dem Wind schnell über gro­ße Ge­bie­te.

Nicht nur die Tie­re selbst, son­dern auch Ge­gen­stän­de, die mit ih­nen in Be­rüh­rung ge­kom­men sind, über­tra­gen das Vi­rus. Per­so­nen kön­nen den Er­re­ger mit ih­rer Klei­dung oder dem Haar ver­schlep­pen. Be­son­ders ge­fähr­lich sind Nah­rungs­mit­tel, z. B. Wurst­wa­ren und Milch­pro­duk­te, die auf Rei­sen mit­ge­führt wer­den, ins­be­son­de­re, wenn sie aus Re­gio­nen stam­men, in de­nen die MKS vor­kommt.

Das Vi­rus bleibt im Ge­frier­fleisch jah­re­lang wirk­sam. In tro­cke­nen Ge­gen­stän­den und im Erd­bo­den, im Ab­was­ser und in der Gül­le hält es sich Mo­na­te lang. Die In­ku­ba­ti­ons­zeit von der An­ste­ckung bis zum Seu­chen­aus­bruch be­trägt zwei bis sie­ben Ta­ge, beim Schwein mit­un­ter 12 Ta­ge. Die Tie­re kön­nen den Er­re­ger schon Ta­ge vor dem Auf­tre­ten ers­ter Krank­heits­zei­chen mit der Milch, dem Spei­chel oder Sper­ma und der Atem­luft aus­schei­den.

Wor­an ist die Krank­heit zu er­ken­nen?

Ty­pi­sche Krank­heits­zei­chen sind Bla­sen in der Mund­höh­le, zwi­schen und an den Klau­en, an der Rüs­sel­schei­be und dem Eu­ter so­wie im Pan­sen. Käl­ber, Fer­kel und Läm­mer kön­nen in gro­ßer Zahl plötz­lich an dem so ge­nann­ten „Ti­ger­herz“ ster­ben. Scha­fe und Zie­gen kön­nen er­kran­ken, oh­ne deut­li­che Sym­pto­me aus­zu­bil­den. Bei Schwei­nen kön­nen leich­te Lahm­hei­ten das ein­zi­ge Alarm­si­gnal sein. An­fangs fal­len die Tie­re durch Fie­ber und Schmat­zen mit star­kem Spei­chel­fluss auf. Ei­ne Viel­zahl von ähn­li­chen Krank­heits­bil­dern er­schwert die Dia­gno­se, soll­te je­doch stets An­lass zum Ver­dacht auf Maul- und Klau­en­seu­che sein.

Was ist vor­beu­gend zu tun?

Tier­hal­ter soll­ten nur aus we­ni­gen, be­kann­ten und ge­sun­den Tier­be­stän­den Tie­re zu­kau­fen und Tier­trans­por­te auf ein Mi­ni­mum be­schrän­ken. Trans­port­mit­tel müs­sen nach je­der Fahrt ge­rei­nigt­und des­in­fi­ziert wer­den. Un­er­hitz­te Spei­se­ab­fäl­le dür­fen nicht an Klau­en­tie­re, vor al­lem Schwei­ne, ver­füt­tert wer­den. Die Füt­te­rung von Wild­tie­ren ist grund­sätz­lich ver­bo­ten. Schad­na­ger kön­nen die MKS ver­schlep­pen und müs­sen be­kämpft wer­den. Be­triebs­frem­de Per­so­nen dür­fen nicht oder nur in be­triebs­ei­ge­ner Schutz­klei­dung auf den Hof ge­las­sen wer­den.

Die­se Seu­che ist nicht auf den Men­schen über­trag­bar. Sie kann je­doch als hoch­gra­dig an­ste­cken­de Vi­rus­in­fek­ti­on zu schwe­ren wirt­schaft­li­chen Ver­lus­ten bei den emp­fäng­li­chen Tier­ar­ten füh­ren und zwingt da­her im­mer zu ri­go­ro­sen Sperr­maß­nah­men mit schwe­ren wirt­schaft­li­chen Be­hin­de­run­gen.

Je­der Ver­dacht auf MKS muss beim Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt an­ge­zeigt wer­den! Ein un­be­grün­det ge­äu­ßer­ter Ver­dacht hat kei­ne, ein nicht ge­äu­ßer­ter Ver­dacht­d­a­ge­gen ver­hee­ren­de Fol­gen!